Alltagsbegleiter, würdet ihr so eine Arbeit machen?

Anderes 92%
Nein, die Person kann mir Diebstahl unterstellen 8%
Ja, hauptsache Arbeit 0%
Nein, denn meistens sind das kranke Menschen... 0%

13 Stimmen

10 Antworten

Anderes

Jein.

Ich könnte mir das auf freiwilliger Basis vorstellen unter der Prämisse das ich ablehnen kann wenn es mir zu heftig wird.

Ich habe kein Problem mit Einkaufen oder saugen oder kochen, aber ich habe ein Problem mit Körperflüssigkeiten, Schimmel und Ungeziefer. Allein bei der Vorstellung wird mir anders.

Ich könnte das also nur unter der prämisse das ich mit entscheiden kann ob ich in einem bestimmten Haushalt helfen will oder nicht.


Singvogelnest 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 09:55

Genau, ich glaube viele stellen sich das relaxt vor, bedenken nicht, was da so auf sie zukommen kann.

Anderes

Eher nicht, Haushalt daheim und in der Arbeit wär mir zuviel

Anderes

Hallo Singvogelnest!

Im Grunde gehört dies teilweise schon zu meiner Arbeit,
sodass ich das "würde" gedanklich entfernen muss.

Zwar bearbeite ich auch Anträge, berate und habe meinen tagtäglichen Papierkram zu erledigen, aber die Hauptaufgabe besteht eben, Menschen, die Hilfe benötigen,
zu beraten, unterstützen, motivieren, betreuen und anzuleiten.

Wir bieten unterschiedliche Hilfestellungen an und vermitteln je nach Bedarf an andere Behörden oder Anlaufstellen, Firmen etc.

Bei uns sind zwar auch Hauswirtschafter, Reinigungsfachkräfte etc. angestellt,
aber dennoch gehört es teilweise auch zu meinen Aufgaben, Menschen zur Selbstständigkeit zurückzuführen, zu motivieren und anzuleiten. Daher gehe ich mit Menschen, die überfordert sind, Angst haben, depressiv sind oder aus Gründen eben hier und da Probleme haben, auch einkaufen, spazieren usw. Ich sehe da die Hilfe zur Selbsthilfe im Vordergrund, dies ist aber fallabhängig. Ich habe auch mit schwerkranken Menschen und Behinderten zu tun.

Diverse Dinge werden eben zumeist immer vorab mit dem Kunden besprochen, dann gehe ich fix einkaufen oder nehme die Person direkt mit. Alles darf ich aus wirtschaftlichen Gründen gar nicht machen, da diverse Fördergelder erst beantragt und genehmigt werden müssen. In der Zielvereinbarung wird genau festgelegt, wobei Mensch xyz Hilfe benötigt. Dies wird auch seitens Träger evaluiert, wenn man eine Weiterbewilligung benatragt und sich Änderungen, die mehr kosten, ergeben. Insofern wird auch nur das bezahlt! Mag sich blöd lesen/anhören und in der Praxis breche ich mir auch nichts ab, wenn ich einmal einen Handgriff mehr mache, aber wenn dies überbordet bzw. ich für die Betreuung vor Gericht, beim Besuch beim Psychologen oder Arzt beauftragt und bezahlt werde, dann kann ich nicht nebenbei saugen, abwaschen oder einkaufen gehen. Dafür fehlt mir einfach die Zeit. Wenn ich mit Kunden einkaufen gehe und vorab zeige, wie man eine Einkaufsliste erstellt, mit den Finanzen umgeht etc., dann spricht nichts dagegen, wenn ich mir dann vor Ort auch etwas kaufe. Dies geschieht parallel und nimmt nichts von der Arbeitszeit weg. Gleiches gilt für Post und DHL. Zudem kann ich auch dahingehend "zeigen" und "erklären". Bei manchen Menschen ist es eh falsch bzw. schwierig, wenn z.B. Drogen oder Alkohol (ist auch eine Droge) das Gehirn matschig gemacht haben. Zudem übersetze ich auch diverse Dinge, wenn Klienten zumindest englisch können. Das Bedarfsgebiet ist sehr groß!

Grundsätzlich kann ich alles erledigen, für was ich beauftragt werde und die Firma "bezahlt" wird. Dennoch können sich Firma, Finanzträger oder der Kunde oft keine teure Fachkraft, die dann "nur" einkaufen geht, leisten. Ich gehe auch Frühstücken, Spazieren und unternehme sportliche Aktivitäten mit bestimmten Menschen. Dennoch steckt ein sozialpsychologischer und pädagogischer Sinn dahinter.
Es ist eben nicht "nur" ein Essen, der Sport/die Bewegung oder das Spazieren.

Dennoch habe ich Fälle, bei denen quasi "mehr" gemacht werden muss. Da ist es gut, wenn eine Person "einen" Ansprechpartner hat. Ich war einmal für eine "reiche" Frau zuständig, die alles selbst bezahlt hat bzw. die Familie dies bezahlen musste. Diese gute Frau hätte mich für sich selbst eingestellt und sehr gut bezahlt. Ich hätte zudem das ganze Essen nebst Reisen, Aufenthalte und Flüge bezahlt bekommen. 4.000-5.000 € Netto im Monat hören sich zwar nett an, aber wenn man quasi dort in einem separaten Zimmer übernachten und dann quaso 24/7 verfügbar sein muss, so scheint die Arbeitsleistung nicht mehr mit den Finanzen übereinzustimmen.

Hier und da sehe ich es schon locker. Wenn ein Mensch einmal Hilfe benötigt, dann breche ich mir nichts ab, wenn ich "so" helfe. Solange dies keine Stunden dauert, ist es auch okay. Auch beruflich habe ich da meine Freiheiten. Man muss eben immer den Mittelweg finden. Oft sage ich aber auch, dass diverse Dinge extra beantragt und genehmigt werden müssen. Neben der Firma selbst habe ich auch Einsätze über das "Persönliche Budget". Wenn darüber z.B. nur ein Wochenkontingent von 1,5-2,0 Stunden angesetzt ist, dann ist es nicht viel. Man besucht den Kunden/Klienten, unterhält sich etwas, hakt nach und schaut dann, was gemacht werden muss bzw. wobei der Kunde/Klient Hilfe benötigt. Also gehe ich dann z.B. irgendeinen Antrag mit dem KUnden durch, gehe spazieren, motiviere zwecks Einkaufen, spiele ein Spiel oder unterhalte mich einfach so. Hier und da sind auch Arzttermine fällig oder Gerichtsverhandlungen. In dieser Woche war ich mit einer Person beim Gerichtsvollzieher. Die Person war noch mündig, aber geistig nicht so fit, sodass ich eher das Gesagte des GV überprüft und generell geschaut habe, dass alles rechtskonform vonstatten geht. In anderen Fällen besitze ich eine Vorsorgevollmacht oder wurde vom Gericht als Betreuer ernannt.

Im Grunde bin ich also "alles"; insofern auch ein Alltagsbegleiter!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Anderes

Warum eigentlich auch nicht! Ich stelle mir das sogar ziemlich erfüllend und schön vor.

Ich bin sowieso ein ziemlich offener und gesprächiger Typ Mensch und ich glaube die Leute die solche Dienste in Anspruch nehmen, meist alte, alleinstehende/verwitwete und gebrechliche Menschen, freuen sich wenn sie jemand besucht und sich mit ihnen unterhält und ihnen hilft!

Wenn ich beispielsweise irgendwann meinen aktuellen Job aus körperlichen Gründen nicht mehr ausführen könnte, könnte ich es mir durchaus vorstellen so eine Tätigkeit auszuüben.


Singvogelnest 
Beitragsersteller
 08.06.2025, 09:57

Da muss man weit mehr machen als nur Quatschen.

Anderes

Ich kann aus gesundheitlichen Gründen nicht viel stehen oder laufen.

Aber wenn sich das in Grenzen hält, wäre es zeitweise okay.