Denkt ihr, dass viele Menschen im Deutschen einen geringen Wortschatz haben?
(Die Umfrage bezieht sich auf den Titel. Die Fragen unten sind mögliche Fragen, auf welche man bei seiner Antwort eingehen kann.)
Das hat mein Deutschlehrer neulich gesagt. Er sagte auch, dass man in der heutigen Zeit mit einem relativ kleinen Wortschatz zurechtkommt.
Ich denke, er hat irgendwie recht, denn ich höre in Gesprächen so gut wie nie mir unbekannte Wörter. Ich selbst stoße hauptsächlich auf neue Wörter, wenn ich etwas lese (z.B. ein Buch, einen Artikel, eine Inhaltsangabe etc.) und manchmal auch bei Animes. Ich lasse mir die entsprechenden Wörter auch ausführlich und präzise von ChatGPT definieren, um ein Verständnis und ein Gefühl für diese Wörter zu entwickeln.
Nur ist mein Problem dann, dass ich viele dieser Wörter leider in direkten Gesprächen fast nie verwenden kann (nur in bestimmten Kreisen oder im Gespräch mit manchen Erwachsenen), weil ich befürchte, dann nicht verstanden zu werden. Aber eigentlich mag ich Wörter, vor allem dann, wenn ein einziges Wort sehr viel aussagt. Manche Wörter sind in manchen Situationen adäquat und besser als irgendwelche komplizierten Beschreibungen.
Was denkt ihr darüber? Und wie könnte man daran arbeiten, dass sich bei vielen mehr deutsche Wörter in ihrem Wortschatz etablieren (zum Nachschlagen unbekannter Wörter sind viele nämlich oft zu faul)?
22 Stimmen
12 Antworten
...ich denke viel mehr - durch meine Beobachtung auch in den Medien - dass zu viele Leute nicht wissen, was die Worte, die sie benutzen bedeuten und nicht mal auf die Idee kommen z. B. ein Wörterbuch zu rate zu ziehen.
Mitunter wird so was auch bewusst verfälschend durch die Medien eingesetzt.
So wird statt z. B. gerne das Wörtchen "Phobie" (also Angst) im Kontext von Sachlagen verwendet, die nix mit "Angst" zu tun haben.
"Homophobie" beispielsweise, wenn man in Wirklichkeit "Hass auf Homosexuelle" meint.
Das Beste diesbezüglich war die Anmerkung, dass "Phobie" ja auch "Abstoßung" bedeuten würde.
Das ist korrekt - bei chemischen Elementen.
...und da wären wir mal wieder bei Lexikas und Wörterbüchern. 😅
Die Pflege der deutschen Sprache wird vernachlässigt. Die Ursachen hierzu sind bekannt, aber ein Tabuthema. Früher hieß es, dass der Wortschatz durchschnittlich 200 Wörter umfasst. Heute sind es vielleicht noch die Hälfte. Die Fragestellungen in diesem Forum sind ein deutliches Beispiel für den Umgang mit der deutschen Sprache.
Dies ist ein treffliches Beispiel für meine o.a. Antwort.
Immerhin bist Du in der Lage, Dich nach unten zu strecken - Respekt. Diese Mühe mache ich mir nicht mehr; Rumpfbeugen im Alter sind da schon eine Last. Gerne mag ich aber nach oben in die höheren Sphären reichen. Da wird die Luft schon dünner.
Sind wir tatsächlich bei weniger als 500 Wörtern? Es ist traurig, was in den wenigen Jahren des Internets mit der Gesellschaft geschehen ist; da ist ja kein rein deutsches Problem, sondern mindestens der westlichen Welt.
Wir lagern unser Wissen ins Netz aus und können nur mehr jene Ergebnisse blöken, welche Suchmaschinen zutage fördern. Verstanden haben wir dabei nichts davon.
Dieser Kommentar sagt schon mehr aus. Da gebe ich dir recht.
Davon gehe ich sogar sehr stark aus. Ich persönlich versuche daher gelegentlich verstärkt Wörter zu verwenden die eher seltener Gebrauch finden. Mein Wortschatz war an sich immer recht groß, aber ich glaube dass es von Anderen auf einen abfärbt wie gesprochen wird, und sich der Wortschatz daher auch bei einem selbst über die Dauer verringert, sofern immer und immer wieder nur die selben Wörter verwendet werden. Teilweise fühlt es sich schon etwas hochgestochen an dann davon abzuweichen wie die Alltagssprache ist, aber dieses Eintönige gefällt mir absolut nicht.
Ganz sicher ist das so. Egal in welcher Sprache, mit einem Wortschatz von etwa 800 Wörtern kommt man zurecht.
Allerdings kommt da noch mangelhafte Rechtschreibung und Interpunktion dazu.
So wissen viele Menschen nicht, dass vor dem Wort "dass" in einem Satz ein Komma kommt (es sei denn, ich beginne mit "dass"). 😎
Das mit dem Komma, vor "dass", weiß doch jedes Kind!
Weil ich nicht pedantisch darauf achte. Ich setze nur die nötigsten Kommas. Wenn ich alle meine Texte revidieren würde, dann würde mir das auffallen. Aber wahrscheinlich setze ich, wenn ich einen Text schreibe, nur die Basis an Kommas.
Andererseits mache ich natürlich auch Fehler, welche ich entweder einfach nicht bemerke, oder welche auf darauf zurück zu führen sind, dass ich die deutsche Sprache intuitiv spreche, ohne wirklich die Regeln zu kennen!
Digga, Wortschatz und Syntax stehen in reziproker Relation zu gesteigerer Nutzung von K.I. in simplen Lebenslagen, isch schwöa...alda!
😊
Häää?