Warum mastubieren viele Männer nicht einfach, wenn sie erregt sind?

9 Antworten

Ja da hast du absolut recht! Ich bin mal Nachts einen Mann begegnet, als ich am Weg zum Nachtbus nach Hause war. Er kam mir masturbierend entgegen. Ich bin sofort mitten auf die Straße und bin gelaufen wie ein Weltmeister. Bin dann zur nächsten Polizeiinspektion und habe Meldung gemacht.

Eine Kollegin von mir kommentierte mal eine Vergewaltigung eines Mädchens so: Ja, was hat die denn mitten in der Nacht draußen zu tun? Dann musste ich ihr ehrlich sagen: Nur weil ich draußen rumlaufe und vlt einen Minirock anhabe, bin ich doch nicht selbst schuld wenn jemand über mich herfällt. Es ist mein gutes Recht, draußen zu sein und bin kein Freiwild für niemanden!

Wobei ich dazu sagen muss, dass das bei mir sehr selten der Fall ist, aus eben diesen Gründen.


Hessen001 
Fragesteller
 26.09.2023, 02:34

Man sollte natürlich nicht in aller Öffentlichkeit mastubieren!

1
Xdxtxfxx  18.02.2024, 21:07

Naja, ich als Frau muss sagen ich gehe nicht mehr raus ich bestelle alles online und bringen mir alles zur Tür, ich bekomme auch Rente!

0
Ich frage mich oft: Warum mastubieren solche Männer nicht einfach? Das wäre zwar gegen das Kirchenrecht, aber zumindest nicht gegen staatliches Recht.

Viel schlimmer: Es würde gegen ihr Selbstverständnis als Mann verstoßen.

Es ist eine Grundhaltung des "Machismo"/"toxischer Männlichkeit", sich "bedienen" zu lassen, und eigene Bedürfnisse über Frauen zu stellen, die aus ihrer Sicht letztlich dazu erschaffen wurden, dem Mann zu dienen - auch und gerade sexuell.

Bis zu den Kinsey Reports (Anfang der 1950er(!) Jahre), war es z.B. tatsächlich gesellschaftlicher Konsens, dass Frauen überhaupt keine eigene Sexualität hätten, sondern dass ihre Sexualität darin bestünde, ihren - wen auch sonst? - Ehemann(!) zu befriedigen.

Und z.B. ist erst seit 1997(!) in Deutschland die Vergewaltigung der Ehefrau überhauot eine Straftat - überparteilich durchgesetzt gegen vehementen Widerstand männlicher Unionspolitiker. Die nannten das "eheliche Pflicht" - "bis das der Tod uns scheidet", versteht sich.

Einer (älteren) Untersuchung zufolge, sind praktisch alle Täter schwerer Sexualdelikte in einem sexualfeindlichen, sprich: religiösen Umfeld aufgewachsen.

Dazu noch Gewaltbereitschaft bei der Erziehung plus mehr oder weniger offene Misogynie obendrauf, und fertig ist das traditionelle Erziehungsbild konservativer Religionen.

Aber nicht nur der.

Und während man es "unmännlich" findet, sich selbst zu befriedigen (oder z.B. auch sich zum Oralverkehr bei einer Frau zu "erniedrigen", während man selbst natürlich auf Fellatio besteht und dabei ggf. auch ein "Deep Throat" erzwingt - wie es aktuell geradezu exemplarisch dem britischen Comedian Russell Brand vorgeworfen wird, der darüber auch noch öffentlich in seinen Shows Witze riss; oder siehe auch den aktuellen Fall Andrew Tate), wähnt man sich in einer Machtposition anderen gegenüber.

Und bei Vergewaltigungen geht es selten um sexuelle Befriedigung an und für sich, sondern es geht um die Macht, die man über andere dabei ausübt.


Hessen001 
Fragesteller
 26.09.2023, 03:39

Ich kenn ehrlich gesagt viele Begriffe nicht, aber vielleicht ist das auch ganz gut so

0

Weil diese Menschen religiös schwerst indoktriniert sind, sonst würde man ganz sicher kein Pfarrer werden. Das Problem besonders mit religiöser Indoktrination (zwar auch mit allen anderen Formen der Indoktrination, aber besonders mit religiöser) sind die Auflagen fürs Leben, die man damit gezwungenermaßen an sich selbst stellt, z. B. die Kategorisierung von ganz normalen zwischenmenschlichen Dingen, wie Sex in gut und böse, weil die imaginäre Entität XYZ das natürlich sieht und wertet. Daraus ergeben sich persönliche Konflikte. Jeder normale Mensch würde sich bei dem Bedürfnis nach Sex Erleichterung verschaffen. Sei es nun durch Masturbation oder durch das Suchen einer Partnerin bzw. eines Partners, je nachdem worauf man halt steht. Das geht aber für diese Menschen nicht, da der indoktrinierte Verstand das nicht zulässt. Hier kommt dann meist das Argument "die imaginäre Entität, an die ich glaube und deren Maßstäben ich unbedingt gerecht werden muss, würde das nicht wollen". Es ist also das natürliche Bedürfnis vs. religiöse Indoktrination. Oft werden diese Gefühle dann so lange unterdrückt, bis sie herausbrechen und in solchen Taten enden.


Hessen001 
Fragesteller
 26.09.2023, 02:22

Das erklärt allerdings nicht Vergewaltigungen durch nicht-Priester.

0
Kbeacker  26.09.2023, 02:24
@Hessen001

Natürlich nicht. Der Grund ist auch hier nicht derselbe, das habe ich auch nicht ausgesagt. Vergewaltigungen gehen natürlich auch von nicht indoktrinierten Menschen aus. Das kann kulturelle oder soziale hintergründe haben, sowie auch psychische und charakterliche Defizite.

0
Libertinaerer  26.09.2023, 02:55
@Hessen001
Das erklärt allerdings nicht Vergewaltigungen durch nicht-Priester.

Doch.

Einer (älteren) Untersuchung zufolge, sind praktisch alle Täter schwerer Sexualdelikte in einem sexualfeindlichen Umfeld aufgewachsen.

Dazu noch Gewaltbereitschaft bei der Erziehung plus mehr oder weniger offene Misogynie obendrauf, und fertig ist das traditionelle Erziehungsbild konservativer, tatsächlich praktizierender Religiöser.

1
Hessen001 
Fragesteller
 26.09.2023, 03:05
@Libertinaerer

Die Studie möchte ich jetzt gerne sehen, die das so behauptet. Und wo da die Kausalität sein soll.

0
Libertinaerer  26.09.2023, 04:27
@Hessen001
Die Studie möchte ich jetzt gerne sehen,

Prescott, "Körperliche Lust und die Ursprünge der Gewalttätigkeit" (gibt's im Netz - erster Treffer für Download).

Und wo da die Kausalität sein soll.

... das ist eigentlich offensichtlich:

  • Die abrahamitischen Religionen (Judentum/Christentum/Islam), und da insbes. das Christentum, sind inhärent sexualfeindlich. Sexualität wird streng reguliert (nur Mann und Frau innerhalb einer Ehe - und bitte zur Fortpflanzung). Andernfalls ist es "Sünde" ("Wollust" gar "Todsünde")/"haram" - Kbeacker hatte dazu ja schon geschrieben. Die Unterdrückung natürlichen, ja, von der Natur als primäres "Ziel" evolutionär entwickelten Verhaltens und deren Belegung mit "Scham" und "Schuld" ist verheerend - insbrs. aber nicht nur wenn es sich dann dennoch Bahn brechen sollte.
  • Diese Religionen sind misogyn.
  • Diese Religionen leben patriarchalische Machtstrukturen.
  • Wer hingegen mit einem positiven Verhältnis zur Sexualität aufwächst, kann sie problemlos ausleben.

"Das Seltsame an dieser Kirche ist: Sie ist von Sex besessen, absolut besessen!

Jetzt werden sie sagen: Wir mit unserer freizügigen Gesellschaft und unseren unanständigen Witzen sind besessen.

Nein, wir haben eine gesunde Einstellung. Wir mögen es, es macht Spaß, es ist fröhlich – weil es ein grundlegender Drang ist.

Es kann gefährlich, dunkel und schwierig sein. In dieser Hinsicht ist es ein bisschen wie Essen. Nur noch aufregender.

Die einzigen Menschen, die von Essen besessen sind, sind Magersüchtige und krankhaft Fettleibige; und das ist, im erotischen Sinne, die katholische Kirche auf den Punkt gebracht." (Stephen Fry, Schriftsteller, Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur, Journalist, Dichter, Komiker und Fernsehmoderator in seinem legendären Beitrag zur IQ²-Debatte "The Catholic Church is a Force for Good in the World" - Spoiler: War und ist sie nicht)

"Das Schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität." (Bertrand Russell, Philosoph und Nobelpreisträger)

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

1
Xdxtxfxx  18.02.2024, 21:09

Eben bei Männern ist der Trieb wie Klo gehen, reine Biologie!

0

Naja, das ist in etwa so als wenn du richtig hunger und Appetit auf etwas hast aber ständig nur Knäckebrot isst um satt zu sein.


Bei Vergewaltigungen geht es den Tätern oft um das Machtgefühl. Es hat Menschen schon immer gefallen, wenn andere ihnen schutzlos ausgeliefert waren.