Was sagt ihr dazu dass man jetzt bei den Ärmsten spart?
Ein so reiches Land wie Deutschland dass sich die AKWs abstellen kann und die Gaslieferungen einstellen kann, fängt an bei den Ärmsten zu sparen... Was sagt ihr dazu?
68 Stimmen
5 Antworten
Die Art, wie die gesamte Debatte gerade geführt wird ist ein absolutes Armutszeugnis für Deutschland. Eine Gesellschaft ist nur so gut, wie sie ihre schwächsten Mitglieder behandelt – und wir schneiden seit einer ganzen Weile immer schlechter ab.
Das eine hat rein gar nichts mit dem anderen zutun. Das BAföG ist zu niedrig und die Zugangsbedingungen sind nicht fair – da besteht definitiv Handlungsbedarf, wie in vielen anderen Bereichen.
Das Bürgergeld ist alles andere als "üppig" und nein, es gehört sich nicht Menschen die sowieso schon die A-karte im Leben gezogen haben, auch noch zu Sündenböcken für alles zu erklären, was in diesem Land schief läuft und es auf ihrem Rücken auszutragen. Statt nach unten zu treten, sollten Sie und andere Verfechter dieser unsäglichen, menschenverachtenden Ideologie lieber mal nach oben schauen – dort sitzen nämlich die echten Sozialschmarotzer.
Da gibt es schon einen Zusammenhang.
Für Studierende, die Anwesenheitspflichten haben, evt. noch pendeln müssen etc. kann ein Nebenjob zur Finanzierung der ganzen Klamotte, wenn das BAFöG hinten und vorne nicht reicht oder sie erst gar keines bekommen, ein echtes Problem werden, zeitgleich haben Bürgergeldbezieher, Zeit ohne Ende, in der sie durchaus nebenher ohne größere Probleme geringfügigen Beschäftigungen nachgehen könnten, wenn sie denn wollten (für tatsächlich Arbeitswillige sollte es ja kein Problem sein, selbst für Aufstockung zu sorgen, bis sie aus der Arbeitslosigkeit herauskommen).
Im Endeffket führt das dazu, dass viele von denen, die durchaus Zeit hätten selbst etwas zu tun, mit dem Hintern zu Hause sitzen bleiben, wo sie unproduktiv sind, während Studierende durch diese Form von Schikane, bei ihrer Qualifikation für den Arbeitsmarkt künstlich ausgebremst, weil beim Lernen behindert werden.
Mal davon abgesehen, dass es sowiso nicht angehen kann, dass Existenzminimum für bestimmte Personengruppen außer Kraft zu setzen.
Wird irgendwo bei Bürgergeldbeziehern sanktioniert, wird sofort überall herumgeschrien, wie unmenschlich das sei, während Studierenden das Recht auf ein gesichertes Existenzminimum pauschal abgesprochen wird (offensichtlich sind dass dann keine Menschen, die existieren müssen) und keinen regt es auf.
Das kann nicht sein und da läuft was komplett schief.
Bevor man über Erhöhungen des Bürgergeldes Diskutiert, bitte erstmal dafür sorgen, dass auch Studierenden das Existenzminimum zugestanden wird.
Linke sagen, sowas gehört sich nicht. FDP ler sagen, dass nicht Faule sondern Fleißige in Deutschland belohnt werden sollten. Ich plädiere dafür, dass das Bürgergeld abgeschafft wird Und dass dafür Niedriglöhner keine Einkommenssteuer und Sozialabgaben mehr zu zahlen brauchen. Und wer nicht mehr arbeiten kann z.b. aus gesundheitlichen Gründen, der bekommt dann mehr Sozialhilfe als Bürgergeld heute.
Die Union hatte diese populistische Neiddebatte in der Vergangenheit zum eigenen Stimmenfang leider viel zu unsachlich und wider besseren Wissens im Zusammenspiel anderer subversiv er Elemente stets mit gepusht.
So muss sie nun ja irgend etwas liefern nach ihren ganzen Startdebakeln in gebrochenen Wahlversprechen und Wahlvolkbehumsung.
Es ist bekanntermaßen halt viel einfacher in der Stigmatisierung einiger Randgruppen zu unterstellter Faulheit statt der Erkenntnis der bereits damals bei Agenda 2010 höchst umstrittenen Schaffung eines gigantischen Armutssektors mit Ausbeutung, Zwangsarbeit und gegenseitiger Ausspielung von Niedriglöhnern und Leiharbeitern gegen die damalige Mitte.
Zwangsrekrutierung in Armutsfallen statt groß angelegter Fortbildungsoffensiven in Zeiten der großen Strukturwandel fällt unserer Gesellschaft nun erwartungegemäß und prognostiziert massiv vor die Füße.
Ein zugehöriges Unwort dieser Zeit war Humankapital.
Wäre effektiver Dinge wie Bafög oder Kinderfreibeträge zu erhöhen, als es denen in den hintern zu Blasen, die es nicht verdient haben. Die sollen arbeiten, wenn sie mehr wollen. Und kommt mir nicht mit es gibt auch welche die können nicht mehr arbeiten. Nehme ich die Kinder raus, dann sind das gerade mal um die 1%
Zum Bürgergeld gehört ja auch die Zahlung für Wohnung und Heizung etc. Da fallen sicher wieder höhere Zahlungen pro BG-Empfänger an. Daher wird es doch erhöht. 🤷♂️
Außerdem ist es ein gutes Signal: Sucht euch endlich eine Arbeit oder eine besser bezahlte.
Oder ab ins Studieum, die Studierenden zeigen dann, wie es mit deutlich weniger nach dem BAföG geht.
Und was bitte ist im Land der Dichter und Denker mit BAföG und Studium, wieso bekommen die nichtmal die Unterkunft bezahlt.
Das üppige Bürgergeld gehört gekürzt, auf diese Sätze, heute noch.