Biografische Aspekte in Goethes Werken?

Selbstverständlich ist auch Goethes Werk von Goethes Biografie, Erlebnissen und Erfahrungen durchzogen, mit Goethes Weltbild, Denkweisen, Gefühlen verwoben - bei welchem/r bedeutsamen Schriftsteller*in denn nicht?!

Also muss das Thema einer Hausarbeit möglichst eng gesteckt werden, sonst ufert sie aus, d. h. am besten nur mit dem Beispiel eines einzigen Werkes.

Leider existieren bereits tausende derartige Arbeiten, folglich wird deine nicht gerade originell werden. Vielleicht ist das aber als wissenschaftliche Übung gar nicht so nötig: Besprich dies vorher - wenn du den Titel festgelegt hast - mit dem Benoter!

Gerne genommen wird zum Beispiel:

• wegen des historischen Bezuges > "Götz von Berlichingen"
• wegen der öffentlichen Wirkung des intimen Briefromans und des persönlichen Betroffenseins Goethes > "Die Leiden des jungen Werthers"
• wegen Goethes Juristerei und des historischen Bezuges > die Gretchentragödie in "Faust 1"
• wegen Goethes politischer Tätigkeit und des historischen Bezuges (vgl. auch Napoleon Bonaparte) > die Erschaffung und Wirkung des Geldes oder/und die Kriegstreiberei des Kaisers in "Faust 2"
• wegen Goethes Verherrlichung der Liebe und der Weiblichkeit als Umarmung der Welt, aller Menschen (vgl. Schillers Ode an die Freude mit Beethovens Neunter Sinfonie) > "Faust 2"

Vielfach interessant könnte als Themen (mehrerer Hausarbeiten!) auch sein, in wie weit sich Goethes erster Geschlechtsverkehr als 39-Jähriger in Rom mit Faustina auf sein Frauenbild in der Realität und in seinem Werk verändert hat:

• Ist er als Werther nur der verliebte Sehnsüchtige? Gäbe es keine andere Lösung als den Freitod?
• Ist er als Dr. Faustus (Faust 1) nur der körperlich Triebhafte, dem das kirchliche Verbot des Sexes vor der Ehe daher gleichgültig ist? Ist das nur die Verführung des "Geistes, der stets verneint", der also auch die christlich-kirchlichen Werte verachtet?
• Ist er als...

Viele Ideen und viel Erfolg!

Ich denke, dass einer Germanistik-Studentin zuzumuten ist, eine Seminararbeit aufgrund der ihr in ihrer Uni zur Verfügung stehenden Literatur selbst vorzubereiten und zu erstellen. Über die Bezüge Goethe´scher insbes. Frauenbeziehungen gibt es eine Fülle an wissenschaftlicher und belletristischer Literatur, die einzusehen keine Zumutung für eine angehende Fachfrau in der deutschen Literatur sein sollte.

Also frisch ans Werk, denken Sie dabei z.B. an Friedrike Brion (für den Anfang) und Marianne von Willemer (für die Spätzeit). Ich wünsche Ihnen Erfolg