Ist es unsensibel kein Mitgefühl für sie zu empfinden?
Eine Bekannte von mir jammert in letzter Zeit sehr viel über ihren unerfüllten Kinderwunsch. Sie ist in den 40ern, Single und hätte wahnsinnig gerne ein Kind.
Aber sie hatte sich sterilisieren lassen und war dann auch Nonne geworden - hat sich also zweimal sehr bewusst gegen Kinder in ihrem Leben entschieden.
Nun hat sie erfahren, dass sie durch eine Erkrankung unfruchtbar ist - was mich etwas verwirrt, da sie ja eh sterilisiert ist. Auf jeden Fall hat sie seitdem eine 180°-Wende gemacht, will unbedingt ein Kind und ist am Boden zerstört, dass das nicht geht. Und fordert auch viel Mitleid ein.
Hättet ihr da Mitgefühl?
Wie sollte man damit umgehen?
19 Stimmen
13 Antworten
Menschen dürfen sich weiterentwickeln. Nur weil sie in der Vergangenheit bewusst "nein" gesagt hat, heißt das nicht, dass sie diese Entscheidungen heute bereuen kann. Abgesehen davon ist das auch die Zeit, in der bei vielen Frauen die Wechseljahre beginnen, das sind harte Jahre und da passiert ganz viel mit Menschen. Natürlich sollten solche Themen nicht die Überhand gewinnen und dominieren, aber etwas Mitgefühl und Verständnis für einen Mitmenschen zu zeigen ist nicht verkehrt.
Sie könnte immer noch ein Pflegekind aufnehmen! Das entspräche auch noch dem Sinn der Nächstenliebe, weil du oben geschrieben hast dass sie Nonne war. Auch so kann eine mütterliche Bindung entstehen und man sieht ein Kind aufwachsen. Sag ihr vielleicht, es gibt viele Kinde jemanden brauchen.
Wer eine solche Entscheidung trifft muss mit ihren Konsequenzen leben. Sie kann ja reintheoretisch immer noch ein Kind adoptieren oder ähnliches.
Ich würde erstmal hinterfragen, wie sie es überhaupt geschafft hat, sich sterilisieren zu lassen.
Warum? Ist zwar schwer, aber nicht gerade eine Unmöglichkeit.
Allerdings eher für ihre offenbar falschen Lebensentscheidungen und ihre Kurzsichtigkeit als für den nun nicht wahr werdenden Kinderwunsch.