Warum bin ich schwul geworden?
Ich frage mich, warum ich schwul geworden bin. Gibt es bestimmte Gründe oder Einflüsse, die dazu geführt haben könnten? Ich bin neugierig, mehr über die Ursachen und Hintergründe meiner sexuellen Orientierung zu erfahren.
9 Antworten
Die Sexualität (Grundausrichtung) ist angeboren, dass gilt mittlerweile als wissenschaftlich erwiesen. Deine Sexualität gehört mit zu deiner Identität - das ist wie eine Lebensrolle, die dir das Universum zugedacht hat. Aus jeder Lebensrolle ergeben sich zu jeder menschheitsgeschichtlichen Zeit und in jeder Kultur unterschiedliche Herausforderungen.
Eine Gemeinschaft profitiert von unterschiedlichen Charakteren sowie von basal unterschiedlich "gebauten" Menschen, da jeder eine andere Qualität wie auch andere Fähigkeit reinbringt. Das Homosexualität dabei problematisiert, ausgegrenzt und verfolgt wurde ist menschheitsgeschichtlich erst seit sehr kurzer Zeit (2700 Jahre). Aus dem Tierreich weiß man das homosexuelle Individuen das Gruppengefüge zusammen halten und entspannen. Ich kenne ähnliches von zwei Freundinnen, die verheiratet sind und der jeweils beste Freund schwul. Neben dem Punkt das im Gesellschaftspiel der Konflikt "Konkurrenz" und "Partnerwahl" ihre Freundschaft nicht belasten kann, genießen diese beiden Freundinen quasi die relative Andersartigkeit ihrer homosexuellen Freunde sehr.
Das ist ja wissenschaftlich noch nicht ganz klar und wahrscheinlich wie fast alles multifaktoriell.
Mein letztes Wissen war, dass die aktuelle Spur Einflüsse in der Schwangerschaft waren. Also einfach die Hormone u.ä., nicht mal unbedingt ein erkennbar schadhaftes Geschehen.
Alles, was die Natur "baut", hat halt manchmal Fehler (Interpretationssache), Abweichungen und spielt im Spiel der Evolution mit.
Da es relativ viele homosexuelle Tiere und Menschen gibt, kann man sogar mutmaßen, dass es der Gesellschaft / der Art jeweils dienlich ist, wenn es einen gewissen Anteil Homosexueller gibt.
lol Man könnte meinen so eine Cola-Dose sieht nicht gerade ei-ähnlich aus.
Hahaha, passt gut, auch wenn die sich lieber ein anderes Ei suchen sollten. Da schlüpft nichts mehr
Es gibt verschiedene Ansätze das zu erklären. Zb. sagen manche von sich selbst aufgrund einer dominanten Mutter und einem schwachen Vater, das man sich da so entwickelt. Rainer Schubert erklärt es so:
Wahrscheinlich bist du nie wirklich schwul gewesen!"
Den Satz hat Rainer Schubert schon oft gehört und immer gleich beantwortet: "Ich war nicht schwul. Ich war stockschwul."
Mit einem Seelsorger arbeitete er monatelang das Verhältnis zu seiner dominanten Mutter und seinem distanzierten Vater auf. Darin entdeckte er den Grund seines mangelnden männlichen Empfindens. Sein Männer-Verlangen deutete er als Versuch, diesen Mangel wettzumachen.
Heute ist der Sozialarbeiter verheiratet, hat drei Kinder und ein Einfamilienhaus bei Hamburg.
https://www.welt.de/print-wams/article103586/Ich-war-stockschwul.html
Ja, diesen Käse verbreitest du immer wieder. Man muss halt dazu sagen, dass solche Behauptungen aus dem fundamentalistischen Bereich wissenschaftlich nicht haltbar sind. :) Der Mann ist eher bisexuell. Und die Vorurteile, die er anführt, sind auch ohne jede wissenschaftliche Grundlage. Gruselig, dass so ein haarsträubender Unsinn noch heute in manchen Köpfen rumgeistern. Das sieht man schon in dem Stereotypen, Schwule seien weiblich.
Diese Erklärung von Rainer Schubert ist einseitig, verkürzt und letztlich entlarvend für ein ganz bestimmtes Weltbild, das psychologische Komplexität auf simple Ursache-Wirkungs-Mechanismen reduziert. Wer ernsthaft behauptet, sexuelle Orientierung lasse sich durch familiäre Konstellationen "erklären" und "auflösen", ignoriert nicht nur jahrzehntelange wissenschaftliche Forschung, sondern bewegt sich auch gefährlich nahe an ideologischen Mustern, die Identität pathologisieren.
Schuberts persönliche Geschichte mag für ihn subjektiv stimmig sein – sie ist aber genau das: subjektiv. Sie zur allgemein gültigen Deutung zu erheben, ist anmaßend. Dass jemand nach einer Phase intensiver seelsorgerlicher Beeinflussung plötzlich heterosexuell sein und leben will, sagt mehr über den Druck sozialer Erwartungen aus als über die tatsächliche Struktur sexueller Orientierung, die sich eben nicht "wegtherapieren" lässt.
Dass er heute ein Einfamilienhaus, eine Ehefrau und drei Kinder vorweist, wirkt in dieser Darstellung wie ein Abzeichen der "Normalität", das beweisen soll, wie erfolgreich die Abkehr von der eigenen Homosexualität gewesen sei. Wer so argumentiert, stellt bürgerliche Lebensmodelle als einzig legitimes Ziel von Persönlichkeitsentwicklung dar – und offenbart damit eine erschreckend rückwärtsgewandte Vorstellung von Identität und Freiheit.
Siehe auch hier: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/wie-entsteht-homosexualitaet-108.html
Sorry, ich hab den Käse gemeldet. Aber du hast das gut widerlegt.
Vielen lieben Dank. :) Ja. Sie weiß auch, was die Wissenschaft dazu sagt. Aber das ignoriert sie einfach sehr oft, um vor allem gegen LGBT auszuteilen und Hass zu säen.
Führende Wissenschaftler sind sich darüber einig, dass die Sexualität unveränderlich und somit angeboren ist (hormonelle und genetische Gründe). Mit deinem Erklärungsversuch lässt sich gar nichts belegen, selbst für Einzelfälle taugt das nichts.
Die sexuelle Orientierung ist angeboren, entsteht also bereits vor der Geburt im Mutterleib. Wie genau sie entsteht, ist noch nicht abschließend geklärt, aber man geht davon aus, dass bestimmte Hormonkonzentrationen im Mutterleib eine Rolle spielen könnten. Eine Sache steht allerdings fest: Äußere Einflüsse wie Erziehung, soziales Umfeld, schlechte Erfahrungen/Traumata oder ähnliches, haben nichts mit der sexuellen Orientierung zu tun.
Das wird dir keiner sagen können weil es einfach niemand weiß.
Sicher ist das es eine genetische Komponente gibt. Auch das der Hormonhaushalt und das Immunsystem der Mutter während der Schwangerschaft einen Einfluß hat ist erwiesen.
Ob es weitere Einflußfaktoren gibt weiß man nicht.
Lange hat man geglaubt das die Sozialisation während der frühen Kindheit einen Einfluß hat. Hier hat man wirklich lange und intensiv gesucht aber nichts gefunden was irgendwie statistisch relevant wäre. Daher hält man das mittlerweile für sehr unwahrscheinlich.
Ja, und vor allem ist das halt auch wieder bei einseitig. Bei Heterosexualität hat man sich nie gefragt, was dazu führt und was in der Kindheit passiert, dass man das entwickelt.
Zu deinem letzten Punkt kann ich sogar etwas beifügen:
In der Tierwelt kümmern sich homosexuelle Paare oft um den Nachwuchs, der von den Eltern verstoßen wurde oder bei dem es aus verschiedenen Gründen keine Eltern mehr gibt. Beispiel Pinguine: zwei männliche Pinguine kümmern sich um ein allein gelassenes Ei, brüten es aus und versorgen es mit Wärme und Liebe.
Also hat die Natur tatsächlich extra diese „Abweichung“ eingebaut, um damit quasi der Gesellschaft zu dienen.
Hoffe ich konnte damit vielleicht noch was beitragen :)