Warum wollte sich Filip Müller als Häftling des Sonderkommandos in Auschwitz selbst vergasen lassen – obwohl der Krieg fast vorbei war?

Ich habe die Geschichte von Filip Müller gelesen, einem jüdischen Häftling aus dem Sonderkommando in Auschwitz. Er war gezwungen, bei der Vernichtung von Menschen mitzuhelfen – also bei der „Abfertigung“ in den Gaskammern, beim Verbrennen usw. Gegen Ende der Morde soll er sich mit einer Gruppe Frauen in die Gaskammer gestellt haben, weil er psychisch am Ende war. Er wollte einfach nicht mehr weiterleben. Und obwohl der Krieg zu diesem Zeitpunkt fast vorbei war (kurz vor der Befreiung), wollte er trotzdem sterben. Was ich nicht verstehe und was mich irgendwie unheimlich berührt: Warum wollte er gerade auf diese Weise sterben – gemeinsam mit den Opfern, obwohl er vielleicht nur wenige Wochen später frei gewesen wäre? War das aus Schuldgefühl? Aus Verzweiflung? Oder hatte er einfach keine Hoffnung mehr? Und was sagt das über den seelischen Zustand eines Menschen aus, der monatelang mit ansehen musste, wie Tausende ermordet wurden? Ich kann diese Szene einfach nicht vergessen – vor allem, dass eine Frau in der Gaskammer ihn erkannt und gesagt haben soll: „Du gehörst nicht hierher.“ Und ihn dann herausgeschickt hat. Kennt jemand weitere Hintergründe dazu? Oder wie man das psychologisch verstehen kann?

Warum wollte eine Frau in der Gaskammer, dass Filip Müller wieder hinausgeht und nicht mit ihr stirbt?

Ich habe gelesen, dass Filip Müller als Häftling im Sonderkommando von Auschwitz gezwungen war, Leichen aus den Gaskammern zu holen und zu verbrennen. Irgendwann war der seelische Schmerz für ihn so groß, dass er sich selbst mitvergasen lassen wollte. Er ging mit einer Gruppe Frauen in die Gaskammer hinein – mit dem Gedanken: „Ich kann das alles nicht mehr. Ich will mit ihnen sterben.“ Doch dann sprach ihn eine Frau an, die selbst wenige Minuten später ermordet wurde. Sie erkannte, dass er nicht dazugehört. Und obwohl sie selbst keine Chance mehr hatte, flehte sie ihn an, zu gehen. Sie sagte sinngemäß: „Du musst leben. Du musst es der Welt erzählen. Was sie hier mit uns tun.“ Diese Szene hat mich tief berührt. Warum, glaubt ihr, wollte diese Frau – im Angesicht des eigenen Todes – noch einem anderen das Leben retten? War es ein letzter Akt der Menschlichkeit? Hoffnung, dass die Wahrheit ans Licht kommt? Ich finde, das ist eine der bewegendsten Begebenheiten aus der Zeit des Holocaust. Was denkt ihr darüber?