Erhöhte Neurosensitivität (Hochsensibilität, Asperger, ADHS, ADS) in der Arbeitsmarktpolitik berücksichtigen

4 Antworten

Mit einer stark ausgeprägter Behinderung kann man eine Antrag auf einen Behindertenausweiß stellen. Das kann bis zu 70% sein.

Mit einem solchen Schein hat man ein Vorzugsrecht bei Bewerbungen. Fällt die Entscheidung bei 2 Bewerbungen, mit und ohne Behinderung, gleich aus, ist der mit Behinderung zu bevorzugen. Das wird meisten bei Behörden oder in großen Firmen angewandt.

Auch können Steuerlicher Erleichterungen beim Lohnsteuerausgleich geltend gemacht werden.


Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 09:41

das ist für Menschen mit Anerkennung der Behinderung in jedem Fall gut zu wissen, hilft aber nicht den zahlreichen anderen, die das nicht haben

tomgun  23.02.2025, 11:59
@Sarah999696

Das bezieht sich speziel auf ADS und ADHS. Beide können bis zu 70% Behinderung bekommen, je nach Stärke der Krankheit. Bei den anderen weiß ich es nicht.

Als warum dann nicht beantragen? Bei geringerer Behinderung nutzt das nichts. Das ist richtig. Aber erst einmal versuchen was anerkannt wird.

tomgun  23.02.2025, 12:05
@tomgun

PS: Meine Tochter hat ADS plus Angstneurosen. Das wurde durch mehrere Ärzte bestätigt. Das ist sogar so stark ausgeprägt das sie zur Zeit nicht einmal mehr vermittelbar ist(mindestens 3 Std. pro Tag arbeitsfähig bedeutet vermittelbar)

Wer bereits 5 Jahre in die Rente eingezahlt hat kann Arbeitsunfähigkeitsrente beantragen. Unter 5 Jahren bleibt dann nur noch die Grundsicherung bzw. die Sozialhilfe. Bürgergeld gibt es für solche Menschen nicht da sie eben nicht vermittelbar sind.

Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 12:20
@tomgun

danke für die Info, in Österreich ist die Lage etwas anders...vermutlich hätten wir weniger psychische Erkrankungen mit allen Folgen, wenn von vornherein Rücksicht auf Neurodiversität genommen wird...

tomgun  23.02.2025, 12:21
@Sarah999696

Ok, das es um Östereich geht konnte ich nicht erkennen. Da kann das natürlich völlig anders sein. Deren Gesetze kenne ich nicht.

Viele derartiger Krankheiten werden zum Teil belächelt. Dabei können Angsneurosen zum Herzstillstand führen wie mir ein Azt bestätigte. Unmachtanfälle sind auch möglich.

Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 12:37
@tomgun

Ja, ich sehe da auch vieles, was da nicht zu belächeln sondern bitterernst ist. Das geht hin bis zu Suchterkrankung und Suizid, wenn man über viele Jahre versucht, wo rein zu passen, wofür man neurologisch nicht ausgestattet ist und dann irgendwann aufgibt.

Zuerst einmal durch Forschung, Verständnis und Aufklärung. Die Leute müssen mehr darüber wissen, um besser darauf reagieren zu können. Es gibt diesbezüglich wohl kaum etwas schlimmeres für "neurodivergente" Personen, als die "Nurs" des Unverständnis... "Aber das ist ja nur..."

Und dann durch entsprechende Gesetze, die aber schwer umzusetzen sind. Denn auch wenn 10 Personen wissen worum es geht, Assisi aufgeklärt sind, befinden sich darunter sicher 4-6 die es nicht nachvollziehen können und es daher nicht ernst nehmen können. Die stellen sich dann quer und es kommt zu Verzögerungen und Abbrüchen solcher Gesetze.

Kompetente Gesetzgeber sind die größte Mangelware, weshalb Fortschritte auch schleppend von statten gehen... wenn überhaupt.

Nur im besonderen Arbeitsmarkt für Behinderte; nicht im allgemeinen Arbeitsmarkt.


Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 09:43

Welche Möglichkeiten gäbe es, das in Zukunft im allgemeinen Arbeitsmarkt geltend zu machen ?

Ursusmaritimus  23.02.2025, 11:59
@Sarah999696

Grundsätzlich nur dir einen Arbeitsplatz (z.B. Home Office, Alleinarbeiter etc.) im allgemeinen Arbeitsmarkt zu suchen der deinen Bedürfnissen entgegen kommt. Aber man kann vom AG nicht verlangen spezifische Arbeitsplätze für Hochsensible, Phobiker, Panicker, Hypochonder, Paranoiker etc. zu schaffen um diese glücklich zu machen.Der AG muss mit dem Mitarbeiter immer noch einen Gewinn generieren.....

Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 12:29
@Ursusmaritimus

wenn es nur um mich ginge, würde ich diese Frage nicht öffentlich stellen...es geht offenbar um eine große Anzahl von Menschen und die Frage möglichst gut zu lösen kommt sowohl Erwerbstätigen als auch Arbeitgebern zugute

Ursusmaritimus  23.02.2025, 12:38
@Sarah999696
Der AG muss mit dem Mitarbeiter immer noch einen Gewinn generieren.....

Das ist der Knackpunkt!

Ich sehe für Hochsensible eher Chancen im Bereich des Home-Office, da nur dort die volle Kontrolle (sofern man keine furchtbaren Nachbarn besitzt) hat, über äußere Reize. Zudem bliebe einem der Stress der Fahrten zum Arbeitsplatz sowie zurück erspart. Sofern man eine schöne Wohnung oder ein angenehmes Haus hat, sollte sich das auch positiv auf die Gesamtstimmung auswirken.

Als bekennender Hochsensibler sind für mich eher die Bereich zwischen Arbeitsplatz und das eigene Zuhause extrem sensorisch beanspruchend. Davon kann ich mich nur schwer erholen und es stellt einen vor oft unlösbare Aufgaben.

Insbesondere Autisten haben einige nützliche Requisiten (Ohrstöpsel, Kopfhörer als Gehörschutz, Sonnenbrille). Diese sollten unbedingt ausprobiert werden.


Sarah999696 
Beitragsersteller
 23.02.2025, 12:33

die Frage ist natürlich komplex und immer wieder auch individuell verschieden, auch als Hochsensibler kann man aus dem sozialen Miteinander Kraft schöpfen, wenn es einigermaßen gut gestaltet ist, wichtig ist die Möglichkeit, sich zurückzuziehen bevor die Reizüberflutung zu stark wird