Eine Inkohärenz im Koran?

6 Antworten

Eine Inkohärenz im Koran?
warum verbieten Sie es nicht direkt, anstatt auf diese Weise wechselhaft zu sein?

Auf der anderen Seite wurden z.B. Zina oder Schweinefleisch direkt verboten, stufenlos, von heute auf morgen.

Auch wurden manch abrogierte Verse im Koran belassen, so wie dein Beispiel mit dem Alkohol, andere abrogierte Verse wurden hingegen einfach weggelassen mit der Begründung "wenn ein Vers vergessen wird, gilt er als von Allah abrogiert".

Letzteres bedeutet aber eines von zweien: entweder diese vergessenen Verse stehen auf der Tafel oben bei Allah (also auf dem "Original") dann aber weicht der irdische Koran von Allahs Tafel ab, ist also nicht unverfälscht - oder aber diese Verse stehen nicht auf der Tafel bei Allah, dann hat Allah Koranverse offenbart, die gar nicht auf der "Korantafel" existieren.

Desweiteren hat Allah angeblich auch Gesetze und Vorschriften nicht im Koran offenbart, diese finden sich heute nur in Mohammeds Sunna, seien allerdings gültig mit der Begründung, sonst wäre der Koran zu umfangreich geworden. Das hat nun dazu geführt, dass man genausoviele Schriften befolgen muss als hätte alles im Koran gestanden, nur eben auf mehrere Schriften verteilt. Weniger umfangreich ist es daher nicht, nur sind sich Muslime bei der Sunna uneins, was davon denn authentisch ist und was nicht, da es nicht ja nicht im automatisch authentischen Koran steht.

Zudem ist der Koran nicht nach Offenbarungsdatum sortiert. Ohne zusätzliche Quellen weiss ich gar nicht, welcher Vers denn zuerst und welcher später kam. Ohne externe Schriften kann ich also bis in alle Ewigkeit den Koran lesen, weiss aber noch immer nicht, welcher Vers nun abrogiert ist.

Und selbst in den Grundsätzen zur Abrogation ist man sich nicht einig. Es gibt Meinungen von über 200 abrogierten Versen bis hin zur Meinung, es wurden lediglich unter 10 Verse abrogiert.

Kurz gefasst:

Die ganze Sache mit den Offenbarungen und der Abrogation ist mir äußerst suspekt, ich als allmächtiges und allwissendes Wesen hätte das besser geregelt.

Nein, das ist kein Widerspruch, sondern eine bewusste Strategie. Im Islam gibt es das Prinzip der Nasikh wa Mansukh (Abrogation). Das bedeutet, dass frühere Gebote durch spätere ersetzt werden können, wenn die Zeit reif dafür ist.

Zur Zeit der Offenbarung des Korans war Alkohol in der arabischen Gesellschaft weit verbreitet. Viele Menschen waren daran gewöhnt, regelmäßig zu trinken. Hätte der Koran von Anfang an ein striktes Verbot ausgesprochen, wäre es für viele sehr schwer gewesen, sich daran zu halten. Deshalb hat Allah die Menschen Schritt für Schritt darauf vorbereitet.

Das Ziel war, die Menschen langsam an das Verbot zu gewöhnen, anstatt ihnen plötzlich etwas zu verbieten, woran sie seit Generationen gewöhnt waren. Diese Methode gibt es auch in anderen Bereichen des Islam, z. B. bei gesellschaftlichen Reformen oder beim Verbot von Zinsgeschäften.

Hier ist eine Phase von 3 Schritten:

Erste Phase:
“Sie fragen dich nach Berauschendem und Glücksspiel. Sprich: In beiden liegt großes Übel und Nutzen für die Menschen; doch ihr Übel ist größer als ihr Nutzen.” (Sure 2:219)
→ Hier wird Alkohol nicht direkt verboten, aber es wird klargemacht, dass er mehr Schaden als Nutzen hat.
Zweite Phase:
“O die ihr glaubt, kommt dem Gebet nicht nahe, wenn ihr betrunken seid, bis ihr wisst, was ihr sagt.” (Sure 4:43)
→ Die Gläubigen dürfen nicht betrunken beten. Das schränkt den Konsum bereits stark ein, weil Muslime fünfmal am Tag beten.
Dritte Phase (endgültiges Verbot):
“O die ihr glaubt, berauschendes Getränk, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind ein Gräuel von Satans Werk. So meidet es, auf dass ihr erfolgreich seid.” (Sure 5:90)
→ Hier kommt das endgültige Verbot: Alkohol ist nun völlig untersagt.
Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium beim Sheikh

Der Verbot von Alkohol kam in Stufen.

Denn:

Zu der damaligen Zeit war Alkohol unter den Arabern Gang und Gebe. Somit hätte ein sofortiger Verbot, nicht funktioniert.

Zum Beispiel war es erstmal verboten betrunken zum gemeinsamen Gebet zu kommen. Das hieß zum Beispiel, dass man abends und nachts trinken konnte. Aber aufgrund des Morgengebets (Fajr) haben sich einige gerafft und komplett aufgehört zu trinken. Anschließend kam der komplette Alkoholverbot.

Aber wie man auch in der heutigen Zeit sieht:

Es gibt Muslime, die mit diesem Verbot aufwachsen und dennoch anfangen zu trinken. Wie ist es dann zu einer Zeit, an dem solch ein Verbot zu einer Gruppe von Menschen kommt, die dies schon seit Jahrzehnten macht?

Fazit:

Es ist kein Widerspruch, sondern einfach nur eine Methode, den Menschen ein wenig entgegen zu kommen.

Der Koran enthält weitere Widersprüche, Widersprüche, die jeder logisch denkende Mensch mit wenig Mühe erkennen kann.

Gott, der Allwissende, macht keine logischen Fehler.

Die islamischen Erklärungsversuche hören sich vielleicht im ersten Moment für denjenigen, der unbedingt an Mohammeds Koran glauben möchte, irgendwie heilsam an ... doch genau betrachtet, sind sie eine Erniedrigung Gottes und eine Entwürdigung des menschlichen Verstandes.

Gott hat sich bereits klar ausgedrückt - und zwar 600 Jahre vor Mohammed! Mohammed widersprach sich nicht nur selbst, z.B. in der Heilsfrage für Christen, Juden und Sabäer, sondern er widersprach Gott. Ein "Prophet", der dem WORT GOTTES widerspricht, ist kein Prophet Gottes gewesen.

Wessen Prophet war Mohamned dann? Auch diese Antwort findest Du in der Heiligen Schrift. Wende Dich Gott zu, wenn Dir Dein ewiges Leben lieb ist!

Der Koran wurde nicht als fertiges Buch über Nacht herabgesandt, sondern entstand aus Offenbarungen, die über einen Zeitraum von 23 Jahren übermittelt wurden. Das ausdrückliche Verbot wurde erst in einer späteren Phase als die vorherigen Ermahungen offenbart.