Ich würde gern einen offenen und respektvollen Austausch über dieses Thema starten, vor allem interessieren mich die Perspektiven derjenigen, die sich in ihrer Haltung verändert haben.
Wie war das für euch? Was war der Auslöser? Wie hat euer Umfeld reagiert? Und wie fühlt ihr euch heute mit eurer Haltung?
Erstmal zu mir:
Ich war früher eher "so mehr oder weniger religiös" . Ich habe zwar nie konkret an Gott geglaubt, aber da mein Umfeld stark religiös war (meine Eltern, meine Grundschule, mein jetziges Gymnasium in Trägerschaft eines Ordens) war Glaube irgendwie der "Standard". Ich habe es lange nicht hinterfragt, bis mir mit so 12 oder 13 bewusst wurde, dass ich selbst eigentlich nicht an Gott glaube.
Die genaue Einordnung, also ob "nicht gläubig", "atheistisch" oder so war ein längerer Prozess. Es war auch nicht ganz leicht, vor allem wegen meiner Schule, wo Ordensleute unterrichten, regelmäßig gebetet wird und Gottesdienste dazugehören.
Irgendwann habe ich mich selbst als atheistisch bezeichnet, aber es hat nochmal gedauert, bis ich auch bei so religiösen Sachen nicht mehr einfach mitgemacht habe, also bspw. beim Händefalten, Gebete mitsprechen oder Hostien empfangen. Auch, offen zu sagen, dass ich atheistisch bin, war für mich nicht ganz einfach, weil ich nicht wusste, wie mein Umfeld reagieren würde. Aber mit der Zeit wurde es immer normaler für mich.
Ich erzähle das, weil mich sehr interessiert, wie andere Menschen das erlebt haben. Ob ihr euch neu eingeordnet habt oder schon immer wusstet, wie ihr dazu steht. Ich freue mich über eure Geschichten, Gedanken und Fragen.
Bitte bleibt respektvoll.
Ich bin übrigens auch offen für Rückfragen oder Kommentare in Bezug auf meinen Hintergrund. Ich erzähle gerne davon oder gehe auf Fragen ein. Genau das ist es, worauf ich hiermit hinaus will: Diskurs.
Danke für eure Antworten.