Verhält sich mein 17-jähriger Sohn zu erwachsen?


06.09.2022, 18:55

Weil das oft erwähnt wurde: Gravierend Einmischen möchte ich mich in sein Leben keinesfalls. Eben da er sich so verhält wird er bei uns behandelt wie ein Erwachsener und hat im Grunde keine Regeln - er braucht sie nicht. Mir kommt vor, er hätte die Pubertät im Eiltempo übersprungen. Er war bis auf wenige Ausnahmen nie widerspenstig, es gab kaum Streit. Das habe ich oben nicht erwähnt, tut mir leid.

Außerdem: Er kennt all diese Menschen durch uns oder seine Großeltern. Es ist jetzt nicht so, dass er explizit sich ältere Freunde sucht, Er kommt einfach extrem gut mit ihnen aus und umgekehrt.

Giwalato  11.10.2022, 22:33

Wie alt wart Ihr als Eltern bei seiner Geburt?

MrX1234 
Fragesteller
 11.10.2022, 22:50

Mein Mann 35, ich 36.

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Nein, ich finde es nicht gut, dass er sich so verhalt, ich an deiner Stelle würde mir da auch Gedanken machen.

Du nennst es erwachsen, keine Ahnung, wir kennen ihn ja nicht, aber vielleicht fehlt hier einfach der Abnabelungsprozess.

ihn aus dem "Kreis der Älteren" rauszubekommen?

Unbedingt. Lass ihn gehen. Er braucht junge Menschen um sich.

Dazu würden sich vielleicht Vereine, Sportvereine, Sportarten wo er sich mit Mädchen und Jungen treffen und sich auch mit ihnen matchen kann, eignen. Die er auch mal abends treffen kann.

Sporttreibende junge Menschen sind meist ein guter Kontakt, die saufen und kiffen normalerweise nicht.

HarryXXX  06.09.2022, 18:43

Man kann doch nicht erwarten, dass alle Menschen den gleichen Reifegrad haben und sich gleich verhalten. Man lässt den jungen Mann am besten in Ruhe und er soll sein Leben leben, so wie er sich das vorstellt. Einmischungen oder das Dirigieren in eine bestimmte Richtung haben noch nie etwas Positives bewirkt

2
hubmonia  06.09.2022, 18:45
@HarryXXX

Das wohl überlesen oder nicht verstanden

 Er spricht mit mir auch über seine Gefühlslage, er wünscht sich Freunde seines Alters, speziell eine FreundIN.
1
MrX1234 
Fragesteller
 06.09.2022, 18:45

Hallo, danke für deine klugen Gedanken. Der Punkt "Abnabelungsprozess": Ich habe das Gefühl, er lebt ein eigenständiges Leben, ist selbstständig. Mir kommt es so vor als hätte er die Pubertät in 1 Jahr "abgearbeitet" und verhält sich nun wie ein vernünftiger 50-jähriger, sprachlich wie vom Verhalten her. Folglich wie man ihn aus Filmen kennt, den "perfekten Schwiegersohn". Poloshirts inklusive... Auch wenn viele es schlecht heißen, kann es einen nicht auch etwas lehren, sich einfach mal mit jungen Menschen gehen zu lassen?

0
hubmonia  06.09.2022, 18:54
@MrX1234
Mir kommt es so vor als hätte er die Pubertät in 1 Jahr "abgearbeitet" 

OK. Das konnte ich deinem Text nicht entnehmen. Denn wenn die Pubertät komplett unbemerkt und problemlos abläuft, dann ist das meist verdächtig.

Da er sich ja Freunde in seinem Alter, und auch eine Freundin wünscht, solltest du ihm schon auf die Sprünge helfen. Er hat da was versäumt.

0
MrX1234 
Fragesteller
 06.09.2022, 19:02
@hubmonia

Habe ich schlecht beschrieben, tut mir leid. Eben, genau. Diese Merkmale wie z.B. "haushalt machen" waren nie Thema. Es gab bis auf kurze Phasen nie dieses: Er sitzt in seinem Zimmer und meldet sich den ganzen Tag nicht. Kurzgesagt: Er wurde selbstständig, aber ohne Rebellion oder zurückgezogenheit direkt zum Erwachsenen...

1

Hallo,

ich finde an seinem Verhalten nichts besorgniserregend. Ja, er ist nicht typisch Jugendlicher, aber sozial kapselt er sich ja auch nicht ab. Denn genau das würde mir Sorgen bereiten, wenn er mit weder Alt noch Jung Kontakt hätte.

Er ist einfach so wie er ist, ein altkluger junger Mann. Wobei ich noch erwähnen möchte, dass ich so einige junge Menschen erlebt habe, die ab dem 20. Lebensjahr sich um 180 Grad verändert haben und plötzlich nur noch feiern waren.....

Meine eigenen Eltern waren bei meiner Geburt 40 (Vater) und 31 (Mutter) alt. Ich habe einfach einen ganz anderen Zugang zu Informationen, als andere Personen mit jüngeren Eltern.

Dein Sohn schätzt, im positiven Sinne, die Weisheit des Alters, seinen Altersgenossen ist er ein Stück voraus. Akzeptiere ihn so, wie er ist, und laß ihn seine eigenen Entscheidungen treffen.

Auch wenn er sich in seiner Generation möglicherweise isoliert fühlt, irgendwann ziehen die anderen nach. Wichtig ist, daß Du ihn akzeptierst, wie er ist.

Mein persönlicher Freundeskreis reicht inzwischen von 80 bis 20. Ich selbst bin irgendwo dazwischen.

Giwalato

Das ist halt so. Es gibt Jugendliche uns Kinder die bereits früher erwachsen sind als andere, immerhin ist jeder Mensch ein Individuum und hat sein eigenes Tempo bei der Entwicklung. Ich finde eher das Hauptproblem der modernen Gesellschaft ist dass wir das Kindesalter zu sehr in die Länge Strecken und selbst wenn Kinder bereits Anzeichen des erwachsen werdens machen, noch immer versucht wird das Kind in der Rolle das Kindes zu halten. Dadurch verwirren wir aber eher die Kinder und auch die Eltern weil sie nicht sicher sind wo ihr Platz ist.

In einigen älteren Kulturen war es nicht unüblich das Kinder, sobald sie Zeichen des Erwachsen werdens zeigen, sofort in die Welt der Erwachsenen aufgenommen wurden, meist auch mit Ritualen verbunden.

Heute strecken wir die Kindheit über die biologische und geistige Reife hinaus uns verallgemeinern dies auch noch auf jedes Individuum.

Er muss selbst schauen wie er nun damit umgeht und es ist absolut okay freunde zu haben die älter sind, oder eventuell auch Jünger, da dass alter absolut nichts aussagt.

Lass ihn einfach machen, und wenn er um Hilfe bittet dann kann man auch helfen, aber dass muss er von sich aus entscheiden.

Was das kennen lernen angeht muss man einfach ma schauen. Gegebenenfalls durch Hobbys oder dergleichen aber dass muss jeder selbst heraus finden.

Das sollte man keine Wertung vornehmen. Das ist weder normal noch unnormal. Das relativiert sich in den nächsten Jahren so oder so. Die Menschen sind eben nun mal individuell verschieden. Wenn er jetzt ältere Freunde hat, dann spielt das überhaupt keine Rolle. Ich würde mich da an deiner Stelle nicht einmischen.