Ist Autismus eine Störung?

ja 93%
keine Ahnung 7%
nein 0%

14 Stimmen

4 Antworten

ja

Ja, es ist eine Entwicklungsstörung.

D.h. dass das Gehirn einfach in bestimmten Dingen anders funktioniert/arbeitet als beim Großteil der anderen Menschen.

Was es auf gar keinen Fall ist: eine Krankheit!

Bin selber diagnostizierter Asperger-Autist....


VitaminaC 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 18:21

Was ist der Unterschied zwischen Krankheit und Störung?

smartguy92  19.05.2025, 18:25
@VitaminaC

Krankheit bedeutet, wenn du körperlich oder mental merklich eingeschränkt bist.

Dass ist beim Autismus aber nicht zwangsläufig der Fall. Diese Leute denken einfach anders als der Großteil der anderen Menschen (vereinfacht gesagt).

Nicht wenige sind auch überdurchschnittlich intelligent und verfügen in manchen Bereichen über Inselbegabung.

Dafür haben manche gewisse Probleme im sozialkommunikativen Umgang mit ihrem zwischenmenschlichen Umfeld.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 18:28
@smartguy92
Krankheit bedeutet, wenn du körperlich oder mental merklich eingeschränkt bist.
Dass ist beim Autismus aber nicht zwangsläufig der Fall. 

Kannst du mir die Quellen für deine Definition nennen?

Autismus wird neurologische Entwicklungsstörung genannt. Wer keine Probleme irgendwelcher Art hat, braucht diese Diagnose nicht.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 18:36
@smartguy92

Ich wollte medizinische Quellen. Du redest die ganze Sache ziemlich schön.

VitaminaC 
Beitragsersteller
 19.05.2025, 18:42
@smartguy92
Ansonsten bin ich als Nicht-Mediziner nicht der richtige Ansprechpartner.

Merke ich.

Krankheit und Störung werden in Psychologie und Medizin synonym verwendet. Wenn Menschen keine Probleme haben, brauchen sie auch keine Diagnose. Natürlich kann Autismus bezüglich bestimmter Aspekte bei einigen Personen auch Vorteile bringen. Aber wenn es keine Beeinträchtigungen gibt, dann ist die Autismusdiagnose überflüssig.

smartguy92  19.05.2025, 18:46
@VitaminaC

Die Diagnose kam bei mir damals im Alter von 15 Jahren durch eine passende Kinder- und Jugendpsychologin, nachdem ich in der Schule z.B. zuvor jahrelangem schlimmen Mobbing ausgesetzt war.

kiniro  19.05.2025, 19:00
@smartguy92

Inselbegabung ist eine Sache von Savants und hat nichts, aber auch gar nichts mit Autismus zu tun.

smartguy92  19.05.2025, 19:07
@kiniro

Deine Meinung sei dir unbenommen....

Dennoch ist es ein nachgewiesener Fakt, dass viele Autisten inselbegabt sind.

kiniro  19.05.2025, 19:33
@smartguy92

Nein, es ist kein Fakt.

Sie sind nicht "inselbegabt", sondern haben unterschiedlich starke Interesse an verschiedenen Themen.

Sich intensiv mit einem Thema auseinander zu setzen und entsprechendes Wissen darüber zu haben, ist noch sehr lange keine Inselbegabung.

ja

Thereotisch, ja.

Es ist eine neurologische Entwicklungsstörung. (Übrigens: Nein, Entwicklungsstörungen sind keine (psychischen) Krankheiten.)

Inwiefern wir Autisten wirklich "gestört" sind ist wohl eine andere Frage und die muss sich jeder Autist selber stellen.

Ich sage es mal so: Ich mag es viel mehr, zu sagen, dass ich behindert bin (Ja, Autismus kann eine Behinderung sein). Es fühlt sich einfach richtig an. Ich bin behindert. "Behindert" ist ja kein böses Wort. Es beschreibt, dass man etwas nicht tun kann, was andere, nicht-behinderte Menschen können. Und es gibt vieles, was ich nicht kann oder nur mit negativen Folgen, welche unnormal sind.

Wenn ich an das Wort "gestört" denke, denke ich an eine Person, die sich selbst oder andere gefährdet. Die Wahnvorstellungen hat oder ähnliches. "Gestört" klingt für mich wie "muss unbedingt in psychiatrische Behandlung".

Ich glaube ... "behindert" gibt mir mehr Autonomie, spricht mir mehr Autonomie zu. Zumindest fühlt es sich für mich persönlich so an.

Aber wenn wir jetzt nur ganz trocken auf den ICD-11 oder auch den DSM-5 schauen, so wäre es richtig, zu sagen, dass Autismus eine Störung ist - Eine neurologische Entwicklungsstörung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin diagnostizierte Autistin (Keine Selbstdiagnose)👽
ja

Genaugenommen eine neuronale Entwicklungsstörung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema