Denkt ihr wir sollten Zahlungen an die ehemaligen Deutschen Kolonien geben?
28 Stimmen
9 Antworten
Weil es dafür nicht den geringsten Grund gibt.
...wir den Niedergang unserer damaligen Schutzgebiete und Kolonien durch Stammesfehden, Korruption und Kriminalität nicht zu verantworten haben.
Wäre Deutsch-Südwest deutsch geblieben, wäre das Land heute einParadies auf Erden, gleiches wäre im damaligen Deutsch-Ostafrika der Fall.
Das gilt für alle ehemaligen deutschen Besitzungen in Übersee.
Deutschland wird diesen Schritt vermeiden, weil es sonst eine Kettenreaktion gäbe: jedes Land, das irgendwann unter Kolonialherrschaft gelitten hat, würde mit Forderungen nachziehen. Stell dir vor, das würde nicht nur Deutschland betreffen, sondern auch Frankreich, England, Belgien, die Niederlande, das gäbe kein Ende. Deshalb läuft das Ganze über den Umweg „Entwicklungshilfe“, die man schön verpackt und als gleichberechtigte Partnerschaft verkauft. So können sich beide Seiten das Gesicht wahren. Moralisch ist es natürlich schwer zu schlucken, dass man den Völkermord an den Herero und Nama nur mit symbolischen Gesten abhandelt, statt klar zu sagen: Ja, wir zahlen, weil wir es verbockt haben. Aber Politik ist Macht, nicht Moral. Deutschland wird immer so tun, als würde es helfen, aber nie offen eingestehen, dass es sich um Reparationen handelt. Das ist die Wahrheit, ob man sie mag oder nicht.
LG aus Tel Aviv
Hi NTL2008,
Deutschland hat den Völkermord als Rechtsnachfolger des deutschen Kaiserreiches anerkannt. Deutschland finanziert schon seit jahrzehnten Namibia und andere Länder in Afrika die unter den Kolonien gehörten und auch Staaten die nicht dazu zählten.
Beispiel Namibia: Es ist über 110 Jahre her seit dem Ende der Kolonie und es gibt viele, viele neue Generationen die nichts mit der Kolonialisierung am Hut haben. Es ist ein dunkler part der Geschichte, aber zu weit weg von der Gegenwart um Zahlungen indem Rahmen zu leisten, wie es einige Nachkommen gerne möchten.
Kritiker sagen, dass Entschädigungszahlungen nicht unbedingt bei den betroffenen Volksgruppen ankommen würde, sondern bei der Elite. Es könnte sich auch negativ auf Entwicklungsgelder und Wirtschaftsförderungen auswirken. Deutschland könnte für Namibia Entwicklungsgelder und Wirtschaftsförderungen streichen, sodass nur die Elite zwar Geld bekommt, aber das Land keine Förderungen mehr erhalten würde.
Völkerrechtlich waren Kolonien damals zwar oft mit Gewalt errichtet, aber nicht nachträglich juristisch einklagbar, da internationales Recht damals anders war als heute. Die BRD ist eine andere Rechtsform/Staatform und eine rechtliche Pflicht zu Entschädigungszahlungen ist nicht einklagbar.
Es wäre kein Vorteil für die wirklichen Nachkommen der Ermordeten Menschen.
Nein, ehemalige Verbrechen durch die alte deutsche Kolonialmacht wie den Völkermord an den Herero und Nama im heutigen Namibia, wurden mittlerweile offiziell von der Bundesregierung anerkannt und es wurde symbolisch um Vergebung ersucht. Geld würde die damaligen Toten auch nicht wieder zurückholen....
Vor dem Hintergrund könnte auch Polen vor dem Hintergrund der damaligen Besatzung und Gräueltaten durch NS-Deutschland alle möglichen Entschädigungszahlungen von der heutigen Bundesregierung verlangen. Wo soll denn das am Ende hinführen?!
Nach so einer Logik müsste z.B. Großbritannien als ehemals größte Kolonialmacht der Welt von zig Ländern ja immer wieder in Grund und Boden verklagt werden....