Keine Beweise für eine Existenz beweist keine Nichtexistenz, oder doch?

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23 Stimmen

Shoron  06.12.2024, 13:26

von was die Existent?

EVYTNG 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 13:26

Z.B. Gott.

13 Antworten

Das Thema ist schwierig.

Aber es gibt Anzeichen, was man ernst nehmen kann und was nicht.

Da wäre beispielsweise die Top-Down-Argumentation.

Das bedeutet man geht von einer vermeintlichen Tatsache aus und passt Beobachtungen/Experimente etc an, sodass sie diese vermeintliche Tatsache bestätigen. Liefert das Experiment andere Ergebnisse wird gerne zB behauptet, dass die Bedingungen nicht gut waren.

Und die Beweisbarkeit ist ein Indikator. Wenn die Behauptung so gestaltet ist, dass es sich jeglicher Beweisbarkeit und Widerlegbarkeit entzieht ist es keine valide Theorie.

Das sind Beispiele woran du erkennst, dass es sich NICHT um eine Behauptung handelt, die man ernsthaft als wahr in Erwägung ziehen könnte.

Stimme zu

Ich habe Deiner Frage zwar zugestimmt, doch denke ich, dass es durchaus Beweise für die Existenz Gottes gibt!

Ich möchte ein Beispiel aus der Genetik herausgreifen, das bei einigen die Frage aufkommen lässt, ob die Existenz des Lebens in seinen mannigfaltigen Erscheinungsformen ausschließlich das Produkt der von der Natur initiierter Abläufe sein kann.

Nehmen wir einmal die Gene einer einfachen Zelle. Die darin gespeicherten Baupläne enthalten eine solche Fülle an Informationen, dass, würde man sie zu Papier bringen, etwa 850 Buchbände von je 1.000 Seiten entstünden! Woher kommen diese hochkomplexen Information? Nicht jeden stellen die Erklärungen, die seitens der Wissenschaft hierzu gegeben werden, zufrieden!

Um noch etwas mehr ist Detail zu gehen: Ein einzelnes Gen enthält ca. 27.000 „Buchstaben“. Das Genom besitzt die gigantische Informationsfülle, die in etwa 3 Milliarden Basenpaaren abgespeichert sind! Um sich die Informationsdichte besser vorstellen zu können: Nur ein Gramm DNA enthält bereits so viele Informationen, wie auf einer Billion CDs!

Kein von Menschen entwickelter Datenträger erreicht auch nur annähernd eine solche Speichermöglichkeit auf so winzigem Raum! Und wenn man an die darin enthaltenen sinnvoll angeordneten Informationen, die einem detaillierten Bauplan gleichen, denkt, drängt sich so manch einem die Frage auf, ob es nicht einen Programmierer geben muss, der hinter all dem gestanden hat!

Wenn man sich dann noch klar macht, welche Arten von Informationen in der DNA abgespeichert sind, wird das Ganze noch beeindruckender. Die DNA enthält nämlich u. a. Informationen für den Bau, die Wartung und die Reparatur komplizierter molekularer Maschinen! Zu glauben, dass diese Dinge von Mutter Natur „geplant“ und „ausgedacht“ wurden, kann auch so manch ein Wissenschaftler nicht uneingeschränkt folgen!

Außerdem ist allein die DNA-Verpackung im Zellkern sehr beeindruckend. Dazu ein Vergleich: Man müsste, vergrößert dargestellt, einen 40 km langen, sehr dünnen Faden in einem einzigen Tennisball unterbringen, wobei dieser Faden in einer ganz bestimmten Weise angeordnet sein muss. Das wäre in etwa so, als ob in einem riesigen Shop mit Millionen von Artikeln alles so sinnvoll angeordnet wäre, dass man zu jedem der gelagerten Artikel sofort Zugriff hätte. Besonders beeindruckend bei der Zelle ist, dass sich das alles im Mikrobereich abspielt!

Bleiben wir noch einen Moment bei der DNA. Diese muss sich zigmal replizieren, damit immer wieder Zellteilungen vonstatten gehen können. Dieser Vorgang ist hoch komplex. Zum Beispiel müssen komplizierte molekulare Maschinen die DNA kopieren, lesen und Fehler berichtigen. Das alles geschieht jeweils in Bruchteilen von Sekunden!

Ähnliche Beispiele lassen sich in der Natur überall finden. Ob es um den Aufbau der bereits erwähnten hochkomplexen molekularen Maschinen in lebenden Organismen geht oder um ganze Organsysteme - alles zeigt eine gut durchdachte und sehr sinnvolle Funktionsweise. Oftmals stellen auch Wissenschaftler die Frage, wie all das entstehen konnte, wenn es keinen übergeordneten Planer und Konstrukteur gibt!

Natürlich ist die Wissenschaft um Erklärungen im Hinblick auf Detailfragen nie verlegen, doch kann auch sie nicht mit Bestimmtheit sagen, ob sich alles tatsächlich so abgespielt hat, wie in ihren Theorien dargestellt. Letztendlich bleibt alles, was man über lange zurückliegende Ereignisse und Vorgänge in Zusammenhang mit der Entstehung und Entwicklung des Lebens aussagt, bestenfalls ein Rekonstruktionsversuch!

Einen letzten Beweis gibt es weder für die eine, noch für die andere Richtung. Aus dem, was insbesondere im Bereich des Mikrokosmos an bemerkenswerten Details zutage gefördert wurde, darf jeder seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen.

LG Philipp

Andere Antwort

Solange keine Beweise vorliegen, wird auch nichts bewiesen. Das Schlimme ist nur, dass manche Gläubige immer so tun, als sei der Beweis für die Existenz damit schon halb erbracht.

Andere Antwort

Die Nichtexistenz einer Sache lässt sich nicht beweisen, das wäre ein Widerspruch in sich. Wer behauptet, etwas würde existieren, hat auch den Beweis hierfür anzuführen, nicht andersherum.

https://de.wikipedia.org/wiki/Russells_Teekanne

LG


EVYTNG 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 13:27

Ja, dann hat man natürlich auch nicht zu behaupten, was nicht existiert, wenn es nicht beweisbar ist.

ruhrgur  06.12.2024, 13:28
@EVYTNG

Wenn es keinen Beweis und auch keine vernünftigen Argumente dafür gibt, dass eine Sache existieren würde, dann ist davon auszugehen, dass sie es nicht tut. Alles andere wäre irrational.

Z.B. Gott

Gott ist das beste Beispiel. Anzunehmen, Gott würde existieren, lediglich weil dessen Existenz nicht widerlegt werden kann, ist unlogisch. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür anzunehmen, dass ein physisch existenter Gott irgendwo existieren würde – wer das Gegenteil behaupten will, hätte dies zu belegen. Lies dir gerne den Artikel durch, den ich oben schon verlinkt habe.

EVYTNG 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 13:35
@ruhrgur

Wenn ein Gott existiert, dann hat er vielleicht auch kein Interesse daran, bewiesen werden zu können, denn sonst hätte er sich womöglich schon längst offenbart. Vielleicht hat er sich auch schon bestimmten Menschen offenbart.
Ungeachtet dessen wäre die These Gott eine philosophische, metaphysische Frage, also naturalistisch (physisch) gar nicht greifbar.

ruhrgur  06.12.2024, 13:40
@EVYTNG

Wenn das Fliegende Spaghettimonster existiert, dann hat es vielleicht auch kein Interesse daran, bewiesen werden zu können, denn sonst hätte es sich womöglich schon längst offenbart.

Der Punkt ist nicht, dass die Existenz eines übernatürlichen Wesens unmöglich ist, sondern dass es Unsinn ist, dessen Existenz einfach so anzunehmen, nur weil sie sich nicht widerlegen lässt. An Gott zu glauben und diesem zu huldigen, weil man denkt, dies würde einem Vorteile bringen, ist ebenso sinnvoll, wie an Weihnachten zu hoffen, dass der Weihnachtsmann einem Geschenke vorbeibringt.

EVYTNG 
Beitragsersteller
 06.12.2024, 13:48
@ruhrgur

Atheismus ist längst nicht einfach nur das Fehlen eines Glaubens an Gott, sondern die aktive Behauptung, dass kein Gott existiere. Mangels Beweisen ist das ein Glaube! Daher ist wissenschaftlich der Agnostizismus die korrekte Sichtweise, wenn Agnostizismus auch bedeutet, keine Aussage über die Relevanz/Irrelevanz einer Gottesthese machen zu können.

Man kann Fabelwesen nicht mit einem Gott gleichsetzen. Metaphysik beschäftigt sich mit grundlegenden Fragen:

  • Was ist Sein?
  • Was ist die Natur der Realität?
  • Gibt es eine Ursache oder einen Ursprung für alles Existierende?

Gott, als ein möglicher erster Grund oder als transzendentes Prinzip, gehört zu diesen zentralen Fragen.

Fabelwesen hingegen sind konkrete, meist anthropomorphisierte Vorstellungen, die auf erzählerischen oder kulturellen Traditionen basieren und keine universelle ontologische Bedeutung haben.

ruhrgur  06.12.2024, 13:52
@EVYTNG
Man kann Fabelwesen nicht mit einem Gott gleichsetzen

Doch, das kann man durchaus. Die Existenz von Elfen, Gnomen oder Geistern ist nicht mehr oder weniger Wahrscheinlich, als die Existenz eines Gottes. In beiden Fällen basiert die Annahme, sie würden existieren, lediglich auf Geschichten, die seit Generationen weitergereicht werden und für beide existieren keinerlei Indizien, die ihre Existenz untermauern würden.

Gott, als ein möglicher erster Grund oder als transzendentes Prinzip, gehört zu diesen zentralen Fragen

Das Konzept eines Gottes ist sich von einem Menschen ausgedacht worden. Jede einzelne Person, die an Gott glaubt, fußt ihre Vorstellung darauf, was andere Menschen ihr erzählt oder in Büchern wie der Bibel niedergeschrieben haben. Erneut: Einen vernünftigen Grund dafür anzunehmen, dass ein Gott existiert, gibt es nicht.

Wenn ich behaupte, eine gigantische fliegende Schildkröte hätte das Universum geschaffen und wir könnten diese bloß nicht begreifen, weil das gesamte Universum auf ihrem Panzer ruht, so wäre das nicht mehr oder weniger plausibel als anzunehmen, dass ein Gott irgendwo im Himmel herumhockt und die Erde geschaffen hat.

Stimme zu

Nur weil ich die Luft nicht sehe, ist sie trotzdem da. Daher versucht man wissenschaftlich zu falsifizieren, also eine These als unwahr zu beweisen. Das ist im Fall von Gott nicht möglich.


mendrup  06.12.2024, 13:24

Hallo, liebe Stalker! Ich wäre glücklich, wenn die negativen Bewertungen meiner Antwort auch irgendwie sachlich begründet würden. Danke 😘