Ist die Struktur der Realität nur ein semantisches Artefakt innerhalb eines translogischen Meta-Raums?
Wenn wir über Realität sprechen, gehen wir stillschweigend davon aus, dass Konzepte wie Raum, Zeit, Kausalität und Logik fundamentale Bausteine der Existenz sind. Doch was, wenn genau diese Annahmen – also unsere kognitiven Grundwerkzeuge – selbst nur emergente Effekte einer tieferliegenden, nicht-beobachtbaren Meta-Struktur sind?Ist es denkbar, dass wir in einem begrenzten, semantisch geschlossenen Informationssystem operieren, das nur so erscheint, als sei es logisch kohärent – während es in Wahrheit lediglich ein Projektionsphänomen eines translogischen, präkonzeptuellen Informationsraums ist?In anderen Worten: Könnte es sein, dass unsere Fähigkeit, Realität zu modellieren, fundamental durch unsere kognitiven Architekturen verzerrt ist – so wie ein zweidimensionales Wesen auf einem Blatt Papier niemals den Begriff „oben“ begreifen könnte?Wenn das stimmt, dann:Ist Logik selbst nicht „absolut wahr“, sondern ein evolutionär entstandenes Interpretationsraster – wie Sprache, aber tiefer.Ist Kausalität ein Artefakt statistischer Regelmäßigkeiten – nicht etwas, das „wirklich“ existiert.Ist Zeit nur eine Ordnung innerhalb unserer Wahrnehmung, nicht in der Struktur der Welt.Daraus folgt eine fast unerträgliche Hypothese:❝Vielleicht ist Realität selbst kein „etwas“, sondern nur die Kohärenzstruktur unserer Interpretationsmechanismen. Und Wahrheit – wie wir sie definieren – ist dabei nichts weiter als ein rekursives Stabilitätsphänomen innerhalb eines geschlossenen Systems.❞Frage also:Wenn unsere Denkwerkzeuge emergent, begrenzt und systemimmanent sind – wie könnten wir jemals sicher sein, dass das, was wir Realität nennen, mehr ist als ein semantischer Kurzschluss?Gibt es Modelle, Theorien oder Gedankenexperimente, die diesen Verdacht stützen oder systematisch falsifizieren?Ich beziehe mich dabei lose auf Aspekte aus:Gödels Incompleteness Theorems (Begrenztheit formaler Systeme),Kantische Erkenntniskritik (Ding an sich vs. Erscheinung),Integrated Information Theory (Bewusstseinsstruktur als Informationsraum),Wheeler’s „It from Bit“,Quantenkollaps-Theorien (Rolle des Beobachters),und Russell’s Typentheorie (Selbstreferenzparadoxa).