Durch Laut Lesen Eloquent werden?

5 Antworten

Bedingt. Klar, du erweiterst deinen Wortschatz, aber du musst auch verstehen und vor allem Anwenden können, was du gelesen hast.

Was nutzt dir fundiertes Wissen in Sorabistik, wenn du niemanden hast, der sich mit dir austauschen kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Es hilft ein wenig wenn man laut liest. Noch sehr viel hilfreicher ist es, wenn man selbst etwas schreibt. Wenn man sein Geschreibsel aber nur dort einstellt, wo es niemand liest oder dort, wo einem die Leute nach dem Munde reden, damit man ihren eigenen Schwachsinn liest, dann bringt das nichts. Man braucht eine ehrliche Kritik und jemanden, der einem sagt, was gut und was schlecht war. Nur dann lernt man daraus und wird eloquenter.

Ich glaube, es hilft auf jeden Fall. Man trainiert so die Betonung und eine klare Artikulation (Aussprache). Man gewöhnt sich auch an den Klang und Duktus eleganter, professioneller Formulierungen und kann diese dann später selbst nutzen. Man stolpert auch eher über unbekannte Wörter und nimmt sich vielleicht die Zeit, sie nachzuschlagen.

Außerdem ist "leise lesen" eine relativ moderne Erfindung. Bis in die späte Antike und darüber hinaus hieß "lesen" meistens "laut vorlesen, rezitieren" - Priesterinnen haben im Ritual die Hymnen vorgelesen, Philosophen und Lehrer haben ihren Schülern vorgelesen, ein Mönch hat seinen Mitbrüder vorgelesen, selbst noch im 19. Jahrhundert war es üblich, dass eine Frau aus dem Almanach vorliest während die anderen Frauen bei der Handarbeit sind.

Lesen "im stillen Kämmerlein" war eher unüblich und nur etwas für Gelehrte. Bedenke, dass lange Zeit Bücher sehr selten und wertvoll waren, und dass nicht so viele Menschen in einer Bevölkerung überhaupt lesen konnten. Laut lesen ist die ursprünglichste Form des Lesens - und vielen alten Texten merkt man auch an, dass sie für den mündlichen Vortrag gemacht sind.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Auf jeden Fall hilft es, wenn man etwas bewusst liest und auch ausspricht. Mindestens genauso wichtig ist es aber, dass man hin und wieder Selbstgespräche führt, (oder natürlich auch richtige Gespräche mit entsprechenden Leuten), in denen man versucht, so zu sprechen wie in guten Büchern. Das hält man zwar nicht lange aus, aber es trainiert ungemein.

Natürlich nimmt dein Hirn das auf und es besteht die Möglichkeit, dass du Wörter oder Sätze so in deinen Wortschatz einbaust. Man lernt auch sich besser auszudrücken und anständiger zu reden