Ist es eine Beleidigung Autismus als neurologische Entwicklungsstörung zu bezeichnen?

Weil es genau das ist. So sagt es auch der Bundesverband zur Förderung für Menschen mit Autismus.

Autismus ist eine komplexe und vielgestaltige neurologische Entwicklungsstörung. Häufig bezeichnet man Autismus bzw. Autismus-Spektrum-Störungen auch als Störungen der Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung, die sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirken.

Nein, denn genau das ist es im Grunde: eine Entwicklungsstörung!

Ich bin selber diagnostizierter Asperger-Autist....

Ist es ja laut dem ICD-11.

Was jedoch inkorrekt ist, ist, es als eine Erkrankung zu bezeichnen. Entwicklungsstörungen und Krankheiten sind zwei unterschiedliche Dinge (Um nur mal einen Unterschied zu nennen: Krankheiten können immer auftreten, Entwicklungsstörungen jedoch nur während der Entwicklungsphase eines Menschen und die meisten Entwicklungsstörungen, wie z.B. Autismus und ADHS, sind angeboren. Mit einer Krankheit kannst du geboren werden, du kannst sie in deiner Kindheit bekommen, oder aber auch erst mit 30, 60, 80, ...)

Das wissen viele nicht und viele wollen es auch nicht verstehen, wie ich leider oft feststellen muss. Aber ich sage es immer wieder.

Doch nein, es ist nicht beleidigend, Autismus als eine (neurologische) Entwicklungsstörung zu bezeichnen.

Das ist es ja auch, würde jetzt aber nicht mit diesem Begriff einen Autisten ansprechen oder wirklich benutzen, es sei denn ich beschreibe die psychische Krankheit eben