Klarnamenpflicht im Internet: CDU will Anonymität im Netz abschaffen
Der beliebte CDU Politiker Daniel Günther löst einen Paukenschlag aus: Unter dem Vorwand des Schutzes von Minderjährigen, soll jetzt eine Klarnamenpflicht im Netz für alle kommen. Das Ende der Anonymität im Internet.
Trusted Flagger und Regierungs Schergen sind begeistert. Kritiker sehen in der Maßnahme eine gefährliche Entwicklung hin zum totalen Überwachungsstaat, der regierungskritische Stimmen verstummen lassen soll.
Aber wie seht ihr das? Ist das eine sinnvolle Maßnahme oder wird die Regierung diese zur Meinungssteuerung und Zensur von unliebsamen Meinungen missbrauchen? Bisher kennt man solche Maßnahmen ja nur aus autoritären Staaten wie China, Iran und Nordkorea. Sollte Deutschland sich da einreihen?
Für alle, die diese Maßnahme jetzt befürworten. Bitte beachten, dass, wenn das politische Klima umschlägt und sich die Mainstream Meinungen ändern, diese Systeme auch den dann regierenden Politikern zur Verfügung stehen.
15 Stimmen
8 Antworten
Das würde für mich dazu führen, dass ich z.B. hier nicht mehr aktiv wäre.
Denn ich arbeite in einer konservativen Branche, alleine was ich hier an Fragen beantworte wenn Mädchen was zur Periode, Sex o.ä. fragen, möchte ich aus beruflichen Gründen nicht mit meinem Namen verknüpft sehen. Meine Kollegen und Chefs geht es auch nichts an, was ich in meiner Freizeit mache.
Ja, so würde man Mobbing und Trolle sicher etwas eingrenzen, aber parallel auch Leuten wie mir die Leuten helfen und Fragen qualitätiv beantworten die Anonymität nehmen und damit zur Einstellung bei einigen führen.
Wer Max Meier heißt, dem ist das ggf. noch egal, aber wer wie ich einen seltenen Namen hat, den findest du damit sofort.
Wenn man sich anguckt in welchen Ländern diese Maßnahmen aktuell existieren (Vorzeige Staaten wie China, Nordkorea und Iran) ist das nachvollziehbar.
Ich halte eine Klarnamenpflicht für äußerst problematisch. Die Forderung wird oft von Menschen gestellt, die selbst keine existenziellen Risiken durch eine Offenlegung ihrer Identität fürchten müssen – in der Regel also Personen mit sehr viel gesellschaftlichem Schutz und Privilegien. Für viele marginalisierte Menschen jedoch kann das Posten unter Klarnamen reale Gefahren bedeuten, etwa durch Diskriminierung und Gewalt(androhung).
Was besonders auffällt: Die Befürwortung einer Klarnamenpflicht erfolgt häufig nicht trotz dieser Gefahren, sondern scheint gerade darin zu wurzeln, dass man sich der eigenen Machtposition so sicher ist, dass man die Schutzbedürfnisse anderer gar nicht erst ernst nimmt – oder bewusst ignoriert. Wirklich überzeugende Argumente für eine Klarnamenpflicht, die nicht genau diese Asymmetrien offenbaren, sind mir bislang nicht begegnet.
Gibt es auch nicht. Meistens wird genau wie jetzt unter einem Vorwand versucht so einen extremen Übergriff zu rechtfertigen.
Wenn ich mit meiner Position als
Regierungs Schergen
nehm ich das halt auch noch mit 🤷♀️
Das hat nichts mit Meinungsfreiheit zu tun! Du kannst ja immer noch deine Meinung kundtun! Nur nicht mehr ungestraft! Hetzte, Mobbing , verunglimpfen, Rufschädigung.
Ich bin für alle Kontrollen offen, weil ich niemandem was tue. Das kann jederzeit verfolgt werden!
Meckern tun ja nur dubiose Menschen, die sich auf dieser Spielwiese plötzlich ausgebremst fühlen. (sich ertappt fühlen).
Desgleichen würde ich Überwachungskameras begrüßen , wie in England und Schottland ! Es gibt ein Gefühl der Sicherheit. Man fühlt sich nicht alleine! Daten? Wo ich war, wo ich hingehe? Kann jeder wissen, ständig und immer!
Ich empfinde das als eigentlich schon eine notwendigen Ansatz. Hass im Netz ist so extrem geworden, und ich finde dass Personen die andere Mobben, mit dem Tod bedrohen, Vergewaltigungen an den Hals wünschen etc. auf diesem Wege viel leichter zur Rechenschaft gezogen werden könnten.
Andererseits gibt es eben da auch die Kehrseite, denn so könnten unbequeme Stimmen, Meinungen und Ansichten oder auch Kritik (selbst in sachlichen Rahmen) , und ich spreche hier nicht von Hetze die als "Meinung" deklariert wird, denn sowas ist abzulehnen, ein gewisses Risiko bedeuten.
Schwierige Thematik.
Für Falschinformationen und Desinformation gibt es ja bereits definierungen. Und ich denke danach würde sich dann ein gewisses Gesetz zur Klarnamen Pflicht auch orientieren, wenn es zu Einschätzungen von gewissen Kommentaren käme und wie diese dann zu Ahnden sind.
Als ein Beispiel könnte ich “Verschwörungstheorien” zur Corona Zeit nennen, wo Leute massive Grundrechtseinschränkungen vorausgesagt haben. Anfangs geächtet und als Desinformation abgetan, kamen dann wenig später genau diese Maßnahmen.
Finde es gerade bei unscharfen aktuell noch nicht strafbaren Begriffen wie Hassrede und Falschinformation/Desinformation problematisch. Wer legt fest, was das sein soll? So ist Missbrauch vorprogrammiert und das Wahrheitsministerium errichtet.