Kolonialismus – die besten Beiträge

Europa und die Spirale der Gewalt: Wie kann der Kreislauf durchbrochen werden?

Europa ist über viele Jahrhunderte hinweg von tief verwurzelter, struktureller Gewalt geprägt gewesen. Diese Gewalt äußerte sich nicht nur in den großen Kriegen und territorialen Eroberungen, sondern war auch fest im gesellschaftlichen und politischen Gefüge verankert. Institutionen wie die Inquisition, die Hexenverfolgungen und die koloniale Ausbeutung spiegeln eine systematisierte Form von Gewalt wider, die Menschen unterdrückte und oftmals systematisch Terror verbreitete. Solche Gewalttaten wurden von Machthabern und herrschenden Eliten genutzt, um Macht zu sichern, wirtschaftliche Interessen durchzusetzen und soziale Kontrolle aufrechtzuerhalten. Über Jahrhunderte entstand so eine Spirale der Brutalität, die in vielen Gesellschaftsschichten verankert war und deren Auswirkungen bis heute spürbar sind. Auch in der Gegenwart zeigt sich, wie schwer es ist, aus diesem Gewaltkreislauf auszubrechen: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat in Europa eine Reaktion der verstärkten Aufrüstung und militärischen Vorbereitung ausgelöst, die alte Muster von Konflikt und Gegengewalt erneut sichtbar macht Angesichts dieser historischen und aktuellen Verflechtung von Gewalt stellt sich die Frage: Wie kann ein derart langfristig bestehendes Muster struktureller Gewalt in einer Gesellschaft durchbrochen oder beendet werden? Welche Wege und Mechanismen sind notwendig, damit eine Gesellschaft sich von solchen jahrhundertelangen Gewaltstrukturen befreien und einen nachhaltig friedlichen Wandel einleiten kann?

Reform religiöser Narrative zur Friedensförderung 38%
Förderung inklusiver und gewaltfreier Gesellschaften 38%
Kritische Reflexion kultureller Gewalttraditionen 13%
Strukturelle Reform politischer Institutionen 13%
Transkultureller Dialog und Versöhnung 0%
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Meinung des Tages: Wo wird für Dich kulturelle Wertschätzung zu kultureller Aneignung?

Food-Trends, Themenspecial-Partys, neue Styles - Kulturen sind vielseitig und in unserer sich wandelnden Gesellschaft gibt es immer mehr Berührungspunkte. Doch wo die einen sich über die kulturelle Wertschätzung freuen, sehen andere eine kulturelle Aneignung...

Was ist kulturelle Aneignung überhaupt?

Kulturelle Aneignung beschreibt die Übernahme kultureller Elemente (z. B. Kleidung, Frisuren, Musik) durch Angehörige einer dominanten Kultur – oft ohne Kontextverständnis oder Respekt. Besonders problematisch wird sie, wenn diese Aneignung mit einer Geschichte von Unterdrückung verbunden ist. Laut BR RESPEKT „geht es dabei weniger um Verbot, sondern um Machtverhältnisse und Sensibilität im Umgang mit Kultur“

Der schmale Grat zwischen Austausch und Ausbeutung

Befürworter sehen in der Aneignung kultureller Elemente aus anderen Kulturen mehr eine Offenheit, Wertschätzung und das Signal für das Interesse an einem globalen Austausch. Für Kritiker wiederum findet eine Wiederholung kolonialer Muster statt - was dringend zu vermeiden ist. Für den Deutschen Kulturrat steht fest: Ein kultureller Austausch findet statt, wenn Gleichwertigkeit vorherrscht - sonst handelt es sich um Ausbeutung.

Beispieldebatten und -themen

Kontrovers wurde etwa die Diskussion um weiße Musiker mit Dreadlocks oder Kimono-Kleider in der Modeindustrie geführt. Während manche das Tragen kultureller Symbole als Hommage sehen, empfinden es andere als Respektlosigkeit, gerade wenn marginalisierte Gruppen für dieselben Praktiken diskriminiert werden.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wo definiert Ihr für Euch selbst die Grenze zwischen kultureller Wertschätzung und Aneignung?
  • Habt Ihr schon einmal Situationen der Aneignung miterlebt?
  • Sollte gerade in diesem Bereich noch mehr Aufklärung stattfinden? Wenn ja, wie und wo sollte dies geschehen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!
Viele Grüße
Euer gutefrage Team

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Menschenopfer vs. Scheiterhaufen – Wer war grausamer?

Ich hatte heute ein Gespräch mit Bekannten darüber, ob die fehlende Weiterentwicklung des Militärs in den präkolumbianischen Gesellschaften ein Hinweis darauf sein könnte, dass diese Kulturen weniger gewalttätig und kriegerisch waren als die europäischen, wo sich das Militär ständig weiterentwickelte – aber eben auch permanent extreme Kriege geführt wurden.

Daraufhin wurde mir entgegnet: „Die haben nicht nur ihren Feinden bei lebendigem Leib das Herz herausgeschnitten, sondern sogar ihre Ballspielchampions den Göttern geopfert“ – als Beispiel für ihre Brutalität.

Aber gab es Vergleichbares nicht auch in Europa? Zum Beispiel in England das sogenannte Vierteilen („hanged, drawn and quartered“): Verurteilte wurden zunächst gehängt, dann bei lebendigem Leib ausgeweidet, die Eingeweide verbrannt, der Körper geköpft und schließlich in vier Teile zerschnitten. Ein berühmter Fall ist William Wallace im Jahr 1305. Die Überreste wurden öffentlich zur Abschreckung ausgestellt.

Auch das Rädern, bei dem Menschen an ein Rad gebunden und durch Knochenbrüche getötet wurden, war weit verbreitet – oft dauerte das Sterben stunden- oder tagelang. Verbrennungen auf dem Scheiterhaufen, wie bei „Ketzern“ oder „Hexen“, wurden bis in die Neuzeit zelebriert – mit religiöser Begründung.

Besonders auffällig: Diese Grausamkeiten wurden in Europa bewusst öffentlich inszeniert. Sie waren soziale Spektakel, mit Marktständen, Gaffern, Spott und Jubel. Man ging dorthin wie zu einem Volksfest. Das Volk sollte nicht nur sehen, was passiert – sondern, warum: zur Einschüchterung und Machterhaltung.

Im Unterschied dazu wurden die Opferungen bei den Azteken oder Maya religiös begründet – als Gaben an die Götter, um das Gleichgewicht der Welt zu erhalten. Aus heutiger Sicht nicht weniger grausam, aber mit einem anderen ideologischen Fundament.

Vor diesem Hintergrund lassen sich zwei mögliche Indizien dafür benennen, dass die präkolumbianischen Gesellschaften nicht notwendigerweise gewalttätiger waren als die europäischen – vielleicht sogar weniger:

1. Die fehlende militärische Weiterentwicklung: Anders als in Europa, wo ständig neue Waffentechnologien und Kriegsführungsstrategien entwickelt wurden, blieb das Militär vieler präkolumbianischer Kulturen technologisch vergleichsweise statisch. Das könnte – zumindest teilweise – auf eine geringere strukturelle Ausrichtung auf kriegerische Expansion hindeuten.

2. Die Formen der Gewalt unterscheiden sich, nicht unbedingt deren Ausmaß: Menschenopfer wirken heute besonders fremd und barbarisch, sind aber in ihrer Grausamkeit vergleichbar mit den europäischen Praktiken der Folter und Hinrichtung. Beide Systeme kannten ritualisierte Gewalt, nur unter unterschiedlichen ideologischen Vorzeichen – religiös dort, juristisch oder politisch hier.

Diese Überlegungen werfen die Frage auf, ob das Bild der besonders gewalttätigen „anderen Kulturen“ nicht auch ein Produkt europäischer Perspektiven und kolonialer Geschichtsschreibung ist müssen wir alle dahingehend offener werden?

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Wissen die Leute, dass nicht jeder Putin hasst?

Ausserhalb des Westens, sehen ihn viele als grosser Staatsmann, starker Mann, intelligent und als Alphamann.

Ich sage nicht, dass er das ist, ich meine nur, dass er vor allem im Westen so verhasst ist, aber nicht in Afrika, oder Asien.

Und wenn wir Alexander der grosse als Helden feiern, warum sie nicht Putin als Putin der Grosse?

Ich meine das Eroberer böse sind, das ist nur eine sehr moderne Meinung, und der Westen hat sehr viel mehr bekannte Eroberer die als Helden gefeiert wurden.

Und erst vor kurzem hat ja George Bush Irak invasiert, auch unter ähnlichen Rechtfertigungen, der wurde auch nicht als blutrünstiger Psycho bezeichnet, er hat auch keine Konsequenzen müssen erleiden.

Keiner fordert, dass Bush nach den Haag gehen soll. Warum also Putin? Das ist doch nur politisches getue, oder, Heuchlerei?

Kann mir keiner sagen, dass wir Westler eroberer hassen, wir haben die meisten, und die grössten Eroberer. Grössten im Sinne sie haben am meisten erobert.

Wir sind bekannt für unser Imperialismus, unsere Eroberungen, unser Kolonialismus. Warum sind wir also so heuchlerisch wenn es um Putin geht?

Ohne die ganzen Eroberungen, Imperialismus, etc. Wären wir nicht so reich, so mächtig im Westen.

Heisst, dass, das was Putin macht richtig ist? Nicht aus meiner Überzeugung, aber solange Bush und andere nicht verurteilt werden, ist das Heuchlerei.

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