Findet ihr es schlimm, dass bei dieser Bundestagswahl viele im Ausland lebende Deutsche nicht mitwählen konnten?
Rund 213 000 der im Ausland lebenden Deutschen wollten bei der Bundestagswahl ihre Stimme per Briefwahl abgeben. Für viele kamen die Unterlagen zu spät. Recherchen zeigen: Behörden hätten den Ablauf beschleunigen können.
https://www.sueddeutsche.de/politik/bundestagswahl-probleme-briefwahl-auslandsdeutsche-li.3209277
29 Stimmen
7 Antworten
Ich verstehe nicht ganz, warum nicht grundsätzlich jede deutsche Auslandsvertretung ein Wahlbüro sein kann.
Aber was ich mindestens genauso schlimm finde ist, wieviele Leute hier der Meinung sind, dass im Ausland wohnende Deutsche kein Stimmrecht haben sollten. Erstens gibt es Menschen, die im Auftrag der Bundesrepublik im Ausland leben. Zweitens zahlt ein Teil der im Ausland lebenden Deutschen immer noch deutsche Steuern, muss jedes Jahr eine deutsche Steuererklärung machen, besitzt beispielsweise Immobilien in Deutschland mit allen damit einhergehenden Verpflichtungen, hat Rentenansprüche in Deutschland, hat nahe Verwandte in Deutschland, und ist kurzum von allen politischen Entwicklungen in Deutschland genauso betroffen wie die in Deutschland lebenden Deutschen. Und nicht zuletzt kommen ja die meisten früher oder später auch wieder zurück. Sind die Leute wirklich so dumm zu glauben, dass man nicht mehr von Deutschland betroffen ist, weil man nicht mehr in Deutschland wohnt? Aber irgendwelche, die ihr Leben lang noch nie (in Deutschland) gearbeitet und immer nur schön von Deutschland kassiert haben, deren Wahlberechtigung wird natürlich nicht angezweifelt.
Ich bin selbst Auslandsdeutscher und habe von den Problemen gehört. Mir ist das ganze Prozedere an sich schon zu anstrengend: man muss schriftlich einen Brief versenden, der einen ins Wählerverzeichnis einträgt. Ekektronisch geht da nichts. Erst dann bekomme ich die Briefwahlunterlagen und die Post ins Ausland dauert natürlich entsprechend.
Ich hätte dieses Jahr sehr gerne an der Wahl teilgenommen, aber ich hab das Gefühl, dass die Auslandsdeutschen recht häufig „vergessen“ werden.
man muss schriftlich einen Brief versenden, der einen ins Wählerverzeichnis einträgt
Hattest du das nachgefragt bei der für dich zuständigen Stelle? Bei mir hat nämlich eine E-Mail gereicht.
Grundsätzlich ist es blöd, da unser Wahlrecht ein großes Privileg ist. Wer jedoch im Ausland lebt, und Briefwahl beantragt, geht dieses Risiko immer ein, und dieses Jahr hatten wir einen extremen kurzen und überstürzten Wahlkampf.
Es steht nicht zu erwarten, dass sich durch diese Wähler entscheidendes verändert hätte. Da müssten schon sehr überproportional viele BSW Wähler im Ausland wohnen, damit sich etwas entscheidendes ändern würde und das glaube ich persönlich nicht.
Gut ist das aber natürlich nicht.
Nein, wer nicht im Land lebt sollte auch kein Recht dazu haben über deren Politik abstimmen zu dürfen.