War der 80 jährige Krieg abgesehen von religiösen Aspekten ein reiner seperatistischer Konflikt?
3 Antworten
Der Achtzigjährige Krieg (1568–1648) war ein komplexer Konflikt, der nicht nur religiöse, sondern auch politische, wirtschaftliche und soziale Dimensionen hatte.
Der Krieg begann als Rebellion der niederländischen Provinzen gegen die spanische Herrschaft. Die Provinzen strebten nach politischer Autonomie und Unabhängigkeit.
Die Versuche Philipps II. die tradierten Herrschaftsstrukturen und die Rechtspraxis effektiv der königlichen Verwaltung unterzuordnen, erregten unter den politischen Ständen der niederländischen Provinzen erheblichen Unmut. Die Ablehnung neuer königlicher Steuern vereinte nahezu alle sozialen Schichten. Auch die gemeinsam mit der Kirche angestrebte Rekatholisierung, besonders die Einrichtung der Inquisition, stieß auf deutlichen Gegenwind. Es organisierte sich provinzübergreifender Widerstand gegen die königliche Politik.
Die hohen Steuern, die von der spanischen Krone erhoben wurden, belasteten die Wirtschaft der niederländischen Provinzen. Zudem gab es Konflikte über Handelsprivilegien.
Der Krieg förderte ein Gefühl der nationalen Identität unter den Niederländern, das sich von der spanischen Kultur unterschied.

Der Achtzigjährige Krieg war doch mehr als nur 'n Glaubenskrieg, denke ich. Neben dem ganzen Glaubenszeug zwischen Katholiken und Protestanten gab's auch wichtige politische und wirtschaftliche Gründe. Die niederländischen Provinzen wollten doch ihre Unabhängigkeit und alten Rechte gegen die spanischen Habsburger, die alles zentralisieren und regieren wollten. Dazu kam noch der Ärger über die hohen Steuern und die wirtschaftliche Ausbeutung durch die Spanier, und der niederländische Adel wollte seine Macht behalten.
Lg:)
Religiös sind solche Kriege nur vordergründig motiviert. Am Ende sind es, genau wie z.B. bei den Kreuzzügen, knallharte irdische Interessen, wofür Religion lediglich nur als Vehikel dient.