Muss in Deutschland wirklich niemand hungern?
Den Spruch hört man oft. Nehmen wir mal zumindest an, die Person hat eine Obdach.
41 Stimmen
8 Antworten
Das kommt darauf an, wie man "hungern" definiert. In Deutschland muss (kann trotzdem vereinzelt passieren) sicherlich niemand den Hungertod sterben oder durch Mangel- & Unterernährung an der Grenze zum Tod leben, wie es in anderen Ländern leider noch der Fall ist.
Allerdings gibt es auch in Deutschland Menschen, die gezwungen sind Mahlzeiten auszulassen oder eine sehr einseitige Ernährung haben, nicht in der Lage sind auf ausgewogene Ernährung zu achten und nicht ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen, oder sogar nicht immer Ihren Kalorienbedarf decken können, weil Ihnen schlicht das Geld fehlt.
Und daran sind sie bei weitem nicht "immer selbst schuld". Viel häufiger kommen Menschen unverschuldet in eine solche Situationen, z. B. durch Krankheit oder andere Schicksalsschläge.
Zumindest, wenn man mit dem System arbeitet muss man nicht Hungern.
Arbeitslosen und Erwerbslosen steht einen angemessene Unterkunft und dazu Bürgergeld/Grundsicherung zu. Leute die zuwenig verdienen entsprechend Aufstockungen.
Selbst Obdachlosen steht immer noch Bürgergeld zu, wenn auch ohne Geld für Unterkunft. Ergo hat man immer Geld für ein Grundleben ohne Luxus
Probleme haben Menschen, die mit dem System nicht zurecht kommen, aus welchen Gründen. Ob sie das Geld nun lieber für Luxus ausgeben wollen oder nicht bereit sind Sozialgelder zu beantragen oder dem System entgegenspielen...
Tatsächlich glaube ich, diejenigen die hungern sind irgendwie selbst schuld daran. Ich hab so ein Beispiel im weiteren Bekanntenkreis. Frau arbeitet vollzeit, Freund sitzt arbeitslos zu Hause und ihre beiden Jungs (19 & 20) ebenfalls. Glaubst Du einer von den dreien würde mal zum Amt marschieren? Nope, davor haben sie Angst, könnte ja dazu führen dass sie eine Arbeit aufnehmen müssten. Mama arbeitet ja. Die letzte Woche des Monats gibts halt nur alle zwei Tage warmes Essen. Natürlich hat Mama auch noch die üblichen Hausarbeiten, etc. neben ihrem Job zu erledigen.
Und rate mal, wer am lautesten schreit die bösen Flüchtlinge würden ihnen alles wegnehmen...
Allerdings frage ich mich, warum es immer noch Menschen im Land gibt, die sich so ausnutzen lassen? Würde ich das mit meiner Frau machen (oder andersherum) würde sie (oder ich) Koffer packen und verschwinden.
Theoretisch zumindest nicht, aber es gibt auch Staatsbürger, welche außerhalb des System leben.
Es gibt Angebote für alle und jeden.
Auch ein Obdachloser hat Anspruch auf den vollen Satz Bürgergeld. In meiner Stadt zum Beispiel kann ein Obdachloser bei der Obdachlosenhilfe seine Melde - und Postadresse haben. Dort wird ihm sein volles Bürgergeld in bar ausgezahlt, dort kann er duschen, Wäsche waschen oder sich neu einkleiden, neuer Schlafsack, Isomatte, alles frei. Und dort kann er ausgiebig frühstücken, ein warmes Mittagessen und Brote zum Mitnehmen bekommen.
Man muss nur annehmen was angeboten wird.
Für andere Arme gibt es das Sozialkaufhaus, die Tafel und mehrere Kleiderkammern.
Nein, niemand der sich legal in unserem Land aufhält muß hungern.
Man muß nur nehmen was angeboten wird.
Die Frage ist, ob sie da leben müssen.