Wurde die Bibel falsch übersetzt?
Lest euch diesen Text durch und sagt mir dann eure Meinung.
Was denkt ihr?
12 Stimmen
5 Antworten
Der Text liest sich für mich so, als dass ein Zeuge Jehovas hätte den verfasst haben können. (Das aber nur am Rande erwähnt)
Das Wort für "ewig" lautet in der Bibel (tatsächlich) aiōnios. (Hier kannst du dir bei Interesse gerne alle Bibelstellen in der Luther1912-Übersetzung ansehen, wo das altgriechische Wort aiōnios vorkommt.)
Wenn man nun aber das Wort aiōnios nicht als ewig definieren würde, so gäbe es das Wort "ewig" nicht mehr in der Bibel. Das hieße, dass die Bibel zum Beispiel auch keine Garantie für "ewiges Leben" beinhalten würde oder dass es zum Beispiel auch keine Garantie dafür gäbe, dass Gott ewig der selbe bleibt:
Hebräerbrief 13:8:
[8] Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und auch in Ewigkeit! (= aiōn)
(aiōn ist das altgriechische Wort für das Substantiv, während aiōnios das altgriechische Wort für das Adjektiv ist)
Dann gibt es da zum Beispiel noch die folgende Bibelstelle:
Offenbarung 14:11:
[11] Und der Rauch ihrer Qual steigt auf von Ewigkeit (=aiōn) zu Ewigkeit (=aiōn); und die das Tier und sein Bild anbeten, haben keine Ruhe Tag und Nacht, und wer das Malzeichen seines Namens annimmt.
Selbst wenn man das Wort aiōn hier mit "Zeitalter" übersetzen würde, so hieße es immer noch "von Zeitalter zu Zeitalter". Das wiederum wäre für mich nichts anderes als ein Synonym für "ewig". (Somal danach ja noch die Worte "keine Ruhe Tag und Nacht" kommen)
Da du ja auch viel Wert auf Nahtoderfahrungen legst, würde eine andere Übersetzung als "Ewigkeit" auch den Erfahrungsberichten vieler Nahtoderfahrungen widersprechen.
In der Schlachter2000-Übersetzung wird das Wort aiōn meistens mit "Ewigkeit" übersetzt und deutlich seltener am zweitmeisten mit "Weltzeit". So zum Beispiel mit "Weltzeit" an folgender Stelle:
Epheserbrief 2:7:
[7] damit er in den kommenden Weltzeiten den überschwänglichen Reichtum seiner Gnade in Güte an uns erweise in Christus Jesus.
So viel von mir erstmal gerne zum Wort aiōn bzw. aiōnios.
Nun gerne zum Thema Hölle:
Dazu erstmal gerne folgender Bibevers:
Lukas 12:4-5:
[4] Ich sage aber euch, meinen Freunden: Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten und danach nichts Weiteres tun können. [5] Ich will euch aber zeigen, wen ihr fürchten sollt: Fürchtet den, welcher, nachdem er getötet hat, auch Macht besitzt, in die Hölle zu werfen! Ja, ich sage euch, den fürchtet!
Nun würde ich dich gerne erstmal fragen, was diese Bibelstelle für einen Sinn ergibt, wenn es eh keine Hölle gibt. Wozu soll man sich dann noch fürchten? (Diese beiden Fragen kannst du gerne als rhetorische Fragen auffassen)
Das im o.g. Lukas 12:5 verwendete altgriechische Wort für Hölle lauter "gehenna" .
Zum Ursprung des Wortes ist folgendes zu sagen, was du vielleicht interessant finden könntest (ich zitiere aus dieser Seite):
Ursprung des Begriffe
Der Ursprung von Begriff und Konzept stammt von einem Tal außerhalb Jerusalems und Geschehnissen in der alttestamentlichen Geschichte. Die Stadt Jerusalem ist von zwei Tälern umgeben. Da ist zunächst das Kidron-Tal, auch "Tal(-Ebene) Joschafat" genannt; es liegt im Osten und verläuft nach Süden. Das Tal im Westen, das sich ebenfalls südwärts erstreckt, wird "Tal Hinnoms" genannt. Auf Hebräisch heißt es "Ge-Hinnom", und das griechische "Gehenna" ist nichts anderes als die gräzisierte Form davon. Als böse Könige über Jerusalem herrschten, war das "Ge Hinnom" der Ort für Menschenopfer; darum wurden dort Menschen verbrannt.
"Gehenna" bzw. Hölle ist übrigens auch der Ort, "wo der Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt".
Markus 9:43-44:
[43] Und wenn deine Hand für dich ein Anstoß [zur Sünde] wird, so haue sie ab! Es ist besser für dich, dass du als Krüppel in das Leben eingehst, als dass du beide Hände hast und in die Hölle (=gehenna) fährst, in das unauslöschliche Feuer, [44] wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.
Ich hoffe, das hilft dir weiter!
LG und Gottes Segen!
Die Bibel wurde gut und richtig übersetzt. Es gibt wörter die nicht 1 zu 1 übersetzt werden können, aber da hält man sich bei Übersetzungen ans nächst mögliche Wort.
Aion mag als Zeitalter einen Rahmen besitzen, wie es in obigem Text steht. Der Rahmen kann aber eben "Von Anfang der Zeit, bis zum Ende der Zeit" sein, was letztendlich ewig meint.
LG 🙏🏼
- Die Bibel ist eine Sammlung vieler Texte aus unterschiedlichen Text-Quellen.
- Die Ur-Fassungen der Texte liegen - wenn überhaupt - in den unterschiedlichsten Sprachen vor.
- Die Übersetzungen der Bibel (egal ob AT oder NT) wurde immer wieder angepasst, korrigiert, neu erstellt, vereinheitlicht etc.
- Was in der Bibel wie steht, wurde in der Regel durch vatikanische Konzile festgelegt.
- Die heutigen Übersetzungen sind so wenig am Original-Text dran, wie eine ins Hochdeutsche übersetzte chniesische Bedienungsanleitung.
- Sie sind allenfalls verwandt - aber niemals korrekt übersetzt, vor allem weil man einige der Sprachen der original-Texte nicht mehr spricht. Z.B: weiss heutztage niemand mehr, wie am Aramäisch ausgesprochen hat.
Daher : "DIE" Bibel wurde niemals "falsch" übersetzt - sondern immer nur so, wie dies den Mächtigen der katholischen Kirche zupass kam.
Der Text ist exakt richtig. Da hat es jemand wirklich verstanden! Hierzu noch einmal angemekrt, was ich schon unter die Antwort von "chrisbyrd" schrieb:
Wie "chrisbyrd" schon erwähnte, wurde in der "Schlachter 2000" und "Elberfelder" versucht, grundtextnah zu übersetzen, was ich bestätigen kann. Allerdings nicht beim Thema der buchstäblich ewigen Verdammnis, denn die Übersetzer glaubten diesbezüglich an diese Irrlehre und übersetzten entsprechend die relevanten Textstellen so, dass diese Irrlehre gestützt wurde.
Vergleich "Elberfelder" und "Schlachter 2000":"Elberfelder": Vorkommen der nicht im Grundtext vorhandenen nachfolgenden Worte:
- "Verdammnis": 4 Fundstellen
- "ewig": 226 Fundstellen. Da steht im Grundtext immer "AIONIOS" und seine Abwandlungen, bzw. im AT „עוֹלָם“ (olam) , was eben niemals buchstäblich ewig bedeutet.
- "Hölle": 12 Fundstellen
"Schlachter 2000": Vorkommen der nicht im Grundtext vorhandenen nachfolgenden Worte:
- "Verdammnis": 2 Fundstellen
- "ewig": 124 Fundstellen
- "Hölle": 9 Fundstellen
- Das hebräische Alte Testament (Tenach)
- Das griechische Neue Testament
- Konkordantes Neues Testament
- Concordant New Testament
- Concordant Old Testament
- Youngs Literal Translation
- Hanson’s New Covenant
- Twentieth Century New Testament
- Rotherhams Emphasized Bible
- Weymouth’s New Testament
- Jewish Publication Society Bible OT
- Emphatic Diaglott Greek/English Int.
- Restoration of Original Sacred Name
Es gibt viele weitere Übersetzungen, in denen das Wort «Hölle» gänzlich fehlt. Es fehlt primär in den Ausgaben, die besonderen Wert auf eine wortgetreue Übersetzung legen. Das sollte hellhörig machen.
"AIONIOS" bedeutet nie ewig!Es wäre besser in Bibel-Übersetzungen den eingedeutschten Begriff "äonisch" zu verwenden, weil es in anderen Sprachen keine Sinnentsprechung für diesen Begriff gibt, der eben nicht "ewig" bedeutet. Matthäus 25,46 könnte daher auch so übersetzt werden:
„Und diese werden hingehen zur äonischen Strafe, die Gerechten aber in das äonische Leben.“
Diese Übersetzung betont den unbestimmten langen Zeitraum, der im griechischen Begriff „αἰώνιος (aionios)“ impliziert ist. Denn auch auf das Leben bezogen ist der Begriff "äonisch" richtig (und steht ja auch so im Grundtext"). Auch in Bezug zum Leben, steht in der Bibel im Grundtext, also übersetzt, "äonisches Leben" und nicht "ewiges Leben", aber dennoch haben wir ewiges Leben als die geistigen Geschöpfe, die wir sind. Das meint hier nur, dass wir von Äon zu Äon, von Schöpfungstag zu Schöpfungstag fortschreiten bis in alle Ewigkeit. Also, ganz wichtig zu beachten: Der Begriff "Äon" bedeutet immer einen unüberschaubar langen Zeitraum, aber nicht buchstäblich ewig.
Es wird also, wie nun hier exemplarisch nachgewiesen, vielfach in Bibel-Übersetzungen falsch übersetzt. Es kommt immer darauf an, mit welchem Verständnis da jemand an die Übersetzungsarbeit geht. Wenn da jemand an die buchstäblich ewige Verdammnis glaubt, ist klar, dass er dazu neigt, entsprechende Textstellen so zu übersetzen, dass sie sein Fehlverständnis stützen, wie ich Dir das jetzt hier klar bewiesen habe am Beispiel der "Elberfelder" und der "Schlachter 2000".
Siehe weiterführend zu diesem Thema diese GF-Antwort von mir: https://www.gutefrage.net/frage/findet-ihr-atheisten-es-nicht-riskant-nicht-an-jesus-zu-glauben#answer-554658761
Es gibt die Strafe, welche Zeitlich ist und es gibt die Strafe, die Zeitlose ist( von aion zu aion) heißt der Ort. Die Zeitliche ist das sich bewusstwerden der Schuld bis zur Erkenntnis falsch gehandelt zu haben. Die endet irgendwann und der Ort wo man hinkommt, der bleibt (zumindest für die Meisten) ewig so.