Ist die demografische Krise hausgemacht, weil über Jahrzehnte hinweg eine fehlerhafte Politik in diesem Bereich betrieben wurde?
23 Stimmen
6 Antworten
Sie ist definitiv hausgemacht aber nichts was nur Deutschland betrifft. Das Phänomen kommt überall zum Vorschein, wo Lebenserhaltungskosten steigen, gleichzeitig die Löhne mehr oder weniger stabil bleiben und Frauen gute Chancen haben Karriere zu machen.
Früher konnte ein durchschnittlicher Mann mit einem Vollzeitjob eine ganze Familie ernähren. Heute muss Mann + Frau Vollzeit arbeiten, um ihre Lebenserhaltungskosten zu decken. Da ist es nicht so einfach mehrere Kinder in die Welt zu setzen. Auch sind durch die Karrieremöglichkeiten die Eltern im Schnitt immer älter. Auch da gilt dann: Due biologische Uhr gibt nur einen gewissen Rahmen wo man Kinder bekommen kann. Je älter die Mutter beim ersten Kind, desto weniger Kinder kann sie generell bekommen.
"Heute muss Mann + Frau Vollzeit arbeiten, um ihre Lebenserhaltungskosten zu decken."
Das stimmt so pauschal nicht. Das hängt auch von den Ansprüchen ab.
Zudem ist meine Beobachtung eher so: Familien, die gar nicht so viel verdienen, haben oft mehr Kinder, als solche Familien, in denen alle karriereorientiert sind und viel verdienen.
Ich kenne Familien, die haben 3 Kinder (und wahrscheinlich deutlich weniger Geld als manche Familien ohne Kinder oder mit nur 1 Kind).
Man kann das weltweit beobachten: in Ländern mit hohem Einkommen gibt es meist weniger Kinder als in armen Ländern.
Natürlich. Es gehen ja jetzt die Geburtenstarken Jahrhänge in Rente (b.z.w. sind zum teil schon) So generell von 1955-1969.
Und ja man hätte sagen können "fuck die wollen ja in 65 Jahren Rente haben dann muss ich ja mal irgendwas machen" Oder man haut das Geld halt mit vollen Händen raus und lässt das "zukunfts ich" machen.
Norwegen war schlau und haben seit 1990 direkte einnahmen aus ihrer Ölförderung in eine Pensionsfond gepackt. Also vor knapp 35 Jahren. Jetzt wo dort die Babyboomer in Rente gehen haben sie natürlich kein Problem weil sie rechtzeitig vorgesorgt haben.
Für uns ist die "Aktienrente" übrigens keine alternative weil die Babyboomer eben JETZT Rente brauchen für die sie ja auch 45 Jahre ins System eingezahlt haben. Also nicht das die generell scheiße ist, sie hilft uns nur halt bei dem problem überhaupt nicht weiter.
Die Politik hat es Frauen leichter gemacht Kinder zu bekommen. einziges Problem sind Kitas. die sind von den Kindern der Migranten überflutet.
Es sollen jetzt aber mehr gebaut werden.
Schuld daran sind Mäner, Ehemäner oder Partner, die genauso weiter machen wollen wie immer.
Das wollen aber Frauen nicht mehr akzeptieren. Die Doppelbelastung mit Haushalt, Kinden und Job finden sie ungerecht.
Also keine Kinder.
Seit 1968 war klar was kommt. Es gab auch schnell ein Wort dafür. Pillenknick. Norbert Blüm mit seinem "die Rendee is sischee." ist ein Symbol für diese Realitätsverweigerung. Wir hätten schon in 1980ern und 1990ern massiv beginnen müssen in Europa und darüber hinaus Einbürgerung bei uns zu betreiben.
Meines Erachtens nach nicht, aber auch da gilt, dass einfache Antworten oft nicht zielführend sind. Ich denke, es ist gut, dass unser Staat uns die Freiheit lässt, selber zu entscheiden, wie viele Kinder wir kriegen.
Staaten, die Druck machen, Kinder zu bekommen, sind meist nicht lebenswert (und im Falle Russlands sogar mörderisch, da sieht man richtig, wie "Kinder gemacht werden sollen", damit später mehr an der Front verheizt werden können, nur damit alte Säcke sich ihre "Träume" erfüllen können. Das ist widerlich.)
Und wenn Leute weniger Kinder kriegen, dann ist es erstmal so.
Der Staat hat das nicht zu bewerten. Der Staat hat nur dafür zu sorgen, dass Schieflagen ausgeglichen werden. Und da denke ich auch an die Rente, die sollte so reformiert werden, dass auch junge Menschen mehr davon haben (als aktuell in Aussicht).
Es ist völlig ok, Familien und Kitas usw. zu fördern. Aber bitte ohne Druck, ohne starre Vorschriften und ohne staatliche Ideologie. Die Freiwilligkeit sollte nicht angetastet werden. Auch in Zukunft wird es Familien ohne Kinder geben. Das sollte man nie per se negativ bewerten, denn auch das ist Teil der Freiheit.