Angespannter Wohnungsmarkt in deutschen Großstädten - Sollten wir aufhören, Zuzug zu verursachen?
Der Wohnungsmarkt in Städten wie Berlin ist angespannt, im Prinzip ist Berlin voll und die meisten Menschen die hinziehen möchten können das de facto nicht, da es keine Wohnungen gibt.
Dennoch nehmen Universitäten Studierende von anderen Orten und aus dem Ausland an als sei nichts, staatliche Unternehmen stellen Leute die herziehen müssen ein in dem Wissen, dass diese mit dem angebotenen Gehalt eigentlich gar keine Wohnung in Berlin finden können.
Sollte man hier Institutionen in öffentlicher Hand auferlegen, keinen Zuzug mehr zu verursachen, um die Situation nicht immer weiter zu verschlimmern bzw. dafür sorgen, dass die öffentliche Hand je verursachten Zuzug eine Wohneinheit schafft?
Die aktuelle Entwicklung führt irgendwann zum Kollaps und das aktuelle Handeln führt dazu, dass sich immer mehr Druck auf dem Wohnungsmarkt aufbaut und immer mehr Leute in prekären Situationen von Zwischenmiete zu Zwischenmiete ziehen, in überfüllten WGs leben, teure möblierte Wohnungen auf Zeit brauchen oder gar nichts mehr finden.
4 Antworten
Na offensichtlich werden die Leute ja - mal unabhängig von der prekären Wohnungslage - dort benötigt. Sonst würde man sie ja nicht so gezielt dahin lotsen wollen.
na ja gut, man kann da ja argumentieren und sagen dass die ja mal irgendwann mit dem Studium fertig sind und dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen, wenn sie schon mal da sind muss man sie dann nicht noch ködern
De facto werden hier Leute zu Studiengängen aufgenommen, die diese letztendlich nicht antreten können, da es keinen Wohnraum gibt. Obwohl die Unis das wissen nehmen sie fröhlich Leute von überall an.
ist halt auch letztendlich ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb, viele Studierende gleich hohe Zuschüsse, wo die dann wohnen ist dann tatsächlich den "Machern" egal
erst kommt das Fressen dann die Moral, wusste schon Bert Brecht
Nein, alles soll schön kapitalistisch bleiben, das stärkt Innovation und Investitionen und hilft dem Vaterland.
Es ist überhaupt nicht kapitalistisch, das ist eines der Probleme. Der Wohnungsmarkt ist komplett zu Tode reguliert.
Regularien abbauen und alles privatisieren. Und weniger Sozialwohnungen.
Kannste vergessen, die Mehrheit ist dafür Mietpreise zu regulieren und nicht zu bauen.
Naja, ich fände es trotzdem gut die Sozialwohnungen zu privatisieren und jegliche Vorgaben abzuschaffen, dann wird mehr gebaut und der Markt regelt das von automatisch.
Es ist ein Dilemma, das man wahrscheinlich überhaupt nicht auflösen kann.
Damit die Stadt Berlin genügend Einnahmen aus der Gewerbesteuer bekommt, müssen dort Unternehmen tätig sein. Diese Unternehmen brauchen Angestellte. Damit diese Angestellten in Berlin oder näherer Umgebung wohnen können, wird Wohnraum gebraucht. Um diesen Wohnraum konkurrieren aber auch Menschen, die aus irgendwelchen anderen Gründen in Berlin leben wollen. Es ist also praktisch nicht möglich, Wohnraum ganz gezielt für diejenigen konkreten Einzelpersonen zu schaffen, die Berlins Wirtschaft braucht.
Weiterhin steigt von Jahr zu Jahr die Zahl der Einpersonenhaushalte, und generell werden die Ansprüche an Wohnraum immer größer. Somit bekommt man auf der vorhandenen Wohnfläche weniger Menschen unter, als noch vor 30 Jahren.
Man könnte relativ preisgünstigen Wohnraum auf verschiedenen Brachflächen bauen - aber diese Flächen gehören irgendjemandem. In diesem Land geniesst Eigentum einen hohen Schutz. Man kann nur sehr schwer Menschen / Firmen, die Brachflächen besitzen, zwingen, diese für die Bebauung mit Wohnungen zur Verfügung zu stellen. Und erst recht kann man die Eigentümer kaum zwingen, ihre Grundstücke herzugeben für Preise, die dann auch erträgliche Immobilienpreise/-mieten ermöglichen würden.
Und, mal ehrlich: Im Vergleich zu vielen anderen europäischen Hauptstädten ist die Wohnungssituation in Berlin noch vergleichsweise harmlos. Von Verhältnissen wie in London, Paris oder Brüssel ist Berlin meilenweit entfernt!
Nein, die Freizügigkeit muss gewahrt bleiben, auch wenn sie strenggenommen nur für Deutsche gilt.
Wer hierher zieht, sollte allerdings schon eine Wohnung sicher haben. Ich denke, dass das auch der Fall ist, zumindest, was eine Unterkunft angeht, weil es sonst auch keinen Sinn machte.
Nö. Du bekommst Studienplätze, Jobs etc. ohne Bleibe in Berlin. Es wird den Leuten vorgespielt, dass das eine ganz normale Stadt sei in die man ganz normal ziehen kann. Das böse erwachen kommt danach. Die Subreddits sind voll mit verzweifelten Leuten die Job, Studienplatz oder was auch immer haben und dachten sie suchen sich jetzt einfach noch ne Wohnung und gut ist.
Jein. Bei der Füllung von Stellen mag das so sein, aber bei Studienplätzen weniger.