Hilfe meine Mutter?
Hallo,
meine Mutter lebt getrennt von meinem Vater und war seit er nicht mehr da ist einfach keine Mutter mehr. Ich habe noch einen großen Bruder zu dem steht sie aber ganz anders. Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Schon früher hat meine Mutter nie Zeit mit mir und meinem Bruder verbracht sie lag einfach nur im Bett oder hat sich auch gerne mal betrunken. Manchmal war es sogar in der Woche und wenn sie getrunken hatte trampelte sie durchs Hause und war rote voll. Kein schöner Anblick. Mein Bruder war immer ihr Liebling bei Gesprächen mit verwandten war er Gesprächsthema Nummer 1 weil er ja so ein guter Junge wäre und so gut in der Schule war. Ich hingegen wurde als nervig und anstrengend betitelt. Ich wollte nur die Aufmerksamkeit meiner Mutter haben und Zeit mit ihr verbringen.
naja. Sie selber sagte direkt nach dem ich volljährig wurde so jetzt könnt ihr alles selber machen ihr seid ja alt genug. Sie war noch nie ordentlich aufräumen?
Gibt’s bei ihr nicht.
Zuhause sah es also oft aus wie Sau.
ich habe zum Glück einen Freund gefunden zu dem ich jetzt öfter kann.
denn zuhause heißt es immer ich bin verrückt und ein ordnungsfreak nur weil ich die Unordnung so eklige finde.
(mein Bruder und meine Mutter stört Unordentlichkeit nicht)
mein Bruder ist nach seinem abi jetzt nun schon 2 Jahre zuhause und macht nichts.
nicht nur beruflich sondern auch im Haushalt. Meine Mama sagt da nichts gegen und wenn ich es tue sagt sie ich bin nur neidisch und dann geht hier die Post ab.
bei jeder Kleinigkeit die ich kritisiere fliegt sie in die Luft.
mittlerweile fragt sie meinen Freund ständig nach Hilfe mit nem “Hunde Blick” und sagt oh bitte bitte. Wie kann er da nein sagen das wäre ja respektlos? Mich stört das total weil meine Mutter von mir, meinem Bruder und meinem Freund mittlerweile immer erwartet das wir etwas für sie erledige. Was an sich kein Problem ist wenn es nicht zu oft vorkommt. Das Problem ist das sie halt nichts macht. Nach der Arbeit legt sie sich in ihr Bett bis zum nächsten Tag. Wenn sie kocht kocht sie nur Sachen die sie mag. Und wenn ihr mal sagen nein das machen wir jetzt nicht.
dann ist so soooo sauer! Und tut so als wären wir schlechte Kinder.
sie stellt mich öfter vor anderen bloß meinen Bruder aber nicht.
Sie hat auch angefangen meine Klamotten zu tragen.
das möchte ich nicht und das hab ich ihr auch gesagt.
mittlerweile macht sie es einfach heimlich wenn ich bei meinem Freund bin.
gestern hatte ich sie “erwischt”. Ich wollte eigentlich direkt durchdrehen und ihr sagen ich will das nicht. Habe es aber gelassen sie meinte direkt ja es lag halt in meinem Kleiderschrank. Naja weil sie es sich genommen hat.
dann zeigte sie mir Bilder die sie sich als deko ausgesucht hat. Ich meinte die finde ich nicht schön. Sie wurde patzig und meinte ja mach du das dann ( also Bilder suchen) ich musste zurzeit so viel für sie erledigen und bin selber im Prüfungsstress + arbeit. Da hab ich einfach mal nein gesagt!
dann war sie genervt.
Ich hab danach mit meinen Freund gegessen und dann hatte er das Licht im Wohnzimmer angelassen. Dann kam meine Mutter aus ihren Zimmer und meinte ne so geht das nicht das du immer das Licht anlässt (in einem aggressiven Ton).
ich hab sie angeschaut hab gesagt ich habe nichts gemacht also hör auf nich anzuscheißen.
Sie konnte es kaum glauben das ich sowas mal sagen würde vor anderen.
Danach war sie den ganzen Tag sauer und genervt von mir und wenn ich sie angesprochen hab kam nur ein verpiss dich.
noch eine wichtige Sache für mich.
sie kritisiert ständig meinen Körper vorallem die Brüste. Sie selber hat kleine und ich habe etwas mehr und ich muss mir ständig Kommentare anhören. Sie sagt zu mir ja guck deine große Oberseite wird irgendwann mal hängen. Und wenn ich nh bisschen abnehmen oben rum sagt sie oh jetzt bist du ja flach wie nh Brett.
sie akzeptiert mich einfach nicht!
Ich hab das Gefühl meine Mutter und ich haben nh komisches Verhältnis aber es kommt von ihrer Seite aus.
Ich hab das Gefühl sie ist eifersüchtig oder so.
nun hab ich ja ein paar Situationen beschrieben was sagt ihr dazu?
4 Antworten
Hallo!
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Was für eine schwere Lage für dich.ich bin auch der Meinung das deine Mutter ein Suchtproblem hat und Depressionen....als Tochter ihr dabei zu helfen ist fast nicht möglich und du würdest dich weiter in den Konflikt mit deinem Bruder bringen....ich denke auch das ein räumlicher Abstand das beste für dich wär. Das ist ja nicht einfach so umzusetzen aber vielleicht findest du Möglichkeiten für dich, dich abzugrenzen. Das du dir nicht alles gefallen lassen musst ist da schon ein guter Anfang. Dein Zimmer sollte dein Rückzug und privater Raum sein.das Verhalten deiner Mutter ist ganz klar eine Art von Projektion ihrerseits, wahrscheinlich sieht sie in dir all das was sie nicht ist und gerne wäre...Du musst dich da unbedingt schützen und auch deshalb eine Distanz zum Schutz deines eigenen Wohlbefindens herstellen. Es wäre schön wenn ihr euch irgendwann wieder annähert aber so wie du es schilderst ist das ein Thema für ne gemeinsame Therapie. Erstmal ist deine Entwicklung und deine seelische Gesundheit an erster Stelle und ich hoffe das du für dich Lösungen findest und nicht aus Anstand und Pflichtgefühl dich selbst opferst.
Schön wenn ich dir vielleicht etwas Mut zusprechen konnte. Das wichtigste ist jetzt wirklich dein Abitur und wie ich finde, deine Beziehung zu deinem Freund. Ich halte es für völlig OK das er sich, trotz Hundeblick, nicht zu sehr einbringt. Deine Mama ist in einer beschissenen Lage und vorallem braucht sie Hilfe, die wird sie erst annehmen können wenn ihr eigener Leidensdruck so groß wird das sie das selbst möchte.... bis dahin ist es ein langer Weg und manchmal schaffen das Menschen auch nicht...du kannst sie nur begleiten auf ihrem Weg, aber musst auf deine Gesundheit,dein Leben und deine Ziele achten....als kleiner Tip der sich sofort anbieten würde und der mir selbst in den letzten Jahren ganz viel Halt gegeben hat und wie ein Kompaß für mich war: die psychologische Beratungsstellen der Caritas, kostenlos und als Unterstützung in Krisenzeiten. Dort findest du raus wie du mit manchen Situationen umgehen kannst und bekommst ganz praktische Unterstützung bei Fragen wo man zb finanzielle Hilfe bekommen kann und diese Stelle können dir auch sagen wenn du zb Selbst in eine professionelle Therapie solltest.... ich hoffe das alles hilft dir weiter. Du bist nicht verantwortlich für das Glück oder Unglück deiner Mutter/ Bruder, nur für dich selbst ❤️💪
Und noch was.... vielleicht findet ihr beide trotz aller Spannung auch positive Seiten wie zb das dekorieren der Wohnung.... klar ist es nicht dein Geschmack aber vielleicht war das ein kleines Zeichen von ihr das sie deine Unterstützung möchte.du kannst ihr etwas helfen die Wohnung zu dekorieren und sie beim Aufräumen unterstützen, denn in einem Saustall braucht man sich nicht um Deko kümmern....mir kamen 2 Bücher in den Sinn, die mir persönlich geholfen haben mit den Verwicklungen und manchmal traurigen Seiten des Familienlebens klar zu kommen: Janet Walls, ein Schloss aus Glas und ein anderes von ihr.... bei dem es um die Kindheit ihrer Mutter geht... Titel habe ich vergessen.....
Vielen Dank für deine Antwort!
Habe schon öfter eine Familientherapie vorgeschlagen ohne Erfolg.
du hast wohl recht und es wäre wirklich besser wenn ich ausziehe. Aber da sagt mir mein Gewissen das ich sie nicht alleine lassen kann.
Ich mache jetzt erstmal mein Abi und wenn ich fertig bin suche ich mir Unterstützung. Vielleicht gibt es da ja Möglichkeiten für finanzielle Unterstützung.
Eine Familientherapie macht nur Sinn, wenn alle Beteiligten es wollen, was hier wohl nicht der Fall ist.
Um dich selbst zu stärken, können sowohl diverse Selbsthilfegruppen (wie vom Community -Experten vorgeschlagen z.B.) als auch eine eigene "Therapie" hilfreich sein, also, dass du dir selbst einfach für deine Situation therapeutische Unterstützung holst. Das zu tun, hat nichts mit "verrückt sein" oder "eine Therapie nötig zu haben weil man ... ist" zu tun, eher im Gegenteil. Es ist schlau, sich selbst zu helfen und sich zu stärken und Gespräche mit fachlich versierten Menschen können einem selbst einige "aha-Effekte" bescheren, die dann das Leben und den Umgang mit dieser nicht ganz einfachen Situation erleichtern.
Wenn du deiner Mutter helfen willst, musst du erstmal dir helfen, um genügend Kraft dafür zu bekommen.
Nebenbei bemerkt: ich habe ein ähnlich seltsames / schwieriges Verhältnis zu meiner Mutter (obwohl es sich etwas anders zeigt als bei deiner Mutter) und versuche bis heute immer wieder Erklärungen für das Verhalten zu finden. Ich bin dabei unter anderem auf das Buch "Die böse Mutter" (ISBN 9783466308538) gestoßen ... das behandelt zwar eigentlich ein etwas anderes Thema, erklärt aber auch plausibel einige Verhaltensmuster, die mir davor ein Rätsel waren.
Bleib bei dir, konzentriere dich auf dein Leben und deine Zukunft. So hilfst du dir am besten und kannst bei Bedarf auch anderen am besten helfen (weil du einfach klarer siehst).
Deine Mutter ist alkoholkrank und möglicherweise auch depressiv - alles, was du schreibst spricht dafür.
Sie kann gar nicht das sein, was du von ihr wünschst - selbst wenn sie es versuchen würde. Sie ist dazu viel zu krank.
Ist natürlich nicht ideal - kannst du zu deinem Vater ziehen?
Ich habe öfter mal angesprochen das hier zuhause nichts läuft und auch eine Familien-Therapie vorgeschlagen. Sie ist direkt hochgegangen und meinte wir brauchen keine Hilfe und ich soll in Therapie gehen weil ich ja verrückt wäre. Sie lehnt alles ab. :/
Solche Leute erkennen erst daß sie selber was an ihrem Leben ändern müssen, wenn man sie wirklich fallen läßt und sie auf dem Boden der Tatsachen aufschlagen. Das ist hart, aber unvermeidbar, sonst ändert sich nie was. Du hast das lange genug mit durchgemacht, wird Zeit daß Du Dich davon trennst. Sie ist ein erwachsener mündiger Mensch, und egal für was sie sich entscheidet, sie muß selber damit fertig werden, Du bist nicht ihr Aufpasser und nicht ihr Dienstmädchen.
Die Alkohol sucht war mal schlimmer. Jetzt hat sie einen Job und trinkt nur am Wochenende das aber alleine und wenn ich ihr sage das es fast schon wie ein Trauma ist und das meinen Bruder und mich triggert wenn sie trinkt. Dann kommt nur ja ihr trinkt doch auch ( auf Partys) warum darf sie das dann nicht.
mein Vater hat auch Suchtprobleme und eine neue Familie die damit zu kämpfen hat. Mein Vater wäre also leider auch keine Option :/
Was ja bedeutet sie bräuchte professionelle Hilfe, aber dafür müsste sie selbst erstmal erkennen das es ihr so schlecht geht. Es gibt aber in vielen Städten auch Beratungsstellen für alkoholkranke, die auch Beratung für Angehörige machen. Guck einfach mal ob es bei dir sowas gibt vllt hilft dir das ja