Was dich nicht umbringt, macht dich stärker
Meine Meinung: Wer diesen Spruch erfunden hat, ist ein Opfer.
32 Stimmen
13 Antworten
Ich kenne den Ausspruch "Was mich nicht umbringt macht mich stärker" von Friedrich Nietzsche.
Ich halte ihn für genauso pauschalisierend, wie den Ausspruch "Es ist keine Schande hinzufallen, aber es ist eine Schande, einfach liegenzubleiben".
Weder macht einen automatisch stärker, was einen nicht umbringt noch ist es schandhaft, aufzugeben.
Die Persönlichkeit und das Erleben des Menschen sind individuell und genauso individuell sind die Ressourcen gegeben, auf die zurückgegriffen werden kann. Man muss sich nicht um jeden Preis selbst überwinden. Manchmal kann man es einfach auch nicht.
Wir haben alle unseren ureigenen Weg und gehen ihn auf unsere eigene Art und Weise. Man muss sich nicht zwanghaft selbst motivieren, wenn es einfach nicht (mehr) geht. Manchmal bedeutet Stärke auch, aufzugeben.
Das eine ist weder zutreffender noch unzutreffender, als das andere.
Und weil es sich aus meiner Sicht so verhält, kann ich auch nicht abstimmen, ob der Verfasser dieses Ausspruchs ein Opfer ist oder nicht. Das liegt im Auge des Betrachters und ich habe dazu keine klare Einschätzung.
Ein Unfall durch den man Arme und Beine verliert, bringt einen nicht um. Aber macht einen Stärker, absolut nicht. Und das ist nur eines von so vielen Beispielen. Der Spruch ist in vielen Fällen absolut falsch.
Stimmt: Das ist deine Meinung. Wieso solltest du hier etwas schreiben, was nicht stimmt?
Meine Meinung: Wer diesen Spruch erfunden hat, ist ein Opfer.
Ich teile diese Meinung nicht.
Was dich nicht umbringt, macht dich stärker
Das trifft auch nicht pauschal zu.
Wenn man das umdreht:
Was uns nicht hart macht, bringt uns um.
Hmm. Nein. Es ist nicht das Ziel hart zu sein. Die zähen, knallharten, allzeit bereiten Superhelden sind ein Traum und keiner von den schönen. Wir Menschen haben alle unser Leid, dass wir mit uns herum tragen. Wir straucheln, wir stürzen, wir verzweifeln. Manche Schmerzen machen uns nicht hart, sondern beißen uns ins Mark. Dann ist es an der Zeit, für einander da zu sein, sich in den Arm zu nehmen, zu trauern. Wir sind dann weich, aber eben nicht alleine.
Das hast Du so schön ausgedrückt, das würde ich nur verschlimmbessern. Danke.
Nachdem Du das Zutreffen von Nitzsches anerkanntem und bewährtem Zitat bestreitest, gehe ich davon aus, dass Du den Philosophen offenbar für einen Ignoranten hältst? Und es besser weißt?
Nachdem Du das Zutreffen von Nitzsches anerkanntem und bewährtem Zitat bestreitest, gehe ich davon aus, dass Du den Philosophen offenbar für einen Ignoranten hältst? Und es besser weißt?
Das ist ja eine eigenartige Frage. Das klingt fast nach einen Suggestionsversuch.
"Was dich nicht umbringt, macht dich stärker" ist weit aus älter als Nietzsche. "Per aspera ad astra" findet man schon in Senecas Tragödie "Der wildgewordene Herkules". Die Idee mag als Sprichwort in einigen Fällen zutreffen. Pauschal stimmt das aber nicht: Die Opfer einer Gewalttat oder Flüchtlinge in einem Krieg können dauerhaft traumatisiert sein. Mit einer PTBS ist man nicht "stärker" und auch nicht "den Sternen näher".
Nach einer Vergewaltigung oder dem Verlust eines Beines durch eine Infektion wird man nicht unbedingt zum starken Helden. Daher meine Aussage, dass der Spruch nicht pauschal zutrifft. Auch wenn man einen Schritt weiter geht und den Spruch als Motivation auffasst, zumindest nach Positivem zu suchen und nach Wegen am Unglück zu wachsen, wurde und wird die Idee zu oft unbedacht eingesetzt.
Die Formulierung des FS "Opfer" ist ein Beispiel dafür, wenn dies als abwertendes Urteil verwendet wird. Als Opfer einer Gewalttat ist man nicht schuld daran. Das zu suggerieren ist eklig und menschenfeindlich.
Nein, Nietzsche ist kein Ignorant. Welche eine seltsame Frage! Und dann setzt du mit einem "besser wissen" nach? Diese Denk-Kategorien sind seltsam, um es neutral auszudrücken.
Nietzsche hatte als Philosoph keine Ahnung!
Eine eigenartige platte Sichtweise. Auch als Ironie wirken deine Kommentare hier unreflektiert.
Du hast eher das Problem, dass Du Nietzsche ein falsches Zitat untergeschoben hast, weil Du hier offensichtlich hier etwas überfordert bist...
Nietzsche hat das tatsächlich formuliert und damit einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht.
Man kann über den Spruch eines Philosophen feststellen, dass er nicht allgemeingültig oder nur begrenzt anwendbar ist, ohne gleich den Philosophen für einen "Ignoranten" zu halten. Ich vermute, die Frage, ob ich "es besser wüsste" war nur eine Geplänkel und gar nicht ernst gemeint.
Wieso sollte er ein Opfer sein? Jede Erfahrung in deinem Leben stärkt dich. Selbst wenn die Frau die du liebst sich von dir trennt nimmst du Erfahrung und Stärke aus der Beziehung mit.
Wenn deine Eltern dich als Kind schlagen, was nicht so selten ist wie man vielleicht denkt, wird man davon nicht stärker. Man bekommt eher Traumata und Paranoia für sein komplettes restliches Leben
Sagst du damit dass es gut ist früh in der Kindheit vertrauensprobleme entwickelt?
Opfer geben auf, wer nach dem Spruch lebt ist ein Kämpfer und gibt niemals auf.
vielleicht bist du eher das Opfer.
@ mjutu
Dass man stärker wird, durch Ereignisse, die einen nicht umbringen, kann ich auch nicht bestätigen, schau Dir die Kriegsopfer an, ob sie ihr ihr Überleben, Verluste, Tod der Angehörigen stärker gemacht hat? Das bezweifle ich sehr.