Ist die Versorgerehe - eine/r arbeitet, eine/r bleibt zuhause - noch zeitgemäß?
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7 Antworten
Hey!
Also ich finde es immer nicht in Ordnung bei so schweren Themen einfach pauschal zu sagen: "Ja, solche Ehen sind doof und du hast so und so zu leben." oder "Ich finde, dass alle Ehen so sein sollten."
Ich denke wie so oft liegt der Schlüssel in der Mitte.
Sowas hängt extrem von den individuellen Lebenssituationen und Vorstellungen ab. Für manche Paare funktioniert das super, weil sie es sich so aufteilen wollen (und können) und beide damit glücklich sind.
Wenn eine*r gerne arbeitet und die andere Person sich voll auf den Haushalt oder die Kinder konzentrieren möchte, ist das doch absolut okay - solange es eine bewusste Entscheidung von beiden ist und keine Vorgabe durch nur eine Seite.
Aber es stimmt schon: Heute hat sich das gesellschaftliche Bild wirklich verändert. Viele Menschen wollen heute Karriere und Familie unter einen Hut bringen - oder beide gleich viel zu Hause sein.
Es kommt natürlich auch ein bisschen darauf an welche finanziellen Möglichkeiten ein Paar hat und welche Optionen sich daraus ergeben.
Für mich ist es wichtig, dass beide Teile einer Beziehung glückluch sind und ihre Vorstellungen ausleben können. Wie oben schon geschrieben funktioniert es leider auch nicht immer, dass eine Person die ganze Familie finanziert - auch wenn das vielleicht der bevorzugte Lebensstil ist.
Am Ende sollte jeder einfach das machen, was sich für die eigene Beziehung richtig anfühlt.
Anissa
Ist nicht mehr zeitgemäß, weil sich das auch fast keiner leisten kann in der heutigen Zeit. Zur Zeit meiner Eltern war das noch so.
Für mich als Kind war klar, Papa geht arbeiten und Mama ist mit mir zuhause. Ich musste damals auch nie in den Kindergarten. Am Vormittag war Haushalt angesagt, da musste ich mithelfen so wie es mein Alter zu ließ, also ich habe Dinge von A nach B getragen, aus oder eingeräumt. Altersgemäß halt. Und dann musste ich Mittagsschlaf machen. In der Zeit hat meine Mutter mit Freundinnen Telefoniert und sich mit denen verabredet für den Nachmittag. Die Freundinnen hatten auch andere Kinder und so hatte man nachmittags einen Spielpartner. Manchmal kamen die Frauen mit den Kindern auch zu uns. Sie tranken Kaffee und wir spielten. Gegen 17 Uhr ging man heim und bereitete das Essen vor, denn Vater kam von der Arbeit. Er wollte dann Ruhe haben und wir mussten leise sein. Am Wochenende drehte er dann auf und war auch daheim. Wochenende war immer Papa Zeit. Wir waren dann draußen auf Wald und Wiese, haben die Umgebung und die Natur kennen gelernt.
Wie sich meine Mutter in der Rolle gefühlt hat weiß ich nicht. Sie starb zu früh und diese Thematik kam nie auf. Ich habe aber mal eine Doku gesehen wo die Frauen berichteten und die fanden das alles andere als schön.
Ich täte mir das für heute wünschen. Aber das liegt eher daran das ich meinen Job nicht sonderlich mag. Es wäre cool wenn ich nur Hausarbeit hätte am Vormittag und dann bis Abends zeit für Freundinnen oder in der heutigen Zeit für Internet. Ich habe das für mich aber anders geregelt. Da man einen Job zum leben braucht, ich aber dennoch größtmögliche Freiheit wollte habe ich daher keine eigenen Kinder, und einen Partner in Fernbeziehung. Das reicht völlig.
Mir gefällt das Wort "Versorger" nicht.
Ich habe Akkord auf dem Bau gearbeitet und meine Frau kümmerte sich um unsere Kinder, Haus und Garten.
Hausfrauen Arbeit ist Arbeit !
Für mich war es das noch nie. Und wird es auch nicht sein.
das sollen sich die Beteiligten ausmachen.
allerdings sollte der Staat Versorgerehen nicht fördern mittels Witwenpension und Mitversicherung des nicht erwerbsarbeitenden Teils (außer natürlich für den eng umschriebenen Zeitraum von Versorgungspflichten, zB ggü Kindern).
ja, dann soll der liebe Manneist ist es diese Konstellation) eben seine Frau finanziell absichern bzw versichern, wenn er meint, er hätt sie lieber als Hausangestellte daheim. warum soll ich dessen Bequemlichkeit mit meinen Beiträgen udn Steuern finanzieren?
Was hast du gegen Witwenpension und Mitversicherung? Ehen schließt man doch u.a., um sich auch finanziell abzusichern?!