Ich persönlich finde das Lied nicht so schlimm. Hier sind meine Argumente:
1. Kunstfreiheit und Meinungsfreiheit:
Kunst darf gesellschaftliche und religiöse Themen hinterfragen – das ist ein essenzieller Bestandteil jeder freien Gesellschaft.
Kritik an Religion oder das Spielen mit religiösen Motiven ist in der Musik nichts Neues und gehört zur künstlerischen Ausdrucksform.
2. Kritik an der Kirche ist legitim:
Die Kirche ist eine mächtige Institution, die historisch und bis heute oft fragwürdig handelt (Machtmissbrauch, Diskriminierung, fehlende Aufarbeitung von Skandalen).
Kritik an einer Institution ist nicht gleichbedeutend mit Hass auf den Glauben selbst.
Der Song greift keine Gläubigen persönlich an, sondern setzt sich ironisch mit kirchlichen Themen auseinander.
3. Religion wird in der Popkultur ständig thematisiert:
Unzählige Songs – besonders von männlichen Künstlern – haben Religion in ihrer Kunst verarbeitet, oft auf weitaus provokativere Weise.
Wenn es nicht respektlos ist, wenn Männer über Religion, Exzess und Lebensstil singen, warum dann bei einer Frau?
4. Der Song ist ironisch und satirisch:
Der Text ist klar überzogen und arbeitet mit Gegensätzen (Party vs. Kirche).
Satire ist eine anerkannte Form der Kritik und Reflexion und bedeutet nicht automatisch Respektlosigkeit.
Es wird kein direkter Angriff auf den Glauben oder Gläubige formuliert, sondern spielerisch mit religiösen Elementen gearbeitet.
5. Weibliche Selbstbestimmung und Feminismus:
Frauen, die über ihren Körper, Lust oder Exzess singen, werden oft stärker kritisiert als Männer. Dies zeigt ein Doppelmoral.
Der Song feiert weibliches Selbstbewusstsein, Körperpositivität und Selbstbestimmung – und genau das wird oft als „respektlos“ gebrandmarkt.
6. Religion sollte sich Kritik stellen können:
Respekt bedeutet nicht, dass man Religion oder Kirche nicht hinterfragen darf – besonders wenn es um gesellschaftliche Themen geht.
Respektlos wäre es, wenn der Song Gläubige persönlich beleidigen oder den Glauben an sich lächerlich machen würde. Das tut er aber nicht . Er nutzt religiöse Bilder in einem überspitzten, ironischen Kontext. Er kritisiert nicht den Glauben selbst, sondern setzt sich spielerisch mit Gegensätzen auseinander. Religion und Kirche haben großen Einfluss auf Gesellschaft und Politik, also ist es völlig legitim, sie auch in Musik zu thematisieren.