Seid ihr religiös oder atheistisch?
Ich würde gern einen offenen und respektvollen Austausch über dieses Thema starten, vor allem interessieren mich die Perspektiven derjenigen, die sich in ihrer Haltung verändert haben.
Wie war das für euch? Was war der Auslöser? Wie hat euer Umfeld reagiert? Und wie fühlt ihr euch heute mit eurer Haltung?
Erstmal zu mir:
Ich war früher eher "so mehr oder weniger religiös" . Ich habe zwar nie konkret an Gott geglaubt, aber da mein Umfeld stark religiös war (meine Eltern, meine Grundschule, mein jetziges Gymnasium in Trägerschaft eines Ordens) war Glaube irgendwie der "Standard". Ich habe es lange nicht hinterfragt, bis mir mit so 12 oder 13 bewusst wurde, dass ich selbst eigentlich nicht an Gott glaube.
Die genaue Einordnung, also ob "nicht gläubig", "atheistisch" oder so war ein längerer Prozess. Es war auch nicht ganz leicht, vor allem wegen meiner Schule, wo Ordensleute unterrichten, regelmäßig gebetet wird und Gottesdienste dazugehören.
Irgendwann habe ich mich selbst als atheistisch bezeichnet, aber es hat nochmal gedauert, bis ich auch bei so religiösen Sachen nicht mehr einfach mitgemacht habe, also bspw. beim Händefalten, Gebete mitsprechen oder Hostien empfangen. Auch, offen zu sagen, dass ich atheistisch bin, war für mich nicht ganz einfach, weil ich nicht wusste, wie mein Umfeld reagieren würde. Aber mit der Zeit wurde es immer normaler für mich.
Ich erzähle das, weil mich sehr interessiert, wie andere Menschen das erlebt haben. Ob ihr euch neu eingeordnet habt oder schon immer wusstet, wie ihr dazu steht. Ich freue mich über eure Geschichten, Gedanken und Fragen.
Bitte bleibt respektvoll.
Ich bin übrigens auch offen für Rückfragen oder Kommentare in Bezug auf meinen Hintergrund. Ich erzähle gerne davon oder gehe auf Fragen ein. Genau das ist es, worauf ich hiermit hinaus will: Diskurs.
Danke für eure Antworten.
Ich sehe mich übrigens selber als agnostischer Atheist.
47 Stimmen
11 Antworten
ich bin seit 2-3 Jahren Christ :)
Als Kind hatte ich mir solche Fragen nie gestellt, das kam dann erst als ich 16 war
Mir ging irgendwann auf, dass Religionen allergisch auf kritisches Denken reagieren und dann war bei mir ziemlich schnell der Ofen aus.
Alles andere ergibt (egal wieviel ich nachdenke) einfach keinen Sinn
Da wirst du dich aber mal gewaltig wundern! Ich hoffe sehr für dich, dass es dann nicht zu spät sein wird.
Kannst du bitte respektvoll bleiben? Ich verstehe ja, dass du anderer Meinung bist, aber anders herum verurteile ich dich doch auch nicht.
Kannst du mir bitte erklären, warum meine Aussage, dass es keine Beweise für die Existenz eines Gottes gibt, so schlimm für dich ist?
Ich?! Ich bedrohe niemand.
Wenn jemand auf einen Abgrund zuläuft, und jemand schreit „Pass auf, da ist ein Abgrund!“, ist er dann böse? Bedroht er dann irgendjemanden?
Kannst du mir bitte erklären, warum meine Aussage, dass es keine Beweise für die Existenz eines Gottes gibt, so schlimm für dich ist?
Du hast mich wohl komplett missverstanden. Das ist nicht schlimm für mich, sondern nur für dich.
Diese Beweise gibt es. Wenn man sich allerdings den Beweisen verschließt, indem man seine Augen fest zu drückt, dann sieht man diese Beweise natürlich nicht!
Welche Beweise für Gott gibt es? Und welche Beweise sprechen spezifisch dafür, dass ein bestimmter Gott (christlicher, muslimischer etc.) Gott dieser Gott ist?
Es klingt vielleicht vorwurfsvoll und das tut mir echt Leid. Aber ich möchte wirklich hören, welche Beweise es für dich für einen Gott gibt.
Ich verweigere die Aussage.
Und zwar aus dem einfachen Grund, weil meine festen Beweise für dich wahrscheinlich wertlos sein würden. Denn jeder Mensch muss seine eigenen Beweise für Gott finden. Wenn er die nicht zu finden bereit ist, dann könnte ein rosaroter Blitz vom Himmel fallen mit einem Zettel drauf „Ich bin Gott“, auch nichts nützen.
Als ich noch ein Atheist war, konnte mich auch niemand überreden. Oder mir Beweise liefern. Ich musste meine Beweise selber finden. Und die fand ich dann auch logischerweise.
Ok, ich verstehe, was du meinst.
Ich finde es nur schwer, es dann als "Beweis" zu bezeichnen, wenn es nunmal nicht objektiv ist. Aber ja, objektive Beweise hinsichtlich des Glaubens sind etwas schwierig.
Ich verstehe auf jeden Fall, wie du das meinst.
Gut, dann sind wir einen großen Schritt weiter.
Ich weiß es nicht Warum. Aber Gott wollte auf jeden Fall gesucht und gefunden werden. Er möchte ganz sehnsüchtig, dass wir ihm glauben, ohne es zu sehen. Ich meine damit, zu sehen mit unseren leiblichen Augen. Wir müssen unsere geistlichen Augen entdecken und üben.
Übrigens, das allergrößte Wunder für mich persönlich ist, dass ich überhaupt keinen Zweifel habe. Die Begegnung mit Gott ist für mich so sicher wie 1 + 1 = 2. Ein Zweifel ist völlig unmöglich geworden.
Das finde ich wirklich total interessant. Wie du ja gemerkt hast, bin ich atheistisch. Eben einfach wegen, aus meiner eigenen Perspektive, mangelnder Beweise. Aber wie gesagt, es gibt auch keine Gegenbeweise. Deshalb schließe ich auch nicht komplett aus, dass ein Gott existiert. Es ist für mich nur eben so, dass ich nicht konkret daran glaube, weil ich für mich keine konkreten Beweise habe, und dass mein Gefühl mir sagt, dass es keinen Gott gibt. Aber das ist nur meine persönliche Einstellung.
Aber worauf ich hinaus wollte. Sicher bin ich mir dabei, dass kein Gott existiert, nicht. Du dir bei deinem Glauben schon. Und das finde ich bemerkenswert, selbst wenn ich die gegensätzliche Einstellung habe. Wie gesagt, das finde ich einfach interessant. Das wollte ich nur gesagt haben.
Cool. Genau an dem Punkt wo du bist, war ich vor 47 Jahren.
Übrigens danke, dass wir hier respektvoll miteinander schreiben konnten. Um ehrlich zu sein, fand ich deine erste Reaktion auf meine agnostische Einstellung wirklich nicht schön und respektlos, aber es ist schön, dass wir danach noch sachlich schreiben konnten.
Da wirst du dich aber mal gewaltig wundern! Ich hoffe sehr für dich, dass es dann nicht zu spät sein wird.
Wenn die Argumente fehlen, geht es immer noch mit versteckten Drohungen (für deren "Wahrheit" es nur Behauptungen gibt, die auf nicht zuerst nachgewiesen Annahmen basieren).
Wenn jemand auf einen Abgrund zuläuft, und jemand schreit „Pass auf, da ist ein Abgrund!“, ist er dann böse? Bedroht er dann irgendjemanden?
Nun, der "Abgrund" ist real/existiert; Ihr "Vergleich" dagegen basiert ausschließlich auf nicht nachgewiesenen Behauptungen.
Ich vermisse bei dir einen gewissen Respekt. Aus diesem Grund tue ich mir sehr schwer, mich mit dir vernünftig zu unterhalten. Ich empfehle dir, dir ein Beispiel an ToniT257 zu nehmen.
Wo/wann/wie habe ich "Respekt vermissen" lassen?
Ach ja, nicht Ihrer Meinung zu sein und sogar Fragen zu stellen ist "respektlos" für Sie.
Na dann...
Hi, ich bin in einer religiösen Familie aufgewachsen, wirklich jeder in meiner Familie ist religiös. Früher habe ich mich oft gefragt ob ich den richtigen Weg gehe, aber habe dann entdeckt das auch ich fest zu Gott gehören will. (Soll kein hate gegenüber nicht religiösen sein, ist nur meine kurzgefasste Geschichte zu meiner Religion)
Lg
Das ist wirklich schön zu hören. Ich finde es wichtig, seine eigene Meinung und Einstellung zu seinem persönlichen Glauben zu bilden, egal, wie diese aussieht. Einfach, dass man bspw. nicht einfach religiös ist, weil die Familie religiös ist. Da finde ich es schön zu hören, dass du deinen eigenen, für dich richtigen Weg gehst und den Glauben lebst, weil du es selber glaubst.
Ich war Atheist und habe zu Jesus Christus gefunden. ✝️🙌🏻
Es ist schön zu hören, dass du deinen Weg gefunden hast. Ich wünsche dir alles Gute!
Das kann ich nachvollziehen. Es gibt nunmal keinen Beweis für einen Gott. Zwar auch keinen Beweis dagegen, aber das ist ja kein Grund, an einen Gott zu glauben. Also das ist zumindest meine Einstellung dazu. Ist das bei dir mit derselben Argumentation?