Sollten Männer beim Thema Abtreibung mitreden dürfen?
Was denkt ihr und warum?
52 Stimmen
23 Antworten
Eine Meinung haben, ja. Sachlich vermittelt.
Darüber bestimmen nein.
Darüber bestimmen nein.
Über das Leben des Ungeborenen zu bestimmen hat niemand. Das entzieht sich der menschlichen Entscheidungsgewalt.
Ihre Meinung dürfen sie äußern, aber sie haben nichts vorzuschreiben oder zu bestimmen.
Ihre Meinung dürfen sie äußern, aber die Frau bestimmt über eine Abtreibung.
Gegenfrage: Warum nicht? Wer ungewollt schwanger wird und sich nicht ordentlich schützt, hat Pech gehabt.
Gegenfrage: Warum nicht?
Weil es ein menschliches Wesen ist, das man nicht einfach tötet?
Das sagst du jetzt so, aber manchmal ist das die letzte Lösung.
Ein unschuldiges menschliches Leben zu töten ist nie die Lösung.
Für die Personen, die das Wesen produziert haben, ist das aber nun mal die letzte Lösung. Eine Abtreibung früh am Anfang einer Schwangerschaft ist nicht auszuschließen.
Eine Abtreibung früh am Anfang einer Schwangerschaft ist nicht auszuschließen.
Wenn man über ein Minimum an Moral verfügt schon.
Was du für moralisch richtig hältst ist vollkommen irrelevant. Fakt ist, dass es die Möglichkeit der Abtreibung gibt. Und nur darum geht es hier! Niemand hat dich um deinem moralischen Auswurf gebeten.
Ich muss auch nicht darum gebeten werden, meine Meinung zu äußern. Ich mache da einfach, wenn mir danach ist. ;)
Ich finde es ok, wenn sie ihre Meinung dazu sagen.
Aber das Risiko trägt nunmal die Personen, in deren Körper das Kind wächst.
Ein Mann ist, wenn wir mal nett sind und Vorspiel reinrechnen, 30 Minunten an der Entstehung beteiligt (viele eher weniger). Eine Frau hingegen an die 400.000 Minuten. Und das ist nur bis zur Geburt, dann geht es mit Heilung davon (Hormonhaushalt dauert bis zu 3 Jahre, die Plazenta hinterlässt eine Handtellergroße Wunde im Bauch,...), Stillen, Pflege, Erziehung usw. weiter. Alleine bis zur Geburt ist der Anteil der Arbeit des Mannes also unter 0,01% und realistisch betrachtet bei den Meisten auch danach deutlich geringer, als der der Frau.
Und die Männer haben auch nicht die Gefahr durch die Schwangerschaft dauerhaft inkontinent zu werden, gelähmt oder sogar zu sterben.
Daher sollte die finale Entscheidung jede Frau für sich treffen dürfen.
Natürlich sollte man im Idealfall als Paar, bzw. als ungewollte werdende Eltern, miteinander über die Entscheidung reden und diese so treffen, dass beide damit im reinen sind.
Denn ich kann schon auch nachvollziehen, dass es für Männer nur schwer zu ertragen ist, wenn ihr Kind, auf das sie sich eigentlich freuen würden, von der Frau abgetrieben wird.
Andererseits kann ich auch nachvollziehen, dass es Männer als unfair empfinden, wenn sie ungewollt Vater werden und dann auch noch Unterhalt zahlen müssen.
ABER: Das Ding ist, es gibt halt nicht "ein bisschen schwanger". Und zwischen Abbruch und Nicht-Abbruch gibt es keinen Kompromiss.
Auch wenn es für den Mann so aussehen mag: eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen. Die Frau IST schwanger, es wächst ein konkreter Embryo in ihr und an dieser Tatsache waren alle beide beteiligt.
Das konkrete Kind haben beide gezeugt und beide müssen dafür Verantwortung übernehmen. Nochmal: der Embryo EXISTIERT bereits und dafür sind beide verantwortlich, nicht nur die Frau.
Wie auch immer man Abtreibungen moralisch und ethisch beurteilen mag, an einer Tatsache kommt man nicht vorbei: es wurde ein Kind gezeugt und das wächst in der Schwangeren. Es hat in der 6. Woche bereits ein schlagendes Herz und in der 14. Woche (der letzten Woche, in der Abtreibungen hierzulande straffrei möglich sind) einen Mund, den es öffnen kann, Finger mit Fingernägeln dran und es kann nach der Nabelschnur greifen.
Eine Abtreibung macht die Schwangerschaft nicht ungeschehen, sie beendet sie. Und dieser konkrete Embryo wird niemals geboren werden.
Eine Abtreibung bedeutet nicht, dass die Frau sich der Verantwortung entzieht - auch da übernimmt sie ja Verantwortung für sich und für ihren Körper. Alle körperlichen und psychischen Folgen muss ebenso sie alleine tragen.
Da es nun eben keinen Kompromiss geben kann, muss man fragen, wer von der Entscheidung letztendlich schwerer betroffen ist, und diesem jenigen das letztliche Entscheidungsrecht überlassen. Und das ist nun mal die Frau, die schwanger ist, die neun Monate lang das Kind austragen muss und die alle körperlichen Folgen tragen muss (die im übrigen gravierend sein können), sowohl die Folgen einer Abtreibung als auch einer Schwangerschaft, inklusive Geburt.
Und in der Regel ist es die Frau, die dann das Kind am Hals hat und finanzielle Einbußen (niedrigere Rente usw.) und Nachteile im Job (Stichwort Teilzeitfalle) hinnehmen muss.
Ein Mitspracherecht (im Sinne von Mitentscheidungsrecht) des werdenden Vaters kann es hier nicht geben, das liegt in der Natur der Sache. Denn wenn die Schwangere für ihre Entscheidung (egal, für welche) das "OK" des Erzeugers bräuchte, wäre es ja nicht mehr ihre Entscheidung, sondern die des werdenden Vaters. Also würde so die (neben dem Kind) hauptsächlich betroffene Person entmündigt, wenn sie entweder zu einer Abtreibung oder dem Austragen der ungewollten Schwangerschaft gezwungen würde, weil ihr Partner durch sein "nein" das so wollte.
Bezüglich Unterhalt: den zahlt die Frau ja auch, nur eben in Naturalien. Und im Gegensatz zum Kindsvater fragt bei ihr niemand nach Selbstbehalt oder wie viel sie bezahlen kann. Alleinerziehende haben nicht ohne Grund das höchste Armutsrisiko.
Der Unterhalt jedenfalls wird nicht für die Mutter, sondern für das Kind gezahlt. Egal wie es entstanden ist, ob nun gewollt, ungewollt oder vielleicht sogar nach sexuellem Missbrauch, es hat Anspruch auf Unterhalt von BEIDEN Elternteilen, denn es kann ja nichts für die Umstände seiner Zeugung.
Über das Leben des Ungeborenen zu bestimmen hat niemand. Das entzieht sich der menschlichen Entscheidungsgewalt.