War Helmut Schmidt ein guter Politiker?
33 Stimmen
8 Antworten
...er schon als hamburger innensenator bei der flutkatastophe 1962 umsicht, tatkraft und unbürokratisches handeln gezeigt hat. als verteidigungsminister schaffte er 1969 mit seinem "bart- und haar-erlass" ein teil der alten, noch von wehrmachssoldaten geprägten philosophie der bundeswehr ab.
wäre genscher mit seiner fdp derzeit nicht zur cdu umgeschwenkt, hätte schmidt noch viel länger und vor allem erfolgreich regieren können.
Ein Mensch mit Herz und Verstand - und Rückgrat. Ein Mann mit Haltung und einer Weisheit, die noch lange Zeit nach ihm ihresgleichen sucht!
P.S. Ich kannte ihn nicht (bin in den 2000er aufgewachsen), habe mir aber einige sehr interessante Dokus und Polittalks von ihm angesehen.
Vor einiger Zeit habe ich mir dies angeschaut.

Die Rot-Grüne Koalition hat die SPD nachhaltig geschädigt. Inzwischen ist die SPD zu einer Grünen2.0 geworden, da sie ihre Stammwählerschaft an die Grünen verraten haben (siehe Steuerreform 2000 auf wikipedia).
In wie fern verraten?
Koalitionen scheitern oft. Politikern geht es immer als aller erstes um ihre Karriere
Auch die Koalition unter Führung Helmut Schmidts, wurde durch ein Misstrauensvotum beendet.
also ähnlich wie bei unserem letzten Kanzler
Die Grünen haben den Spitzensteuersatz gesenkt und die SPD hats durchgewunken. Dies hatte zu Folge, dass die Arm-Reich-Schere stark auseinanderklaffte. Die Steuerbelastung wurde von oben nach unten verteilt. Ärmere Haushalte wurden zur Kasse gebeten, um die Steuergeschenke der Vermögenden auszugleichen.
In der Ampel wurde noch nicht mal der Versuch gestartet, diese Fehlerhafte Politik rückgängig zu machen. Lieber sinniert man aktuell, ob man Rentner gegen Rentner ausspielen sollte.
Eine Analyse des DIW kam zu dem Ergebnis, dass die Reform die Einkommensungleichheit in Deutschland verschärfte. In den Jahren 2001 bis 2005 kam es zwar im Rahmen der Reform zu massiven Steuersenkungen bei der Einkommen- und Körperschaftsteuer, gleichzeitig wurden aber indirekte Steuern erhöht. Dadurch verschob sich massiv die Steuerbelastung von 1998 bis 2015 weg von reichen privaten Haushalten hin zu den armen Haushalten. Im Durchschnitt über alle Einkommensgruppen stieg von 1998 bis 2015 die Steuerbelastung um 0,1 %, speziell für die untersten 10 % der Einkommen um 5,4 %, für die obersten 10 % sank sie um 2,3 %, für das Top 1 % der Einkommen sank die Steuerbelastung um 4,8 %.[4][5]
https://de.wikipedia.org/wiki/Steuerreform_2000_in_Deutschland
Und damals war das herrschende Thema sogar ähnlich.
Terrorismus/ Terrorgruppen/ Sicherheit
Sorry, ich arbeite mit Zahlen und belegbaren Fakten, und konnte darlegen, weshalb sich Schmidt bei den Grünen nicht geirrt hat.
Ne, hast du nicht. Weil Schmidts Aussage sich nicht auf auf das bezieht was du behauptest. Ihm ging es um etwas anderes
Sicher. Es war schon früher bekannt, dass die Grünen ein Sammelbecken aus Vermögenden und arbeitsunwilligen Fantasten war. Viel hat sich seitdem nicht geändert und für beide machen die Grünen nach wie vor Klientelpolitik. Mehr Bürgergeld und weniger Steuern für Reiche. Kompensieren darf das der arbeitende Mittelstand, der immer weiter geschröpft wird.
Also bitte, auch Helmut Schmitt hatte ein Millionenvermögen.
Sicher, wie die meisten Politiker in solchen Positionen. Im Gegensatz zu den Grünen, hat Schmidt seine Macht ausgenutzt, um andere und sich weiter zu bereichern (und erst recht nicht auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung).
Wie ist das denn zu verstehen? Sprichst du von Korruption?
Sorry, da ist mir ein ,,nicht" entfallen
Im Gegensatz zu den Grünen, hat Schmidt seine Macht NICHT ausgenutzt, um andere und sich weiter zu bereichern (und erst recht nicht auf Kosten der arbeitenden Bevölkerung).
Keine Korruption, sondern grüne Klientelpolitik zur selbstsüchtigen Bereicherung.
Die Grünen haben doch kein Monopol auf selbstsüchtige Klientelpolitik, aber es hat Schule gemacht.
Gerade das Vorgehen was in dem Video das ich dir obenhin gepostet hatte, wie Schmidt gegen Parteimitglieder in denen er eine Gefahr für seine Karriere sah vorging, nennt man wie?
Er war ein durch und durch sozialdemokratischer Realist mit Visionen.
Darüber hinaus ein guter Redner, der seine Politik (mit Ausnahme seiner Haltung zum NATO-Doppelbeschlusses und seiner Umweltpolitik) gut erklären konnte.
Er hatte eine Haltung, die begründbar und nachvollziebar war, auch wenn man sie nicht teilte. Das machte ihn und seine Politik verläßlich.
Sein Ausspruch "Wer Visionen hat soll zum Arzt gehen" nach eigenen Worten "eine Antwort auf eine dusselige Frage" im Wahlkampf 1980 gewesen, weil zu dieser Zeit (Ölkrise, RAF, NATO-Doppelbeschluss) keine Zeit für langwierige Diskussionen war, sondern in kurzer Zeit schnelle Entscheidungen getroffen werden mussten. Dennoch hatte er Visionen, die er mit dem NATO-Doppelbeschluss oder seiner europäischen Wirtschaftspolitik auch umzusetzen vermochte.
Helmut Schmidt war als Mensch authentisch, rational und pflichtbewusst, dabei ein klarer Antifaschist, der für demokratische Grundwerte eintrat, wenn auch oft autoritätsbetont und wenig offen für gesellschaftliche Bewegungen. Er pflegte einen pragmatischen Umgang mit Macht, aber er hatte dabei stets ein hohes Verantwortungsbewusstsein.
Er war, wenn man so will, in fast jeder Hinsicht das Gegenteil vom aktuellen Kanzler.
Ich habe ihn immer für einen hervorragenden Politiker gehalten. Allein schon sein Einsatz während der Flutkatastrophe 1961 hat bewiesen, dass er kein Schwätzer, sondern ein Macher war.
Ich persönlich habe immer seine absolut korrekte Aussprache nach reinem Schriftdeutsch bewundert. Und dass er bis zum Schluss darauf bestanden hat, bei Fernsehauftritten rauchen zu dürfen.
Er war während meiner Kindheit und Jugend Bundeskanzler und hat bei mir den Eindruck eines sehr guten Politikers hinterlassen.
Hast du dir auch Einordnungen dazu angesehen? Wie zb hier ab Minute 7. ca https://www1.wdr.de/mediathek/audio/zeitzeichen/audio-gruendung-der-partei-die-gruenen-am--100.html
Auch Schmidt ging es um Machterhalt.