Klarnamenpflicht im Internet: CDU will Anonymität im Netz abschaffen
Der beliebte CDU Politiker Daniel Günther löst einen Paukenschlag aus: Unter dem Vorwand des Schutzes von Minderjährigen, soll jetzt eine Klarnamenpflicht im Netz für alle kommen. Das Ende der Anonymität im Internet.
Trusted Flagger und Regierungs Schergen sind begeistert. Kritiker sehen in der Maßnahme eine gefährliche Entwicklung hin zum totalen Überwachungsstaat, der regierungskritische Stimmen verstummen lassen soll.
Aber wie seht ihr das? Ist das eine sinnvolle Maßnahme oder wird die Regierung diese zur Meinungssteuerung und Zensur von unliebsamen Meinungen missbrauchen? Bisher kennt man solche Maßnahmen ja nur aus autoritären Staaten wie China, Iran und Nordkorea. Sollte Deutschland sich da einreihen?
Für alle, die diese Maßnahme jetzt befürworten. Bitte beachten, dass, wenn das politische Klima umschlägt und sich die Mainstream Meinungen ändern, diese Systeme auch den dann regierenden Politikern zur Verfügung stehen.
41 Stimmen
14 Antworten
Das würde für mich dazu führen, dass ich z.B. hier nicht mehr aktiv wäre.
Denn ich arbeite in einer konservativen Branche, alleine was ich hier an Fragen beantworte wenn Mädchen was zur Periode, Sex o.ä. fragen, möchte ich aus beruflichen Gründen nicht mit meinem Namen verknüpft sehen. Meine Kollegen und Chefs geht es auch nichts an, was ich in meiner Freizeit mache.
Ja, so würde man Mobbing und Trolle sicher etwas eingrenzen, aber parallel auch Leuten wie mir die Leuten helfen und Fragen qualitätiv beantworten die Anonymität nehmen und damit zur Einstellung bei einigen führen.
Wer Max Meier heißt, dem ist das ggf. noch egal, aber wer wie ich einen seltenen Namen hat, den findest du damit sofort.
Wenn man sich anguckt in welchen Ländern diese Maßnahmen aktuell existieren (Vorzeige Staaten wie China, Nordkorea und Iran) ist das nachvollziehbar.
Ich halte eine Klarnamenpflicht für äußerst problematisch. Die Forderung wird oft von Menschen gestellt, die selbst keine existenziellen Risiken durch eine Offenlegung ihrer Identität fürchten müssen – in der Regel also Personen mit sehr viel gesellschaftlichem Schutz und Privilegien. Für viele marginalisierte Menschen jedoch kann das Posten unter Klarnamen reale Gefahren bedeuten, etwa durch Diskriminierung und Gewalt(androhung).
Was besonders auffällt: Die Befürwortung einer Klarnamenpflicht erfolgt häufig nicht trotz dieser Gefahren, sondern scheint gerade darin zu wurzeln, dass man sich der eigenen Machtposition so sicher ist, dass man die Schutzbedürfnisse anderer gar nicht erst ernst nimmt – oder bewusst ignoriert. Wirklich überzeugende Argumente für eine Klarnamenpflicht, die nicht genau diese Asymmetrien offenbaren, sind mir bislang nicht begegnet.
Gibt es auch nicht. Meistens wird genau wie jetzt unter einem Vorwand versucht so einen extremen Übergriff zu rechtfertigen.
Schwierig.
Ich finde, bei einem simplen Meinungsaustausch muss ich hier nicht jedermanns Namen wissen.
Anders, wenn gepöbelt, beleidigt und bedroht wird. Dann muss es für Ermittlungsbehörden einfacher sein, an Klarnamen zu kommen.
Solche schlechten Angewohnheiten lassen sich vermeiden, also muss sich niemand fürchten.
die polizei ist halt einfach zu faul um nachzuforschen.
natürlich ists wesentlich leichter zu klagen wenn man das polizeiliche gegenüber gleich beim namen kennt.
wenns aber um was geht, dann klappts plötzlich zu ermitteln. schon seltsam.
und deswegen soll jeder grundsätzlich klarnamen nutzen? weil man beleidigen KÖNNTE?
wenn beleidigt oder verunglimpft wird, dann soll die polizei ermitteln.
dafür gibts IT spezialisten und entsprechende gerichtliche anordnungen.
Die Polizei ist nicht geschaffen, um massenweises Fehlverhalten zu verfolgen. Dazu sollte es Gesetze geben, die das verbieten bzw. verhindern. Daher ist es richtig, wenn in unserem Staat, in dem die Meinungsfreiheit gilt, die einzelne Person angehalten wird, sich "angemessen" zu verhalten.
Unter dem Vorwand des Schutzes von Minderjährigen, soll jetzt eine Klarnamenpflicht im Netz für alle kommen.
Den Zusammenhang verstehe ich nicht so ganz.
Durch eine Klarnamenpflicht hätten wir nicht nur die Überwachung durch den Staat, sondern, sollten auch rückwirkend alte Beiträge mit Klarnamen versehen werden, u. U. Probleme im Berufsleben.
Wenn andere Menschen beleidigt und/oder verunglimpft werden, hat dies nichts mit Meinungsfreiheit sondern mit Verachtung und Hass zu tun. Und dies muss nicht durch den Datenschutz geschützt werden.