Ist die Forderung nach der Rückkehr zum Abstammungsprinzip im Staatsbürgerschaftsrecht aus Eurer Sicht "rechtsextremistisch"?
Bis zum Jahr 2000 musste man in der Regel von Deutschen abstammen, um Deutscher zu sein. Erst danach wurde es auch Menschen, die nicht von Deutschen abstammen, ermöglicht die deutsche Staatbürgerschaft zu erwerben, wenn sie in Deutschland geboren wurden bzw. sich eine bestimmte Zeit in Deutschland wohnhaft sind. Aktuell kann man einen deutschen Pass bekommen, wenn man mindestens 5 Jahre legal in Deutschland wohnt und finanziell für sich selbst sorgen kann.
Das Thema spielt bei der Bewertung der AfD eine große Rolle. Ihr wird ein "völkisches Verständnis" Deutschlands vorgeworfen. Allerdings war dann ja auch das Staatsverständnis bis zum Jahr 2000 "völkisch", da es auf der Abstammung beruhte. Dann wäre Deutschland bis dahin ein "rechtsextremistischer" Staat gewesen?
19 Stimmen
4 Antworten
Servus,
Es ist nicht extremistisch. Aber definitiv rechts und auch nicht mehr zeitgemäß.
Das nur die "Gene" den Weg ebnen können, deutscher zu werden ist halt Quatsch. Das sah man auch schon vor dem Jahr 2000 so.
Genau deswegen gab es auch damals schon die Möglichkeit der Einbürgerung. Allerdings mit 15 Jahre Aufenthalt in Deutschland. Statt danach mit 8 Jahren.
Allerdings gab's damals auch noch keine Verpflichtung von ausreichenden Sprachkenntnisse oder eine Verpflichtung zur Loyalitätserklärung.
Ebenso gab es noch keine doppelte Staatsbürgerschaft.
Naja doch, weil es ja nicht der Fall war. Deine Aussage ist Quatsch, da sie nicht stimmt. Man konnte auch vor dem Jahr 2000 deutscher durch Einbürgerung werden. Es wurde damals nur von 15 Jahren auf 8 Jahre runter gesetzt. Letztes Jahr dann auf 5 Jahre.
Gut ich hab oben "heute" statt danach geschrieben. Mein Fehler, besser ich aus.
Klar stimmt das 😂
Google einfach oder schau bei der offiziellen Seite vom Bund nach.
Im Kapitel "Einführung des Geburtsortsprinzips und weitere Reformen im Jahr 1999. Das ist eines der obersten Kapitel. Dort im dritten Absatz.
Das Gesetz war von rot-grün und trat am 01. Januar 2020 in Kraft. Bis dahin galt das Abstammungsprinzip.
So wie ich es gesagt habe.
Deine Behauptung:
"Man konnte auch vor dem Jahr 2000 deutscher durch Einbürgerung werden. Es wurde damals nur von 15 Jahren auf 8 Jahre runter gesetzt. Letztes Jahr dann auf 5 Jahre."
ist falsch.
Das Abstammungsprinzip gilt auch heute noch... Das sind 2 verschiedene paar Schuhe.
Bis 2000 galt ausschließlich dieses Prinzip. Ab 2000 nicht mehr.
"Man konnte auch vor dem Jahr 2000 deutscher durch Einbürgerung werden. Es wurde damals nur von 15 Jahren auf 8 Jahre runter gesetzt. Letztes Jahr dann auf 5 Jahre."
Diese Aussage von Dir ist Fake News.
Lern einfach zu Googeln. Das Internet vergisst nichts.
Du kannst auch ruhig Chat GPT fragen, vielleicht ist das einfacher für dich.
Das hast Du gesagt:
"Man konnte auch vor dem Jahr 2000 deutscher durch Einbürgerung werden. Es wurde damals nur von 15 Jahren auf 8 Jahre runter gesetzt. Letztes Jahr dann auf 5 Jahre."
Hälst Du daran fest?
Komplett korrekt ist seine Aussage nicht.
Damals wurde zwar die Zeit von 15 Jahre auf 8 Jahre runter gesetzt, dafür wurden aber ab dem Jahr 2000 noch andere Sachen verlangt, welche vorher nicht verlangt wurden.
Wie beispielsweise ausreichende Sprachkenntnisse (war vorher nicht geregelt) und eine Verpflichtung zur Loyalitätserklärung.
Nein, extremistisch war das sicher nicht. Dass es "rechts" war, würde ich schon bejahen aber nicht im negativen Sinn sondern wertfrei. Manche "linken" Rechtsauffassungen sind ja auch nicht allgemein negativ. Entweder man teilt sie oder nicht.
Finde ich nicht rechtsextremistisch sondern eigentlich logisch.
Davon abgesehen ist ein Syrer oder Türke oder Afghane mit deutschen Pass trotzdem kein deutscher. Er ist dann eben ein deutscher Staatsbürger.
Genauso wenig bin ich ein Syrer oder ein Türke oder ein Afghane, egal ob ich dort geboren wurde oder wie lange ich dort lebe oder was auch immer
Ob es rechtsextrem ist oder nicht, ist finde ich schwierig zu beurteilen. Was ich aber sagen kann ist, das diese Regelung wie sie damals war menschen in zwei klassen eingeteilt hat und wer nicht vom deutschen abgestammt hat ein Mensch zweiter klasse war.
Dann warst Du aber nie in den 70/80er Jahren in diversen arabischen Ländern zum arbeiten, wir dürften zwar die DM mitbringen wurden aber als Ausländer und Ungläubige in Camps gehalten, eingezäunt und wurden in verschlossenen Bussen zu den Arbeitsstellen gefahren. Wieviel Klassen hatten die den da bereits für uns?
Ja scheint eben in vielen Köpfen drin zu stecken, wir sind die bösen (Nazis und Rassisten) und die anderen die guten. Oh man, kommt erst mal aus euren Ecken raus und schaut euch die Welt an. Und hockt nicht nur mit Jesuslatschen etc. in eueren Wohlfühlvierteln.
Ich habe die 70er und 80er nicht miterlebt, ansonsten so ein verhalten würde ich auch verurteilen.
Ist auch OK, ich wollte eigentlich nur darauf hinweisen, dass das Verhalten vieler Menschen nicht abhängig ist von ihrer Nationalität oder Ethnie. Da spielen viel mehr Faktoren eine Rolle. Und das Demagogie und Vorurteile uns nicht wirklich weiterbringen. Oft spielt auch die Angst der Menschen vor Veränderungen, oder das Unbekannte eine große Rolle. Ich bin schon auch der Meinung, das alle ordentlich zusammen leben könnten, nur unsere Realität sieht oft anders aus.
Wirtschaftliche, politische, religiöse und soziale Zwänge sind diesem oft konträr.
Nein. Deutscher zu sein, ist nix besonderes aber etwas bestimmtes.
Abweichende Meinungen als "nicht zeitgemäß" und "Quatsch" abzutun, ist nicht so überzeugend.
Es gibt für beide Modelle des Staatsbürgerschaftsrechts gute Argumente.