Haben die Deutschen was aus der Nazizeit gelernt?

Noch vor fünf Jahren dachte ich, die Menschheit – besonders die Deutschen – hätten aus den beiden Weltkriegen gelernt. Doch dann kam der Ukrainekrieg. Ich hoffte, man könnte so einen Konflikt im Vorfeld durch Diplomatie und Kommunikation verhindern. Aber anscheinend war echte Kommunikation zwischen den Beteiligten nicht mehr möglich oder gar nicht gewollt.

Was mich heute irritiert: Früher war deutsche Politik stark auf Friedenssicherung ausgelegt. Heute wirkt es eher so, als hätte sich das ins Gegenteil verkehrt – als ob Aufrüstung und Kriegsrhetorik wieder salonfähig wären. Für mich fühlt sich das wie ein Rückschritt an.

Und jetzt nimmt auch der Hass gegen Schwule und andere Minderheiten wieder zu. Es gibt sogar Forderungen nach einer „Rosa Liste“ für queere Personen – das erinnert mich an dunkle Zeiten der deutschen Geschichte. Es fühlt sich an, als ob sich die Vergangenheit auf leisen Sohlen wieder anschleicht.

Die meisten haben draus gelernt und erhalten dieses erlernte Wissen und Verständnis auch aufrecht.

Wahlergebnisse und aktuelle Umfragen zeigen aber, dass viele die Lerneffekte und Erfahrungen zunehmend ignorieren teils auch leugnen. Sie wollen selbst oder unterstützen Parteien um wieder dahin zu kommen. 100 Jahre zurück diesmal ist braun nur zu blau umgefärbt.

Aber was erzähl ich da? Die AfD ist ja moralisch, menschlich, gesellschaftlich, demokratisch, freiheitsliebend tadellos unterwegs. Nicht wahr? Oooder…

Dein Stichwort und eines dazu:

Psychologie und Soziologie

"Die Deutschen" gibt es für mich nicht. Die meisten Menschen in Deutschland haben daraus gelernt und das finde ich sehr positiv. Wir sollten alles dafür tun, dass sich rechter Hass nie wieder in Deutschland durchsetzt.