Zu enges Verhältnis zur Mutter?
Ihr Lieben,
ich bin Anfang 20 und wohne auch noch Zuhause, möchte aber demnächst ausziehen. Ich weiß nicht ob mein Problem wirklich eins ist, aber ich habe ein extrem enges Verhältnis mit meiner Mutter. Die Vorstellung auszuziehen und sie nicht mehr jeden Tag zu sehen ist jetzt schon schwierig für mich. Wir sind quasi auch beste Freundinnen, auch wenn wir natürlich mal streiten aber sie ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Meine größte Angst ist ihr Tod und ich weiß nicht, wie ich das jemals verkraften werde, wenn es denn soweit ist und habe oft Albträume darüber. Meine Mutter hatte vor 10 Jahren Krebs und wär fast gestorben, aber ist jetzt krebsfrei.
Ist das normal, dass ich so empfinde? Wird das im Laufe des Lebens automatisch weniger? Ich hab fast das Gefühl, meine Mutter ist mir zu wichtig.
7 Antworten
Eure Geschichte erklärt sehr deutlich, warum euer Verh#ltnis so eng ist.
Im Gegensatz zu vielen danderne Kindern wurdest du bereits mit dem GEdanken konfrontriert, wie es wäre, wenn sie tot ist. Du hast mit ihr die schlechten Zeiten überstanden.
Und deine Mutter hat gelernt, dass sie sich auf dich verlassen kann. Da sie zeitweise die "schwache" Person war und du die starke, ggf. pflegende, aber Rückhaltgebende, hat sich auch eure Beziehung zueinander verändert. Damit seid ihr nicht mehr Mutter-Kind in einer hierarischen Konstellation, sondern eben auch Freunde, Partner auf Augenhöhe.
Menschen mit ähnlicher Geschichte wird es genauso gehen. Sowas schweißt zusammen.
Hi,
die Bedeutung des Todes von anderen Menschen hat mMn auch immer damit zu tun, welche Lücke sie in unserem Leben schließen, welche Funktion sie für uns übernehmen? Das heisst, dies ist auch ein Hinweis auf Stellen, bei denen wir noch Entwicklungspotentiale haben.
1. Stell dir vor, du sitzt auf der Couch in deiner neuen Wohnung. Deine Mama ist bei sich.
2. Beobachte, welche Gedanken in dir hochsteigen, wenn du an deine Mama denkst.
3. Welche Gefühle bilden sich und welche Bedürfnisse stecken dahinter?
Das ändert sich, wenn du einen Sexualpartner findest
das habe ich auch. Ich pflege meine Mum. Sie hat Alzheimer und Parkinson. Habe auch damit zu kämpfen, dass ich sie nicht mehr so lange habe. Sie war jetzt auch eine Woche auf der Intensiv.
Freunde kommen und gehen, ghosten dich oder what ever. Da kann man drauf pfeifen zum Teil. Eine Mum macht das nie. Ihr könnt euch doch zum Kaffee treffen, wenn du ausgezogen bist.
Ich finden es schön, dass du ein enges Verhältnis zu deiner Mutter hast. Mir geht es auch so und ich kann mit meiner Mutter über alles reden, gemeinsam lachen und Spaß haben. Ich bin erst nach meinem Studium ausgezogen und wohne gerade mal 20 Minuten entfernt. Am Wochenende sehen wir uns fast immer und ich genieße es, dass ich immer nach Hause kommen kann, wann immer ich will. Bei meinem Bruder ist es ähnlich. Er wohnt zwar etwas weiter weg, aber kommt, so oft es geht, vorbei.