Würdest du deine Lebensweise als extraordinär bezeichnen?
(Außergewöhnlich/ nicht Mainstream)
Falls ja, war das schon immer so?
20 Stimmen
9 Antworten
Ja, ich denke schon. Ja war schon immer so. Ich mag es Sachen zu machen die sonst nicht so viele machen. Zb nachts in Seen schwimmen, bei Gewitter joggen oder ganz früh morgens mit meinen Hunden durch den Wald rennen.
Jap, und man weiß sofort wer die richtigen Personen im eigenen Leben sind. Spoiler: die die das komisch/kindisch/unnötig finden sind es nicht.
☺️ hast du denn auch ungewöhnliche Lebensgewohnheiten oder Hobbys ?
Ich genieße es in der Natur zu wandern. Manchmal auch barfuß. Dadurch halte ich Körper und Seele im Gleichgewicht.
Ansonsten, nichts besonderes.
Wandern ist auch schön 😊 hast du einen Hund ? Damit machts am meisten Spaß
Ich lebe in einer Gesellschaft, in der man sich der Gemeinschaft anpassen und die Gesetze achten muss. Insofern bin ich anpassungsfähig.
Trotzdem habe ich natürlich individuelle Ansichten, denn ich bilde mir meine Meinung selbst und informiere mich dazu möglichst umfangreich.
Als Minimalist gehöre ich schon zu einer gewissen Minderheit, die zwar medial immer wieder mal populär ist und einen Hype erlebt - aber letztlich ist die Konsum- und Wegwerfgesellschaft eben doch das vorherrschende Modell.
Wenn ich dann sage, dass ich meinen materiellen Besitz so weit wie mir derzeit möglich ist zurückgefahren habe, keine Statussymbole benötige und neben der Berufskleidung nur noch fünf Polo-Hemden und zwei Hosen, sowie sieben Unterhemden, sieben Paar Socken und sieben Unterhosen habe, schockiert das manche Menschen.
Ich mache das aber nicht um aufzufallen oder besonders extravagant zu wirken, sondern weil dieser Lebensstil zu meinen persönlichen Überzeugungen und Bedürfnissen passt. Alles andere würde ich als unbequem empfinden.
Mit jedem Trend mitzugehen, irgendwelche Modemarken zu berücksichtigen und Accessoires zu kaufen, die in der nächsten Saison schon wieder out sind - darin sehe ich für mich persönlich absolut keinen Sinn.
War das schon immer so?
Erstaunlicherweise würde ich das bejahen - auch als Kind hatte ich kein Interesse daran, möglichst viel anzuhäufen, sondern hatte mein Lieblingsspielzeug. Irgendwelche Sammelkarten oder so interessierten mich nicht.
Als ich dann mit dem Kampfsporttraining anfing, passte das sehr gut - man hat weniger Zeug, mit dem man Zeit verschwendet, sondern kann sich auf das Training konzentrieren.
Konsum
Ich habe auch noch nie Alkohol, Cannabis oder andere psychoaktive Substanzen ausprobiert - "clean" zu sein ist für mich Teil meiner natürlichen Leistungsfähigkeit, die ich auch nicht durch Steroide oder ähnliches beeinflusse.
All das - Minimalismus, Verzicht auf Statussymbole, weitgehender Verzicht auf Genussmittel und Drogen (Ausnahme Grüntee und ganz gelegentlich mal einen Kaffee) machen mich natürlich "anders" als andere Menschen.
Keine Sozialen Netzwerke zu nutzen, auf Streamingdienste zu verzichten, keine Spielekonsolen zu haben und praktisch nur über diesen PC online zu sein, wirkt für manche befremdlich.
Es wird halt nicht nur vorausgesetzt überall erreichbar zu sein - durch meinen Job nutze ich ein Smartphone - sondern eben auch jeden Mist zu posten, zu teilen oder zu kommentieren. Mir persönlich geben "Daumen hoch" von irgendwelchen unbekannten Menschen aber überhaupt nichts.
Ich führe ein glückliches und zufriedenes Leben und vermisse tatsächlich auch nichts.
Allerdings sieht man mit meinen Lebensstil natürlich nicht an - auf der Straße sehe ich genau so normal aus, wie jeder andere Mensch auch. Daher fällt es nicht auf, dass ich auf "Shopping", Impulskäufe und Co verzichte.
Nach meiner Definition bist du ein Zenmaster ^^ Ich meine das positiv :-)
*Lach
Danke, so weit würde ich jetzt nicht gehen. :-)
Ich nenne aber mal keine japanischen Mönche als Beispiel.
Zitate von Erich Fromm (Psychoanalytiker)
"Unsere Konsum- und Marktwirtschaft beruht auf der Idee, dass man Glück kaufen kann, wie man alles kaufen kann. Und wenn man kein Geld bezahlen muss für etwas, dann kann es einen auch nicht glücklich machen.
Dass Glück aber etwas ganz anderes ist, was nur aus der eigenen Anstrengung, aus dem Innern kommt und überhaupt kein Geld kostet, daß Glück das "Billigste" ist, was es auf der Welt gibt, das ist den Menschen noch nicht aufgegangen.
oder auch
"Der Konsument ist der ewige Säugling, der nach der Flasche schreit"
oder
"Wir sind eine Gesellschaft notorisch unglücklicher Menschen: einsam, von Ängsten gequält, deprimiert, destruktiv, abhängig - jene Menschen, die froh sind, wenn es ihnen gelingt, jene Zeit 'totzuschlagen', die sie ständig einzusparen versuchen"
Zitate von Jose Mujica (ehamliger Präsident Uruguays)
"Wenn ich viele Besitztümer hätte, dann müsste ich mich auch ständig um sie sorgen. Wahre Freiheit bedeutet, nur wenig zu benötigen.“
oder
„Es scheint so, als seien wir nur deswegen auf dieser Welt, damit wir konsumieren und konsumieren. Und wenn wir nicht länger konsumieren können, dann haben wir ein Gefühl der Frustration, wir fühlen uns arm und an den Rand gedrängt.“
oder
Schäme dich nicht dafür, die gleichen Kleider mehrmals zu tragen, nicht das neuste Handymodell zu haben, oder mit einem alten Auto zu fahren. Schäme dich dafür, vorzugeben, jemand zu ein, der du nicht bist.
Beide keine Zen-Meister, aber sie sagen Dinge, die auch meinen Überzeugungen entsprechen.
Vielen Dank für die Zitate. Ich sehe das ebenfalls zu 100 Prozent genauso.
Nicht Mainstream ja, aber nicht außergewöhnlich.
Ja, von kleinauf an. Deshalb war und bin ich Einzelgänger geblieben.
Amazing 🙌
Das ist pure Lebensfreude.