Sollte Deutschland umbenannt werden?
Etymologisch bedeutet "Deutsch" so viel wie "zum Volke gehörig" - aber heutzutage ist die Idee des homogenen deutschen "Volkes" längst überwunden und wir sind ganz eindeutig ein Vielvölkerstaat. Daher sollte im Rahmen von Political Correctness schleunigst eine Umbennennung in die Wege geleitet werden.
Als neuer Name käme beispielsweise "Bundesrepublik Mitteleuropa" infrage.
51 Stimmen
8 Antworten
Die Vorstellung eines homogenen deutschen Nationalstaates und Volkes ist historisch betrachtet recht neu und entstand insbesondere im 19. Jahrhundert als Reaktion auf die Einheit Frankreichs unter Napoleon. Deutschland war aber nie ein homogenes Volk - diese Idee ist ein nachträglich entstandenes, nationalistisches Konstrukt.
Und im Grundgesetz (Artikel 116) wird klar definiert, dass Deutscher ist, wer die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt. Und da Deutsche immer noch den Großteil der Bewohner im Land ausmachen, passt „Deutschland“ als Land der Deutschen immer noch gut.
Das Heilige Römische Reich wurde 962 gegründet, aber der Zusatz "deutscher Nation" kam erst im späten Mittelalter (15.Jh) auf.
Du hast recht mit dem Namen, auch wenn der Zusatz erst später dazu kam. Allerdings war das Heilige Römische Reich kein Nationalstaat im modernen Sinne, sondern viel mehr ein Zusammenschluss aus verschiedenen Territorien.
Ein Nationalbewusstsein existierte in der Bevölkerung damals nicht. Vielmehr war das Reich ein Konstrukt, um den Herrschaftsbereich des Kaisers zu kennzeichnen.
Das Nationalgefühl entwickelte sich im deutschen Raum erst sehr spät.
Dem widerspricht die Tatsache, das bereits unter Heinrich I alle deutschen Stämme in einem Königreich vereint waren.
Deshalb gilt König Heinrich I. heute als der erste deutsche König, der die Deutsche Nation begründet hat. Natürlich gab es im weiteren Verlauf der Geschichte einige Veränderungen im Macht Gefüge und deutsche Fürsten und Bischöfe hatte weniger Interesse daran die deutsche Nation zu fördern, sie wollten lieber ihre eigene Interessen in den Vordergrund rücken. Aber deswegen von einer fehlenden Nation zu sprechen hallte ich für unangemessen.
Das im Zuge der französischen Revolution auch das Nationalbewusstsein wieder in den Vordergrund trat, zeugt doch auch eindeutig davon, dass diese Nationalbewusstsein nie verloren war, sondern nur Unterdrückt wurde.
Es geht mir um das Nationalgefühl der einfachen Menschen. Früher hat sich niemand mit einem Herrscher identifiziert, der hunderte Kilometer entfernt regiert hat. Das kam erst im 19. Jahrhundert auf.
Ist schon OK, habe Deine Intension schon verstanden. Muss aber trotzdem etwas Widerspruch leisten. Das Nationalgefühl bemerkst Du schön, wen es zum Beispiel um herausragende sportliche Events oder kulturelle Großveranstaltungen geht. Dann siehst Du ein Meer von Deutschlandfahnen auch in den Gesichtern der Menschen. Und Du meinst doch nicht wirklich, das sie das nur machen weil es schön bunt ist oder? Es wurde versucht über Jahrzehnte den deutschen das Nationalgefühl abzugewöhnen durch Multikulti und verfehlte Migrationspolitik etc., nur in ihrem Herzen wissen die meisten Deutschen wo ihre Heimat ist und was sie ihnen Wert ist.
War mir schon klar, dass du das nur aus Prinzip machst.
Dein Beispiel von den Großveranstaltungen kannst du dann auch eher im 20. Jahrhundert verorten. Das widerspricht nicht meiner Aussage, dass das Nationalgefühl erst im 19. Jahrhundert aufkam.
Das mit dem 19 Jahrhundert, hast Du auch zu einem Teil Recht. Durch die Gefahr von außen Napoleon etc. wurde es erst vielen Deutschen klar, das sie nur als Nation und Einheit stark genug sind sich auch gegen große Feinde wehren zu können. Das hätte aber auch dann nicht funktioniert, wen sie nicht bereits im innersten gefühlt hätten, das sie Brüder und Schwestern sind und das nicht nur im Geiste. Sondern auch kulturell eine Nation sind.
Wir sind weder ein Vielvölkerstaat noch ist eine Änderung dringend notwendig.
Das ist derzeit tatsächliche die allerwichtigsten Herausforderung.
Finde ich auch! Es wäre wirklich ein starkes und äußerst symbolträchtiges Zeichen.
(Sicherheitshalber: /s)
Man nennt so vieles wegen labiles sensibles Klientel um was schon eine Farce ist, aber solch Idee gehört einfach nur in die Lachschublade .
Etymologisch bedeutet "Deutsch" bedeutet so viel wie "zum Volke gehörig" -
Das stimmt noch.....
aber heutzutage ist die Idee des homogenen deutschen "Volkes" längst überwunden
..und da gehts schon daneben. Es gab nie ein einheitliches Volk der Deutschen, jedenfalls nicht bis 1871 und danach muss man auch differenziert betrachten angesichts der vielen Polen im Ruhrgebiet oder der Flamen und Hugenotten andere in Preußen und anderswo. Es gab immer nur einzelne Stämme und schon seit der Völkerwanderung gehörte zum Stamm, wer sich anschloss und integrierte, insbesondere die Sprache des Stammes sprach. Bevor die Nationalstaaten im 19. entstanden, interessierte niemanden, wo jemand herkommt. Da war nur entscheidend, wie er sich in die Gemeinschaft integriert.
und wir sind ganz eindeutig ein Vielvölkerstaat.
Ja, wie seit Jahrhunderten eben...
Daher sollte im Rahmen von Political Correctness schleunigst eine Umbennennung in die Wege geleitet werden.
Jetzt erst, mit Jahrhunderten Verspätung? Im Sinne der urpsrünglichen Bedeutung von "Deutsch" als "die Sprache sprechend" gibt es keinen Grund zur Umbenennung, da mit Abstand die meisten Menschen mit migrantischem Hintergrund Deutsch sprechen und daher dazugehören.
Der Begriff der "Biodeutschen" ist historisch gesehen eine böswillige Wortneuschöpfung von rechtsradikalen Nennpatrioten, die aber den Untergang Deutschlands wünschen, um so endlich an die Macht zu kommen.
Teil zwei Zustimmung, Teil eins nicht ganz. Den bereits seit 962 gab es das "Heilige römische Reich deutscher Nation", seit dem Jahr 962 n. C. wo die wohl den Begriff Nation und dann auch noch Deutsch wohl her hatten? 🤦♂️🤦♂️🤦♂️