Warum sehe ich in letzter Zeit immer wieder Radfahrer mit Rucksack, wo sie doch einen Gepäckträger nutzen könnten?
Der Kasus Knacktus dabei: Die haben zumeist keinen Gepäckträger. Da frage ich mich doch warum? Der Rucksack würde mich beim Radfahren in meiner Freiheit einschränken. Dafür ist doch ein Gepäckträger am Fahrrad gedacht.
Wie denkt Ihr darüber? Stimmt ab und schreibt auch etwas dazu!
24 Stimmen
17 Antworten
meine meinung dazu ist, dass jeder das entscheiden kann wie er will.
als ich noch aktiv rad gefahren bin, hatte ich selten einen rucksack auf. gepäckträger sind allerdings ausgesprochen unpraktisch, weil eine sehr unsichere angelegenheit. rucksäcke, mit dem drahtbügel einfach festgeklemmt, verlassen sehr gerne auch mal das fahrende fahrrad. manchmal nur halb und das ganze landet in den speichen und bringt die fuhre abrupt zum stillstand.
ein gepäckträgerkorb (wird mit einer platte mit dem drahtträger verschraubt, ist da recht praktisch, könnte man meinen. allerdings verschafft das mitgeführtem gepäck hinter der achse grosse instabilität und einen sehr hohen schwerpunkt. wer ein herrenrad benutzt, muss ausserdem zum auf- und absteigen sehr sportlich sein, um das bein obendrüber zu schwingen. es besteht aber auch immer die gefahr, mit dem bein oben im gepäck hängenzubleiben und sich beim auf- oder absteigen mal eben ganz gepflegt auf die fresse zu legen.
bleibt noch ein gepäcksystem mittels satteltaschen. auch da ist dann wieder der schwerpunkt hinter die hintere achse verlegt, was das fahren schwerer und die fuhre halbwegs kippelig macht oder man tritt mit den hacken beim treten ständig in sein gepäck, muss also fahren wie grossvater heinz mit dem mittelfuss auf dem pedal, was für knie und hüften gift ist.
am einfachsten ist es also, sich den rucksack aufzusetzen. da ist er nicht im weg und bringt den fahrer nicht in gefahr.
oder man macht es wie ich seinerzeit - ein fahrrad mit einem für ein gepäcksystem passenden rahmen kaufen und den rucksack in die satteltasche stopfen.
Nun, manche sehen das Fahrrad grundsätzlich als Sportgerät, nutzen es vielleicht sogar primär als solches und wollen dann eben keine unnützen und schweren festangebauten Teile mitschleppen. Den Arbeitsweg mit dem Fahrrad zu bestreiten, ist dann nur Nebensache und dafür nimmt man halt das, was man hat und wenn man was transportieren muss, behilft man sich halt für die paar Kilometer mit einem Rucksack.
Übrigens sind diese klobigen Gepäckträgertaschen bei höheren Geschwindigkeiten auch ein ziemlicher Bremsklotz. Ab ca. 15 km/h ist der Hauptgegner des Radfahrers der Luftwiderstand. Wenn man als sportlicher Fahrer an Geschwindigkeiten um 30 km/h gewöhnt ist, merkt man dass einem der Luftwiderstand solch großer Taschen locker 2-3 km/h wegnimmt. Fühlt sich an, als wäre man krank oder so. Warum sollte man sich das geben, wenn man es auf sportliche Leistung anlegt? Ein Rucksack ist ja nun auch nicht unangenehm und wirkt sich annähernd gar nicht auf die Windschnittigkeit aus.*
Für viele Radfahrer soll das Fahrrad auch nur sportlich aussehen, mit dem gleichen Ergebnis. In etwa so, wie viele Autofahrer bullige SUVs fahren, um so auszusehen als würden sie auch mal in den Wald fahren. Oder, ganz neu, sich irgendwelche Kisten und Kanister aufs Autodach schnallen, als hätten sie vor morgen in die Wüste zu fahren.
Oder man muss sowieso alles, was man mitführt, dann vom Fahrradstellplatz aus mit in die Arbeitsstelle o.ä. nehmen und will dann keine klobigen Fahrradtaschen aushängen un herumtragen, wo man auch einfach absteigen und mit zwei freien Händen loslaufen kann.
Einen Gepäckträger haben eigentlich nur jene Radfahrer am Alltagsfahrrad, die das Fahrrad primär als Transportmittel für sich selbst und ihre Siebensachen sehen. Also eben nicht als Sportgerät. Natürlich, diese sind je nach Region deutlich in der Überzahl gegenüber den sportlichen Fahrern. Aber daraus kann man mitnichten ableiten, es sei dämlich ohne Gepäckträger zu fahren. Es sind nur andere Prioritäten.
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*Mein Lösungsansatz dafür ist übrigens, dass ich auf Mehrtagestouren den Gepäckträger nur in der Vertikalen nutze. Also ich lege nur 1-2 Packsäcke obendrauf und hänge nichts an die Seite. Denn natürlich ist es bei tief gebeugter Sitzpositon am 2. oder 3. Tag dann doch unangenehm, 10-12 h lang einen Rucksack mit Übernachtungsgepäck auf dem Rücken zu tragen.
So tolle sind Gepäckträger nicht. Zuerst stören sie das Aussehen, das runde Rad kommt nicht mehr so gut rüber. Dann kann man nicht wirklich viel damit transportieren, ohne dass man sich dazu die Taschen anschafft, doch auch mit den Taschen bleibt die mögliche Zuladung begrenzt. Also hat nur mein Trekkingrad einen Gepäckträger. Auf den anderen bin ich oft mit Rucksack unterwegs.
"...nur mein Trekkingrad einen Gepäckträger. Auf den anderen bin ich oft mit Rucksack unterwegs."
Wieviele Räder hast Du denn ?! 😮😂
Ja Gepäckträger sind in ihrer ureigenen Form auch nicht mein Ding. Deshalb befestige ich immer einen Fahrradkorb mit Kabelbindern an den Gepäckträger.
Wenn man schon einen Gepäckträger hat, sollte man ihn auch nutzen. Man muss ja die ganze Zeit das Gewicht vom Rucksack halten und sich im Vergleich zum laufen mehr anstrengen und konzentrieren.
Ja genau. Mich würde das verrückt machen. Ich habe auf dem Gepäckträger einen großen viereckigen Korb mit Kabelbindern befestigt. Da brauche ich alles bloß reinzulegen. Und ich nutze zusätzlich Hakenbänder in verschiedenen Größen. Sind sehr günstig als Sortiment im Baumarkt zu beziehen. Da kann man dann ganz leicht und schnell etwas befestigen. Für vorne habe ich auch noch einen leicht abnehmbaren Korb, mit dem ich sofort etwas im Supermarkt einkaufen kann.
Die haben halt kb wenn sie absteigen den Rucksack vom Gepäckträger zu nehmen und jedesmal alles umzuschnallen oder darauf das der Rucksack vom Gepäckträger fällt etc .
Oder sie besitzen erst gar keinen Gepäckträger. Da frage ich mich wieso. So etwas Praktisches hat sich über lange Zeit in der Geschichte des Fahrrads durchgesetzt.