Wofür seid ihr?

Was heißt reinholen?

Ich würde jedem eine Chance geben sich zu integrieren und einem Job nach zu gehen. Wer sich dem verweigert, würde nach meiner Lesart sein Aufenthaltsrecht verwirken und kann wieder gehen.

Ich kenne persönlich genügend Flüchtlinge, die um 2015 gekommen sind und heute im Handwerk, in der Gastronomie oder als Altenpfleger arbeiten. Jeder einzelne von Ihnen ist in meinen Augen ein Gewinn für unser Land.

Hört sich garnicht so schlecht an.

Und was ist mit dem Schutz der deutschen Kultur ? Würdest du da was für machen ? Wenn viele Menschen mit anderen Kulturen können und die Geburtenrate Deutschlands immer mehr sinkt könnte das ja auch ein sinnvolles Anliegen sein.

Kultur ändert sich viel mehr durch den Zeitgeist als durch den Einfluss fremder Kulturen durch Migranten. Das Oktoberfest wirds wohl noch in 100 Jahren als Konsumspektakel geben, Fronleichnamsprozessionen durch den Rückgang der Kirchen eher nicht. Abgesehen von abgeschotteten Clan-Parallelgesellschaften, beobachte ich eher eine Adaption von Migranten an die deutsche Kultur, was man als gesellschaftliche Teilhabe sehen kann. Ich kann mir umgekehrt kein Szenario vorstellen, nach dem importierte Kultur die deutsche verdrängen würde abgesehen von ein paar Problemvierteln in Berlin oder dem Ruhrpott. Und abgesehen davon, dass die Gaststättenszene diverser und reichhaltiger geworden ist (seit den 1970ern) und viele bürgerliche Küchen gegenüber den Pizzerien, Griechen, Susi-Restaurant etc. aufgeben mussten.

Aber danke für Deinen fairen Diskussionsstil!

Den dank kann ich nur zurück geben, so macht es doch auch viel mehr spaß 😊

Meine befürchtung bleibt aber bestehen, bei immer mehr Migration wird es auch immer schwieriger sich zu integrieren für neue migranten, wenn ein großteil der Mitmenschen auch Migranten sind.

Ich meine stell dir Mal vor: du bist migrant und kommst nach Deutschland, willst arbeiten, darfst das aber nicht weil du keine Arbeitserlaubnis hast, willst deutsch lernen aber bekommst keinen deutsch Kurs, willst dich integrieren aber wirst in ein Getto gesteckt wo auch niemand deutsch spricht und dann musst du gezwungener maßen bürgergeld empfangen und wirst dann noch von den Leuten als Sozialflüchtling und Schmarotzer beschimpft. Wie in aller Welt will man sich da integrieren ? Ich glaube wir sollten die Migration stark reduzieren und diese Rahmenbedingungen für die die dann doch kommen massiv ausbauen und verbessern.

Ich habe von 2015-20 fünf Jahre lang mit jugendlichen Flüchtlingen gearbeitet.

Ich war überrascht wie schnell und willig Deutsch gelernt wurde. Diejenige, die eine Chance bekamen - auf eine Lehre, weiteren Schulbesuch usw. haben sie fast alle genutzt und stehen mittlerweile in Lohn und Brot. Dazu muss man wissen - in vielen Herkunftsländern ist Bildung ein Privileg und wird in den Herkunftsländern eher Wohlhabenden zuteil.

Ich denke die staatlichen Investitionen in 2 Jahren Integrationsklasse und anschließend Ausbildung/Lehre sind überschaubar und lohnen sich allemal. Viele gingen in die Altenpflege, weil sie bei der Ghettoisierung der alten Generation gut mitfühlen. (Das war meine "Lektion", die ich von ihnen gelernt habe).

Klar, wenn Du Migranten in riesigen Sammelunterkünften/Ankerzentren zwingst - ohne Perspektive, immer in der nächtlichen Angst von der Polizei in Abschiebehaft genommen zu werden - für ca. 50 Personen ein Etagenklo/-küche, zu sechst auf einem Zimmer mit Fremden ohne jegliche Privatsphäre, dann wird das schwierig mit der Integration.

Wenn Du allen eine Chance gibst (sie zuvor auf unser Grundgesetz verpflichtest) dann hast zugleich einen Filter, bei dem diejenigen auffallen, die verweigern oder die in der Schule radikale Äußerungen tätigen.

Ich kenne in Bayern und Thüringen etliche große Sammelunterkünfte mit all ihr Tristesse im Alltag. Ich halte sie für ideale Pools für allerlei Rattenfänger, wo sie psychisch labile rekrutieren können.

Sehr schlauer Text. Solch differenzierten Auswertungen von politischen Situationen sucht man in der Politik vergeblich.

Schonmal drüber nachgedacht in die Politik zu gehen ? Und falls ja welche Partei? 😂

Danke fürs Kompliment. Mit 20+ hab ich viele Länder alleine bereist - ohne üppiges Budget, musste mich also immer auf fremde Menschen einlassen. Daraus stammen geschätzte 90% + an guten Erfahrungen.

Meine Arbeit mit jungen Migranten zählen zu meinen schönsten Berufsjahren (von über 40) mit vielen hitzigen Diskussionen zu kulturellen Unterschieden meist in Verbindung mit ausgedehnten gemeinsamen Mahlzeiten, aber immer auch mit viel gegenseitigem Respekt und tollen Lerneffekten.