Taufpate – Atheist oder Christ?

18 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich bin mir nicht sicher, welche Aufgabe einem Taufpaten zukommt. Ich selber habe keinen und in meiner Umgebung ist das auch nicht unbedingt üblich.

Allerdings denke ich, dass es das wichtigste ist, dass jemand diese Aufgabe übernimmt, der als gutes Vorbild dienen kann und außerdem verantwortungsvoll und vertrauenswürdig ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob derjenige nun aktiver und überzeugter Christ ist oder überzeugter Atheist. Die Hauptsache ist doch, dass das Patenkind in ihm eine Bezugsperson hat, die menschliche Qualitäten aufweist. Nun kenne ich die beiden nicht, aber nach deiner Schilderung würde da wohl ganz eindeutig Bruder A das Rennen machen.

Das ist natürlich nur meine Meinung und ich kann mir gut vorstellen, dass es viele Menschen gibt, für die die Einstellung zur Religion eine ebenso große Rolle spielt. Am Ende muss sie sich entscheiden. Jedoch sollte sie sich gut überlegen, ob die religiöse Einstellung das wichtigere Kriterium ist. Denn solange das Kind noch klein ist, wird der Bruder A schon nicht seine atheistische Einstellung auf ihn niederprasseln lassen, wenn das Kind von den Eltern sehr chrislich erzogen wird. Später jedoch ist es meiner Meinung nach sogar eine Bereicherung, wenn das Kind oder der Jugendliche oder schließlich auch der Erwachsene einen Ansprechpartner mit einer anderen Einstellung als sein restliches Umfeld hat, sodass es ihm leichter fällt sich eine eigene Meinung zu diesem Thema zu bilden. Denn das ist nicht leicht, wenn sich im Umfeld nur sehr gläubige Menschen befinden. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen. Es schadet jedenfalls nie, sich mit beiden Lagern auseinanderzusetzen. Oder besser noch: Das ist sogar sehr wichtig!

valentin301 
Fragesteller
 08.07.2009, 23:24

Hallo annakonda, vielen Dank für die sehr durchdachte und hilfreiche Antwort!

0
Unchrist  09.07.2009, 09:12

finde die antwort sehr gut

0
GALLARIAOY  27.11.2009, 04:57

Und, was hat dies alles mit der Taufe zu tun!? Wird dem Kind gedient!? Taufe ist nur ein Symbol, für eine religiöse Lehre, die mehr als zweifelhaft ist. Wir, die GALLARIAOY, lehnten es ab, unseren Sohn taufen zu lassen, damit er nicht automatisch Mitglied bei einer Kirche wird, und Kirchensteuer zahlen muss. GALLARIAOY

0
nitnelav  03.12.2009, 00:31
@GALLARIAOY

Wie viele Personen seid ihr?

.

Außerdem geht es hier nicht um die Taufe als solches sondern um die Frage nach dem Taufpaten.

0
niaweger  03.12.2009, 01:18
@nitnelav
@annakonda:

.
GALLARIAOY spricht von sich selbst anscheinend immer in der Mehrzahl...
ist mir jedenfalls schon öfter aufgefallen...

0
nitnelav  03.12.2009, 01:19
@niaweger

Ja, ich weiß. :)

Aber das hätte ich gern mal erklärt.

Ist doch sehr verwunderlich...

0
fabielle  10.02.2010, 20:40
@nitnelav

Nannte man im alten Rom "Pluralis Majestatis"- zu Deutsch: "Königliche Mehrzahl";) Man schafft sich also somit Verbündete;) War ja im Senat des alten Roms sehr wichtig...

0
niaweger  10.02.2010, 21:35
@fabielle

@fabielle:
 
Wie du schon sagst - im »Alten Rom« usw. ...
 
Aber von jemandem, der bie GF Beiträge ins Internet stellt, sollte man doch davon ausgehen können, dass der im »Heute« lebt...

0
  • Die Aufgabe eines Taufpaten besteht vor allem darin, das Patenkind in der Glaubensentwicklung zu unterstützen. Daher halte ich von den beiden genannten Brüdern halte ich keinen für geeignet. Der eine ist nicht geeignet aufgrund seines fehlenden Glaubens, der andere nicht aufgrund seiner dargestellten Charaktereigenschaften.

  • Es ist nicht vorgeschrieben, einen Verwandten als Paten zu nehmen, insoweit lohnt es sich, mal ein wenig weiter zu schauen.

  • Also: Weder A noch B, sondern C.

valentin301 
Fragesteller
 09.07.2009, 14:25

Und wenn Du Dich trotzdem zwischen A und B entscheiden müsstest, wer wäre für Dich das kleinere Übel?

0
morus  10.07.2009, 00:08
@valentin301
  • Bist Du tatsächlich an der Lösung des oben genannten Problems interessiert oder bist Du auf mehr aus? Ich habe den Eindruck, valentin, dass Dein Fall konstruiert wurde, um Christen hier in eine gedankliche Notlage zu bringen. Dies ist jedoch bei Deiner Situation nicht gegeben.

  • Nicht ich muss mich entscheiden, sondern Deine "Bekannte". Sie hat die Entscheidung zu treffen.

  • Du konntest beide Brüder nur holzschnittartig skizzieren und es könnten bei den Überlegungen hier noch viele weitere Fragen eine Rolle spielen: Wie ist der Kontakt deiner Bekannten zu den beiden Brüdern: gleich gut oder unterschiedlich? Wie können die beiden mit Kindern umgehen: gleich gut oder...? Wie zeigt sich das Glaubensleben des christlichen Bruders über die genannten Dinge hinaus: Gottesdienstbesuch und regelmäßige Beichte sagen noch nicht viel darüber, wie sich sein Christsein sonst noch zeigt...

  • Weiterhin steht die Option für eine andere Patenwahl: andere Familienmitglieder (auch die Großeltern), gute Freunde, andere Gemeindemitglieder ...

0
morus  10.07.2009, 00:36
@morus

Der nichtgläubige Bruder kann jedoch, auch in der katholischen Kirche, problemlos Taufzeuge (nicht "-pate") werden.

0
valentin301 
Fragesteller
 10.07.2009, 14:19
@morus

O.K. Morus, dann danke ich Dir für Deine Überlegungen und für deine Hilfe.

0

Was versteht denn die Bekannte unter "christlicher Erziehung"?

.

Meinst sie damit das Vorleben dieser vermeintlichen christlichen Werte, die in Wahrheit nicht vom Christentum ausgingen, sondern von Humanisten und Atheisten gegen die Kirche erkämpft werden mussten?

.

Wenn ich die Wahl hätte, meinem Kind einen Menschen als Pate "mit auf den Lebensweg zu geben", der deswegen ethisch korrekt handelt, weil es seine Überzeugung ist...

oder

...einen Paten einzusetzen, der nur deswegen ethisch korrekt handelt, weil er Angst hat, dass ein Gott ihn eines Tages dafür zur Rechenschaft zieht....

dann würde ich mich eindeutig für den Menschen entscheiden, der auch ohne Drohung von oben ein guter Mensch ist. Zumal der atheistische Bruder weder ein Alkohol- noch ein Gewaltproblem hat.

valentin301 
Fragesteller
 09.07.2009, 12:50

Danke für die Antwort.

0
GALLARIAOY  27.11.2009, 05:05

Kannst du bitte einmal erklären, was eine christliche Erziehung sein soll!? Wäre nicht eine moslemische Erziehung vorzuziehen!? Wäre es nicht für das Kind wichtiger, es nicht zu erziehen, sondern so an zuleiten, dass es, das Kind lernt, wie man sein Leben gestalten sollte, um dem GANZEN zu dienen!!??? GALLARIOY

0
Buchfink  27.11.2009, 13:03
@GALLARIAOY

Wieso fragst Du mich das?

Den Begriff "christliche Erziehung" habe nicht ich ins Spiel gebracht.

0

Mal ganz ehrlich wie kann jemand der zum saufen und zu ausrastern neigt besser eine Erziehung mittragen? Da ist es völlig egal ob Christ oder nicht. Und so toll kann er ja nicht im Christentum integriert sein so wie er sich verhält.

Eins vorweg: Hat sich deine Bekannte erkundigt, ob ihre Kirche überhaupt Atheisten als Taufpaten zuässt? Dies ist in den verschiedenen Glaubensgemeinschaften unterschiedlich geregelt.

Falls die Kirche beide Möglichkeiten offen lässt, ist nach deiner Schilderung Bruder A tatsächlich das charakterlich bessere Vorbild für das Kind. Deine Bekannte sollte aber bedenken, dass es sich bei der Taufe um ein christliches Sakrament handelt und der Taufpate durchaus die Verpflichtung übernimmt, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen. Ehrlich gesagt, finde ich es unpassend, wenn ein Atheist diese Aufgabe übernimmt, selbst, wenn er es "darf". Falls deine Bekannte auf den kirchlichen Rahmen bzw. den Taufakt verzichten kann, stelle ich es mir als schöne Alternative vor, wenn Bruder A ein feierliches, säkulares Versprechen dem Kind gegenüber abgibt. Evtl. gibt es bei Verbänden von Konfessionsfreien Tipps für die Gestaltung solcher Feiern. Ein möglicher Ansprechpartner ist der Humanistische Verband Deutschlands, http://hpd.de/node/467