Ältere Literatur....
Viele Menschen trauen sich nach Beendigung ihrer Schullaufbahn ja nur noch selten an ältere (deutsche) Literatur oder die Literatur des Kanons heran. Gibt es unter Euch, die auch heute noch ganz ungezwungen ältere Literatur lesen? "ältere Literatur" hier mal als Literatur bis ca. 1900...
Und falls ja: Welche Autoren und Titel lest Ihr heute noch gerne?
11 Stimmen
5 Antworten
Naja, das hat wohl eher weniger mit "nicht trauen" zu tun und mehr mit "nicht mögen". Ich fand die Schullektüren allesamt furchtbar. Hab jede einzelne GEHASST. Egal, ob Faust, Woyzeck, Maria Stuart, Bahnwärter Thiel und was wir sonst noch alles so lesen mussten. Alles kacke. Das einzig relativ akzeptable war für mich Der Sandmann & das auch nur, weil es relativ "verstörend" war & ich sowas halt mag.
Ich lese, auf Klassiker bezogen, eigentlich nur Oscar Wilde. Mein Lieblingswerk von ihm, und auch eines meiner all time favs, ist The Picture of Dorian Gray.
Auch furchtbar fand ich Das Parfüm & Der Vorleser. Diese scheiß Lektüren vermisse ich echt absolut nicht.
Musik und Gedichte sind für mich was anderes. Da höre und lese ich gerne auch das "alte Zeug".
Aber Romane und andere Prosaschriften reizen mich sehr wenig. Ein bisschen haben es mir wohl meine Deutschlehrer verleidet. 5. bis 12. Klasse waren für mich über weite Strecke eine Tortur. Mit den Lektüren verbinde ich Zwang, Langeweile und absurde Interpretationen - von grauenhaften Themen für Teenager ganz zu schweigen.
Nur der letzte Lehrer in der 13. konnte es wieder ein bisschen rausreißen. Da bin ich tatsächlich nochmal gerne hingegangen. Dem ist es auch zu verdanken, dass ich mich doch mal freiwillig daran gemacht habe, ein paar Wissenslücken zu schließen und z.B. Goethes Faust zu lesen. Den ersten fand ich sogar ziemlich gut, den zweiten etwas weniger.
So oder so lese ich Bücher aber hauptsächlich zum abschalten. Da nehme ich lieber etwas, das ich entspannt runterlesen kann.
Ich lese gegenwärtig (ich lese immer mehrere Bücher parallel) z.B. Goethes Italienische Reise, Kants Kritik der praktischen Vernunft und Achim von Arnims Hollins Liebeleben. Dazu Willascheks Kant-Buch und Binnigs "Aus dem Nichts".
alles, was mich gefangen nimmt, wobei das durchaus von meinem altersmäßigen Genusszustand abhängig sein kann. Mark Twains Huckleberry las ich in vier verschieden Sprachen und schmökere immer noch gelegentlich drin rum.
Ich gehe zwar noch zur Schule, les aber grad noch Faust.
auch Reineke Fuchs ist witzig