Fühle (22/w) mich wie eine Versagerin?

Ich (22/weiblich) habe im Juni 2021 meinen Abi bekommen und seitdem habe ich jede Menge an Dingen probiert, die mir nie bekommen waren oder an denen ich nicht interessiert bin.

Wie etwa war das erste, was ich gemacht habe, bei einem Kleinunternehmen als bezahlte Praktikerin zu arbeiten. Mein Job bestand darin, die Kunden am Empfang zu empfangen, Daten einzugeben, usw. Halt ne Empfangsdame, personal assistant und Mädchen für alles in einem. Ich habe den Job nur für zwei Wochen gemacht, bevor ich gemerkt habe, dass mir das keine Freude macht, der Arbeitsgeber ein Arsch war und ich jeden Tag, an dem ich dort war, nur noch Nach Hause wollte.

Dann habe ich ein einjähriges Programm angefangen, speziell für die, die kürzlich ihr Abi erhalten haben und noch nicht wussten, was sie alles machen wollen. Soweit so gut, habe ich das eine Jahr abgeschlossen und wir haben sogar eine Auszeichnung für unser Projekt bekommen.

Ab da ging es irgendwie Bergab und alles wurde chaotisch.

Ich habe mich nach dem einjährigen Programm an der Uni für das Studiengang Psychologie beworben und wurde angenommen. Das eine Jahr stellte sich aber dann als katastrophisch heraus (von meiner Seite her), da ich unter Depressionen und Angstzuständen litt, schlechte Noten bekam und die meisten der Vorlesungen streichen ließ. Dann wurde ich am Ende des Jahres rausgeschmissen, wegen halt meines Notendurchschnitts.

Nun habe ich ein zweites Studium in der wirtschaftlichen Branche begonnen, und obwohl es ein Fernstudium ist und mir einiges leichter machen müsste, kriege ich auch das nicht hin. Ich habe das ganze erste Semester verstreichen lassen und habe immer noch nicht die Prüfungen dafür geschrieben, und jetzt haben sich die Fächer aus dem letzten Jahr mit dem des jetzigen Semesters gehäuft. Ich kriege es einfach nicht hin, die vielen Inhalten in meinem Kopf zu bekommen. Ich habe mich schon tausendmal hingesetzt, ob in meinem Zimmer, in der Bibliothek, Morgens oder Abends, aber nichts hilft.

Ich bin jetzt gerade dabei zu erwägen, die einjährige Weiterbildung als "Erzieherin" zu machen und dann später als Erzieherin arbeiten zu können.

Trotzdem bin ich gerade so wütend auf mich, weil ich mich offenbar nicht entscheiden kann. Es kann aber auch nicht so weiter gehen, denn ich möchte nicht noch mit 25 Zuhause hocken, auf der Suche nach der richtigen Sache, während alle meine ehemaligen Klassenkameraden schon ihre Bachelors haben, eigenes Einkommen, eine eigene Wohnung, usw.

Außerdem habe ich da noch das Bafög, dass ich dann auch noch bezahlen muss ... Ich möchte so gerne lernen, ich möchte mich weiterbilden, aber jedes Mal habe ich das Gefühl, ich kann es nicht.

Ich habe mich auch auf die Suche nach einer Arbeit konzentriert, aber ich hatte die letzten Jahren wirklich kein Glück dabei. Daher bleibt mir nichts anderes übrig, als ein Studium oder Weiterbildung zu machen, um wenigstens im Arbeitsmarkt ernsthaft beachtet zu werden.

Habt ihr einen Rat für mich? Was kann ich da tun?

Leben, Karriere, Fach, junge Erwachsene