Zimmerpflanze mit Algenwasser gießen?

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Für alle Pflanzen, die in der Natur in Erde wurzeln, ist algiges Wasser völlig unproblematisch.

Etwas anders sieht es bei empfindlichen Aufsitzern wie manchen Orchideen aus, die in der Natur nur frisches Regenwasser, Nebel und Tau bekommen. Diesen Pflanzen kann auch kalkhaltiges Leitungswasser ganz ohne Algen schaden. In der Natur leben sie oft zusammen mit Moosen und Flechten, teilweise auch mit Algen. Inwieweit das eine unabhängige Koexistenz oder eine Symbiose ist, weiß ich aber nicht. Zu vermuten ist jedenfalls, dass sie sich nicht mit allen denkbaren Algenarten gleich gut vertragen.

Efeutute wächst bei mir am besten mit den Wurzeln im Aquarium, ganz ohne Erde. Es ist nur ein Triebende mit Wurzeln im Wasser, der Großteil der Pflanzen ist nicht im Wasser, sondern überwuchert die Abdeckscheiben. (Ja, das ist beim Wasserwechsel echt unpraktisch.) Die Blätter der Aquariumefeututen sind doppelt so groß wie bei meiner Efeutute im Blumentopf und sie wachsen sehr viel schneller.

Mehrzellige Algen vermehren sich durch Sporen. Wie Pilze, Moose und Farne. Diese Sporen können auch durch die Luft übertragen werden, oder sie reisen auf der Haut bzw. unter den Fingernägeln. Deswegen kommen Algen "von alleine". Einzellige Algenarten vermehren sich durch Zellteilung, sie werden auf der Haut und unter den Fingernägeln transportiert. Viele Algenarten können nicht nur im Wasser, sondern auch auf dauerfeuchter Erde leben. Ein winziger Krümel davon im Gießwasserbehälter reicht für die Ansiedelung von Algen.

Grün-, Rot- und Kieselalgen im Süßwasser sind immer ungiftig. In der Regel werden sich in Leitungswasser (wenn keine Fische rein kacken) nur Grün- und Kieselalgen ansiedeln, weil es für Rotalgen nicht genug Phosphat enthält.

Vorsicht ist bei Cyanobakterien/Blaualgen geboten. Die sind giftig. Sie können in unbelastetem Wasser in der Regel aber nicht überleben, weil die Nährstoffkonzentration zu niedrig ist. Deswegen sind Blaualgen in Gießwasserbehältern kaum zu finden.

Ich gieße sowohl die Zimmerpflanzen, als auch im Garten mit Wasserwechselwasser aus den Aquarien.

Rheinflip  26.07.2021, 14:36

Fisch Pipi ist immer noch das beste.

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Das kommt drauf an, welche Algen das sind und welche Pflanzen du hast, würde ich sagen.

Da ich ziemlich teure Pflanzen habe und von Algen keine Ahnung, würde ich persönlich das Wasser wohl wegkippen.

Kurtifix 
Fragesteller
 26.07.2021, 12:09

Die Pflanze ist eine Efeutute. Was das für Algen oder ob das überhaupt Algen sind, weiß ich auch nicht. Komisch ist es jedefalls, dass die durch das Leitungswasser mit kamen. Ich denke nicht, dass die sich ausschließlich durch Sonne bilden, da muss sicher noch etwas im Wasser sein?!

Ja, ich denke ich lass es der Pflanze zu liebe.

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verreisterNutzer  26.07.2021, 12:13
@Kurtifix

Okay, Efeututen kann man fast nicht umbringen...^^

Im Wasser ist nie "nur Wasser" - das ist normal. Dass sich bei Sonneneinstrahlung Algen bilden, ist auch normal.

Ich würde dir raten, künftig das Wasser einfach in einer handelsüblichen Gießkanne abstehen zu lassen.

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Zimmerwarmes Wasser mit ein bisschen Leben schadet keiner Pflanze.

Ich gieße mit meinem Aquarienwasser, das bekommt den Pflanzen ziemlich gut.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbybotaniker und Naturgärtner
Peterwefer  26.07.2021, 11:45

"Keiner" Pflanze ist übertrieben. Immerhin - die allermeisten gängigen Pflanzen können das vertragen. Es gibt allerdings exotische Orchideen, die das nicht verkraften. Aber ich behaupte mal: Wer solche Pflanzen hat, der weiß in der Regel, wie er damit umzugehen hat. Wunderschöne Pflanzen, aber auch die reinsten Sensibelchen!

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Rheinflip  26.07.2021, 11:51
@Peterwefer

Auch das regenwasser der Tropen ist durchaus etwas belebt.

Aber du hast schon recht, bestimmte Pflanzen wollen entmineralisiertes Wasser haben

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Kurtifix 
Fragesteller
 26.07.2021, 12:19
@Peterwefer

Meine Pflanze ist eine Efeutute, die verträgt glaube sehr viel. Aber die Formulierung "vertragen" ist nicht gerade positiv konnotiert. Und einen extra Aufwand zu betreiben, nur damit die Pflanze etwas hat das sie vertragen kann, weiß net... Vielleicht lass ich das besser oder stell zumindest das Wasser nicht mehr aufs Fensterbrett.

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Peterwefer  26.07.2021, 12:20
@Rheinflip

Du kannst Dir nicht vorstellen, welche Sensibelchen es unter Zimmerpflanzen gibt. Ich habe da schon Sachen gelesen, die mir die Sprache verschlagen haben. Wie die in der Natur zurecht kommen, das wüsste ich auch nur zu gern.

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eieiei2  26.07.2021, 14:08
@Peterwefer

Bei extrem emfindlichen Zimmerpflanzen, die nur in einem extrem engen Toleranzbereich überleben, ist die Vermutung naheliegend, dass ihnen als Zimmerpflanze ein Symbiosepartner fehlt, mit dem sie in der Natur zusammenleben. Ohne den Symbiosepartner sind sie dann wesentlich empfindlicher. Weitere Faktoren können sein, dass es nicht gelingt, durchgehend die richtige Luftfeuchtigkeit oder eine absolut lückenlose Wasserversorgung herzustellen, oder kalte Zugluft völlig zu verhindern. Oder es wird durch ungenügende Kenntnis der Verhältnisse am Naturstandort übersehen, dass die Pflanze ganz bestimmte, periodische Klimaschwankungen oder Ruhephasen braucht. Viele tropische Wälder (z.B. weite Teile Süd- und Mittelamerikas) sind durch Regen- und Trockenzeiten geprägt, andere kennen überhaupt keine Jahreszeiten. Die Pflanzen sind daran angepasst, größtmöglichen Nutzen aus ihrer natürlichen Umgebung zu ziehen. Wenn ihnen ein wesentlicher Faktor fehlt, haben sie direkt ein Problem.

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