Sicherheitsanforderungen bei Anlagenfreigaben ( Bsp. Öffnen von Behältern, Filtern, etc.)
Hallo,
Ich arbeite in einem Chemiebetrieb und würde gerne mal Meinungen sammeln, wie Leute die ebenfalls aus der Branche kommen, das ganze sehen. Ich arbeite jetzt seit 2009 in der gleichen Anlage und habe über die Jahre mitbekommen, wie heftig die Schrauben in Sachen Sicherheit angezogen wurden. Früher hat ein Arbeitserlaubnisschein auf ein A4-Blatt gepasst, heute muss ich ein A3-Blatt ausfüllen + Zusatzscheine. Muss jeden Hahn, jedes Ventil abschließen und mit Tags sichern, Schraubensicherungen sind nicht zulässig.(LTT-Verfahren) Manchmal reichen 10 Schlösser nicht, dann habe ich noch Tags mit und solche Durchziehdrahtseile, welche ebenfalls abschließbar sind.
Inzwischen kommt es mir so vor, als ob man den Mitarbeitern gar nichts mehr zu traut und alles "Idiotensicher" machen möchte. Eigenes Fachpersonal in Form von Schlossern und Elektronikern wird auch sehr viel Kompetenz abgesprochen. Ich merke durch die Mehrarbeit nicht, dass es sicherer wird, das einzige was ich merke, dass ich mehr Zeit brauche, die Leute bei uns immer mehr abstumpfen und dadurch ab und zu mehr Stress/Zeitdruck entsteht. Wenn man für einen Arbeitserlaubnisschein, das doppelte bis dreifache an Zeit aufwenden muss, ohne die Sicherheit gravierend zu verbessern, finde ich das bescheuert. Einen Arbeitsvorbereiter haben wir leider nicht.
Um das alles mal genau nachzuvollziehen, es gab über die Anlagenfreigabe in der Anlage 30Jahre nie einen Unfall/Vorfall, deshalb komme ich bei der ganzen Sache einfach nicht mit...
Fragen für mich wären jetzt: Wie heftig sind die Auflagen bei euch in Sachen Anlagensicherung?
Findet ihr das ganze auch übertrieben?
Seht ihr es als sinnvoll an Behälter/Pumpen etc, mit LTT-Verfahren zu sichern, welche danach aussehen wie ein geschmückter Weihnachtsbaum?