Sportunterricht ist..
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8 Antworten
Mobbing ist vielleicht übertrieben, wobei es natürlich auch der Fall sein kann. Aber es kann Schikanen durchaus fördern, geht ja teilweise schon in der Umkleidekabine los. Über die Bewertung lässt sich streiten. Natürlich kann es in allen Fächern unfaire Benotung geben. Jeder hat seine persönlichen Talente und Interessen. Natürlich ist jemand besser im Turnen, der das seit Jahren macht, als jemand, der es zum ersten Mal macht. Natürlich gibt es sportliche und nicht sportliche Menschen. Genauso wie es Menschen gibt, die zum Beispiel technisch begabt sind und andere überhaupt nicht. In gewisser Weise kann man das natürlich schon als unfair bezeichnen. Aber dann wäre die Bewertung für fast jedes Fach unfair. Wobei man hier natürlich argumentieren könnte, dass man sowas wie Biologie lernen kann und Sportlichkeit eben nicht. Aber auch das lässt sich fast auf alles übertragen. Ich jedenfalls habe unsere Benotung oft anzweifelt.
Sport war für mich die Hölle. Ich bin nicht die Sportlichste und hab auch nicht wirklich Spaß daran. War dann natürlich gefundenes Fressen für so einige.
Bis zur 10. Klasse hatte ich meine beste Freundin noch. Aber da sie nach der 9. gegangen ist und die Klassen dann auch noch zusammengemixt wurden, war ich halt mehr oder weniger auf mich selbst gestellt und es gab einige, die mich aus was für Gründen auch immer nicht mochten.
Ich hab Sport ab da das ganze Jahr geschwänzt, vielleicht dreimal mitgemacht oder so. Ich hab dadurch auch eine Art Vermeidungsverhalten entwickelt und das war dann auch in der Berufsschule nicht besser, weil ich konstant Angst hatte, mich vor anderen zu blamieren und ausgelacht zu werden oder so. (Soziale Angststörung lässt grüßen).
Okay, ich hab schon wieder einen halben Roman geschrieben, tut mir leid😅
Also, ich bin nicht der Meinung, dass Sportunterricht zwangsläufig immer Mobbing sein muss. Es kann dies allerdings begünstigen, je nach Umfeld und Lehrer. Die Bewertung im deutschen Schulsystem lässt meiner Meinung nach sowieso zu wünschen übrig. Ich bin dennoch der Meinung, dass Fächer wie Sport und Kunst, Wahlfächer sein sollten.
Sport würde ich nicht grundsätzlich mit Mobbing gleichsetzen.
Es stimmt aber, dass sich Sportunterricht nicht sachlich benoten lässt. Mir konnte in 10 Schuljahren kein Sportlehrer objektiv darlegen, wie Volleyball oder Fußball benotet wird. Das geht also viel nach Sympathie und dem berühmten Gießkannenprinzip. Auch bei Leichtathletik sind die Noten Quatsch: Das geht nach dem Schema
Weitsprung x Meter = Note y.
Dass da aber der Lulatsch mit 1,90 m und langen Beinen im Vorteil ist gegenüber einem kleinen Schüler mit 1,65 m spielt da keine Rolle. Oder dass für Jungs andere Bewertungsmaßstäbe herangezogen werden als für Mädchen – obwohl Mädchen mit 14 meistens schon weiter entwickelt sind als die Jungs.
Es ist Blödsinn, den Körperbau von Pubertierenden zu bewerten, die noch mitten im Wachstum sind und darauf keinen Einfluss haben.
Sport finde ich schon wichtig, da es die Bewegung und Gesundheit fördert. Ich finde es in der Schule auch gut als Ausgleich zu anderen Fächern.
Und natürlich gehört Leistung auch mit zur Benotung dazu. Wer in allen Disziplinen der oder die schnellste ist, bekommt nunmal auch die beste Note. Das ist auch fair und ich war in Sport auch nie die Beste.
Ich finde auch Schulwettkämpfe im Sport okay. Es gibt ja an Schulen dafür auch einige Wettkämpfe in anderen Bereichen.
Ich sehe aber auch, dass man in Sport unterschiedliche Voraussetzung der Schüler (Körpergröße, Gewicht) berücksichtigen muss.
Den meisten Sportlehrern ist das aber auch bewusst. Es zählen in die Sportnote auch Fairplay, Teamarbeit, helfen beim Aufräumen usw. in die Note mit ein und ein guter Lehrer berücksichtigt bei der Zeugnisnote gerade in Sport auch das Bemühen. Wer wirklich alles gegeben hat und immer mitgemacht hat, hat bei uns immer mindestens eine 3 auf dem Zeugnis bekommen.
Jeder Unterricht, der vom Schüler nicht gewollt/gewünscht ist, ist eine Anmaßung (Mobbing ist das falsche Wort). Und Noten (Bewertungen) sind nicht sachlich bzw. unsachlich, sondern subjektiv und damit unfair. Es gibt keine objektiven Bewertungen.
Gruß Matti
Faire Benotung ist dort finde ich unmöglich. Ich hatte da zum Glück nur Lehrer die nur zwei Noten vergeben haben (1 oder 2er). Ich finde man sollte den verpflichtenden Sportunterricht generell abschaffen, damit die Schüler wenigstens etwas mehr Freizeit haben und in ihrer Freizeit den Sport machen können, den sie auch machen möchten.