Zwillinge Fortpflanzung Inzest?

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Das ist dasselbe wie bei normalen Geschwistern.

Eltern haben ja immer verschiedenes Geschlecht, eineiige Zwillinge haben immer dasselbe Geschlecht und zweieiige Zwillinge unterscheiden sich genetisch ebenso wie normale Geschwister.

Das kann gut gehen, aber unser Genmaterial ist nicht so besonders gut, sodass die Wahrscheinlichkeit von Erbkrankheiten ziemlich hoch ist. Aber keinesfalls 100%.

Ausnahme: die Zygote hat einen männlichen Chromosomensatz (XY) und bei der ersten Meiose geht etwas so interessant schief, dass eine Tochterzelle das X- und das Y-Chromosom bekommt und die andere das X-Chromosom doppelt.

Dann haben wir den (nicht unmöglichen, aber extrem seltenen) Fall von eineiigen verschiedengeschlechtlichen Zwillingen.

Wir können annehmen, dass es sich um Tiere handelt, dann ist der Fall genetisch ebenso gelagert, aber ethisch weit weniger fragwürdig. Außerdem gibt es viele Tiere (auch Wirbeltiere), bei denen das Geschlecht nicht vom Genom, sondern allein von Umweltfaktoren bestimmt wird, sodass wir hier ohne weiteres eineiige Zwillinge verschiedenen Geschlechts haben können.

Diese bekommen jetzt ein gemeinsames Kind.

Nehmen wir an, die Großeltern sind nicht miteinander verwandt, d. h. die Eltern (die Zwillinge) haben für ein bestimmtes Gen die Kombination A1 A2.

Dann gibt es für die Kinder 4 Kombinationsmöglichkeiten:

A1 A1,  A1 A2,  A2 A1,  A2 A2

Da A1 A2 und A2 A1 gleichbedeutend sind, haben wir 3 mögliche Ausprägungen mit den Wahrscheinlichkeitsverhältnissen 1 : 2 : 1.

Bei A1 A2 liegt für dieses Chromosomenpaar derselbe Fall vor wie bei den Zwillingen, also - falls diese gesund sind - kein Problem.

In den anderen Fällen ist das Kind in bezug auf dieses Gen reinerbig, eine rezessive Erbkrankheit kann/wird sich also ggf. manifestieren.

Da sowohl A1 A1 als auch A2 A2 reinerbig sind, ist das Kind mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:1 reinerbig. (Wahrscheinlichkeit für reinerbig = 1/2)

Wenn wir uns alle Kombinationsmöglichkeiten bei gewöhnlichen Geschwistern als Eltern (mit nicht verwandten Großeltern) anschauen, stellen wir fest, dass hier die Wahrscheinlichkeiten von reinerbig zu mischerbig wie 1:3 verhalten. (Wahrscheinlichkeit für reinerbig = 1/4)

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind von Geschwistern reinerbig ist, ist also bei eineiigen Zwillingen je Gen (!) doppelt so groß und damit insgesamt erheblich höher als bei zweieiigen Zwillingen / Geschwistern und bei diesen erheblich höher als bei nichtverwandten Eltern.

Wenn die Zwillinge männlich und weiblich wären, wären sie zweieiige Zwillinge, ihr Genom wäre nicht ident. Aus genetischer Sicht wären sie ganz normale Geschwister. 

Inzucht führt dazu, dass aufgrund des eingeschränkten Genpools auch rezessive Allele vermehrt homozygot vorliegen und damit Auswirkungen auf den Phänotyp haben, was Probleme verursacht, wenn diese Merkmale schädlich sind. Da weit mehr als die Hälfte der uns bekannten Erbkrankheiten rezessiv vererbt werden, steigt die Chance einer ebensolchen stark an. 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Wissenschaftler/Molekularbiologe

Eine Fehlgeburt ? Die Wahrscheinlichkeit dafür ist genau so hoch wie bei jeder anderen, normal verlaufenden Schwangerschaft.


gerolsteiner06  05.02.2016, 15:18

sie verwechselt noch zusätzlich die Begriffe Mißbildung und Fehlgeburt

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Hallo,

Beim Geschlechtsverkehr zwischen Vater und Mutter  wird das Gene Material neu kombiniert es können dadurch ungünstige  Fehler oder schlechte Anpassungen ausgebessert und da durch kann sich das Kind besser anpassen.  

Würde sich ein Lebewesen immer wieder kopieren und die Gleiche DNS weitergeben würden sich viele Fehler auf der DNS aufsammeln und das ist dann echt schlecht. Deswegen ist Inzest verboten.

LG

Woher ich das weiß:Hobby – Schüler.

Ich denke das kommt nicht darauf an ob Zwilling oder nicht Zwillinge. Geschwister haben so oder so den selben Genpol.