Wer wird beim Sex ausgenutzt?

Das Ergebnis basiert auf 29 Abstimmungen

Niemand wird ausgenutzt 52%
Beide nutzen sich gegenseitig aus 28%
Die Frau wird ausgenutzt 14%
Der Mann wird ausgenutzt 7%

21 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
  • Ich enthalte mich der Abstimmung, weil ich denke, dass das Ergebnis so oder so irreführend sein wird.
  • Ich stimme zunächst zu, dass NIEMAND ausgenutzt wird, wenn zwei Personen einvernehmlich und aus freien Willen und ohne falsche Versprechungen oder Erwartungen Sex miteinander haben. Das mag auch tatsächlich ab und zu vorkommen und beide wollen einfach nur Sex und fertig und auch hinterher fühlen beide noch so. Das ist vollkommen in Ordnung, wenn das denn wirklich so ist.
  • Realistisch gesehen kommt dieser Fall aber meiner Erfahrung nach nur vergleichsweise selten vor, denn in Wahrheit wird eben doch meistens irgendwas vorgegaukelt, z.B. geflirtet, geneckt, gescherzt, Gefühle geweckt, auf Romantik, Verwöhnen oder ähnliches gemacht. Und sehr oft denkt eben einer, es ginge doch um mehr als nur Sex.
  • Gerade Frauen können oft auch nicht vorhersehen, wie sie sich nach dem Sex fühlen, denn es ist einfach biologisch normal, dass die ausgeschütteten Kuschel-Hormone zu Gefühlen führen -- man muss schon sehr hart gesotten sein als Frau, damit das nicht passiert. Biologie halt, kann man nicht einfach durch freien Willen überschreiben.
  • Insgesamt ist es statistisch signifikant gewiss so, dass erheblich mehr Frauen sich hinterher benutzt fühlen oder es zumindest gemischte Gefühle empfinden, wenn sie realisieren, dass es eben genau nur Sex war und nichts weiter. Männern geht das deutlich seltener so, aber es kommt auch vor.
  • Die Biologie hat Sex gerade bei Frauen einfach nicht dafür erschaffen, einfach nur Spaß zu machen -- immer steht Paarbindung mit im Raum, ob man nun will oder nicht. Der Anteil an Frauen, die nach Sex Kuschelbedarf haben, ist erheblich höher als bei Männern, die eher müde werden.
HirnvomHimmel 
Fragesteller
 27.06.2018, 14:31

Danke. Weißt du, ob dazu Umfragen oder Studien online abrufbar sind?

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Kajjo  27.06.2018, 14:40

Es gibt so viele angebliche Studien, Umfragen und Psycho-Gewäsch dazu -- ich glaube denen allen nicht so wirklich. Da ist halt immer viel Meinungsmacherei dabei, also was man will, dass herauskommt.

Ich will hier auch nicht sagen, dass "ich recht habe" oder dergleichen, sondern einfach nur meine Lebenserfahrung wiedergeben.

Noch ein Beispiel dazu: Es kommt eben verdammt selten vor, dass ein Mann eine Frau fragt, ob sie unverbindlichen Sex haben wollen, die Frau sagt dann "ja, toll, will ich" und die beiden gehen zusammen ins Bett, ziehen sich an und gehen wieder. Mag es ausnahmsweise mal geben, ist aber doch wohl verdammt selten, oder? Kaum eine Frau sagt bei so einer platten Frage ja.

Viel häufiger ist es, dass eben doch geneckt, geflirtet, verführt wird und man dann im Bett endet, ohne überhaupt darüber gesprochen zu haben, welche Erwartungen beide haben. Die allermeisten Männer und Frauen suchen sich doch nicht ohne irgendwelche Gefühle irgendeinen Sexualpartner aus, sondern man lernt sich irgendwie kennen, begehrt sich, hat Spaß miteinander und "bekommt" den anderen ins Bett. Sei ehrlich, so läuft es meistens. Wer diskutiert vorher, was genau "es" zu bedeuten haben soll? Und dabei kommt es eben vor, dass man zusammen ins Bett geht, weil man sich gerade verguckt hat und der andere hat es nicht, sondern wollte einfach nur Sex. Na ja, und statistisch passiert das häufiger Frauen als Männern.

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HirnvomHimmel 
Fragesteller
 27.06.2018, 15:08
@Kajjo

Sex -> Oxytocinausschüttung -> Bindung. Der Mechanismus ist mir vertraut. Auch daß es hinterher öfter heißt, daß die Frau ausgenutzt wurde.

Ich frage mich nur, auch aufgrund meiner eigenen Lebenserfahrung und Beobachtungen bei anderen Menschen, ob Männer nicht ähnlich oft Bindung entwickeln und sie aus gesellschaftlich-kulturellen Gründen nur nicht kommunizieren.

Und ob Frauen wiederum aus gesellschaftlich-kulturellen Gründen in eine Ecke gedrängt werden, in denen es für sie ungehörig ist, einfach nur ihrem Sexualtrieb zu folgen, sondern sie ihn durch Bindung legitimierten müssen.

Wo Frauen freier von gesellschaftlichen Zwängen sind (meine Lebenserfahrung) sagen sie deutlich öfter: "Ja, toll, will ich"

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Kajjo  27.06.2018, 15:33
@HirnvomHimmel

Statistisch ist die Sache nach meiner Lebenserfahrung ganz eindeutig: Männer, die spontane Sexualkontakte eingehen, fühlen sich nur ganz selten ausgenutzt. Es sind eher mal Männer, die die Frau wirklich wollen und dann an eine geraten, die nur Sex will und danach weg ist, die sich auch als Mann dann mal enttäuscht fühlen. Aber das ist eher selten. Statistisch viel häufiger passiert das Frauen.

Ich stimme aber zu, dass Männer bei liebesbasiertem Sex durchaus auch Bindungswillen entwickeln. So ist Sex sicherlich für beide Geschlechter gedacht. Aber darum geht es ja in dieser Frage weniger, oder?

Es wird schon so sein, dass die Gesellschaft einen Einfluss auf unsere Gefühle und unser Sexualverhalten hat. Das ist wohl unbestritten. Es könnte durchaus so sein, dass in einer sexuell sehr freizügigen Kultur Frauen viel öfter und problemloser Sexualkontakte praktizieren und genießen würden. Dennoch bin ich fest überzeugt, dass auch in solchen Kulturen Frauen nach dem Sex statistisch signifikant mehr Bindungswillen und Kuscheltendenz entwickeln würden und dass egal wie frei eine Kultur ist, Frauen einfach rein biologisch weniger zu willfährigem Sex neigen als Männer.

Die Natur ist sehr gut optimiert und wäre doch biologisch geradezu "dumm", wenn Frauen willfährige Sexualkontakte eingehen würden und mit dem Nachwuchs alleine da stehen würden. Bedenke immer, dass unsere moderne Zeit etwa einer Minute entspräche, wenn die Entwicklungsgeschichte des Menschen einen Tag gedauert hätte. Wir sind heute so, wie die Evolution uns in Zeiten der Fruchtbarkeit, ohne Verhütungsmöglichkeit, gemacht hat. Die Biologie ändert sich nicht durch Traditionen oder Kultur oder Aufklärung.

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HirnvomHimmel 
Fragesteller
 27.06.2018, 15:44
@Kajjo

Mich würde interessieren, wie es in Kulturen ist, bei denen die Kinder unabhängig vom Weg ihrer Entstehung vom Stamm oder der Familie der Mutter versorgt werden.

Aber das ist ein eigenes Thema, daß zu umfangreich ist, als daß ich es hier ausbreiten möchte.

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Die Frau wird ausgenutzt

Wenn es sich ergibt, nehme ich es mit. Dabei habe ich festgestellt, dass so manche Frau nicht so taff ist, wie sie vorher vorgab, zu sein, wenn es um einen ONS geht. Auch wenn vorher klar abgesprochen war, dass daraus nichts Festes wird, kam es vor, dass die Frau später mit Vorhaltungen ankam. Sie hatte sich dann doch andere Vorstellungen davon gemacht, was daraus hätte werden können.

Es gibt Frauen, die sich schneller verlieben, als ihnen im Vorfeld klar ist und dann wird es anstrengend. Dann kam auch schon mal der Vorwurf, sie fühle sich ausgenutzt.

Niemand wird ausgenutzt

Wenn es einvernehmlich ist, wird niemand ausgenutzt. Das sind ja die Grundprinzipien eines ONS oder einer F+ Geschichte. Wenn sich jemand auf so eine Sache einlässt, obwohl er oder sie in Wirklichkeit andere Ziele verfolgt (Beziehung), dann kann das schon dazu führen, dass sich jemand ausgenutzt fühlt. Aber dann hat jemand die Spielregeln nicht verstanden oder sie bewusst verletzt.

HirnvomHimmel 
Fragesteller
 27.06.2018, 14:42

Ja, wer sich auf etwas einlässt und dabei eigentlich was anderes will, nutzt sich nach meiner Einschätzung selbst aus. Es ist natürlich hinterher immer leichter, dem gegenüber die Schuld zu geben.

Klassisches Beispiel: " Ich hab Gefühle für eine Person. Soll ich mich auf eine Freundschaft Plus einlassen, damit sie sich auch in mich verliebt?"

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Beide nutzen sich gegenseitig aus

In diesem Fall nutzen sich dann beide (aus), und das ist absolut nicht schlimm, solange zwischen ihnen der Konsens darüber herrscht. Warum nicht, wenn beide einfach nur Befriedigung ihrer Triebe wollen, genau das auch unverbindlich tun...?

Leben und leben lassen würde ich sagen.

Niemand wird ausgenutzt

Beide sind damit einverstanden und wissen, auf was sie sich einlassen. Dabei wird niemand ausgenutzt. Was jetzt in Einzelfaellen geschieht, ist rein nur von den jeweiligen Begebenheiten dieser Faelle abhaengig.