Antikes Rom, besseres Trinkwasser?
Ich habe eine These: Im antiken Rom gab es ja eine sehr fortschrittliche Wasserversorgung Mithilfe der Aquädukte. Dementsprechend auch eine gute Wasserqualität, mit Außnahmen je nach Region. Jetzt meine These: Durch den direkten Kontakt mit natürlichem Gestein in den Flüssen und den Aquädukten war das Trinkwasser damals viel Mineralreicher und somit gesünder als unser Trinkwasser heutzutage. Welches seinen Weg durch alte verkalkte Rohre nehmen muss. Was sagt ihr dazu?
9 Antworten
Deine These teile ich nicht, angesichts folgender Tatsache.
https://www.spektrum.de/news/die-schwermetallgeschichte-des-alten-rom/1497871
Mir fehlt leider das Fachwissen um beurteilen zu können ob Trinkwasser durch Kontakt mit Gesteinen und Mineralien gesünder für den Menschen werden kann. Die Römer hatten ein gut ausgebautes System von Wasserleitungen in vielen Städten. Die Gesundheitsrisiken die durch das Trinken von leicht verschmutzten Wasser entstehen waren damals allerdings wohl noch recht unbekannt.
Es wird vermutet, dass das Trinkwasser im alten Rom teilweise bleihaltig war da ein Teil der damaligen Wasserrohre aus Blei bestand. Es gab sogar eine Theorie, dass Bleivergiftungen zum Untergang des Römischen Reiches maßgeblich beigetragen haben. Soweit ich weiß gilt diese Theorie inzwischen aber als sehr unwahrscheinlich.
Grundsätzlich haben die Römer aber durchaus großen Wert auf sauberes Trinkwasser gelegt. Es wurden verschiedene Techniken verwendet um nur möglichst sauberes Wasser in Trinkwasserquellen umzuleiten z.B. durch den Bau von Absetzbecken um Schmutz aus dem Wasser zu filtern. Auch würde in der Regel darauf geachtet, dass oberirdische Aquädukte abgedeckt waren um eine Verunreinigung des Wassers zu verhindern. Die Tatsache, dass mit der Verwendung von Bleirohren Gesundheitsrisiken verbunden sind dürfte damals praktisch komplett unbekannt gewesen sein. Noch vor wenigen Jahrzehnten ging man mit Blei relativ Sorgenfrei um.
https://www.wissenschaft.de/geschichte-archaeologie/verbleites-trinkwasser-im-alten-rom/
Nur um alleinig mal bei "verkalkten Rohren" zu bleiben, so kannten bereits die alten Römer diesen Effekt nur zu gut in ihren oft dutzende bis hunderte Kilometer langen Aquädukten.
Ausgrabungen an historischen Bauwerken dieser Zeit brachten dabei je nach Nutzungsdauer der Versorgungsrinnen Ablagerungen von teils mehreren dutzenden Centimetern ans Licht je nach Mineralgehalt der angezapften Quellen.
Von eingeschwemmten Schwermetallen und deren gesundheitlichen Folgen hatten die alten Römer m.W. jedoch noch kaum sonderliches Wissen, zumal dieses je nach Gebirge hauptsächlich auch ein von dort kommendes Problem war.
Die in Rom teils durchaus streckenweise mit genutzen Bleirohre waren m.E. indes eher das kleinere Übel im Bezug auf die mögliche Nutzungszeit solcher Rohre, da der direkte Kontakt des Wassers mit dem Blei "relativ" schnell durch mineralische Ablagerungen in solchen Rohren abgeschirmt wurde.
Zudem kam das einfache Volk mit solchen Rohren eher selten bis garnicht in Berührung, da die Römer außerhalb von besonderen Gebäuden in der Öffentlichkeit bevorzugt "offen" in Steinrinnen nach dem natürlichen Gefälleprinzip zu Durchlaufbrunnen und Speicherzisternen arbeiteten.
LG, Gnurfy
Halte ich für sehr unwahrscheinlich
Du darfst dabei nciht übersehen, daß das Wasser sämtliche sich lösenden Stoffe enthält, also auch giftige Schwermetalle und ähnliches. Dazu kommt bei einem offenen Transportsystem natürlich der Eintrag aus der Luft inklusive Mikroorgnismen und dann entsprechend als Folge Infektionen.
Insofern würde ich das nicht pauschal unterschreiben.
Denke einfach mal an sowas banales wie Legionellen.
es ist richtig. Problematisch war eher, dass die Rohre "zur Reiniguing" mit Essig oder mit Wein gespült wurden. Dann erst gab es Kontakt mit Blei. Vetruvius, der berühmte Architekt, wusste übrigens schon, dass Tonrohre besser als Bleirohre sind, er empfiehlt sie auch.