Zentrale Lüftungsanlage im Altbau?

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Die Fragestellung ist in der Tat charakteristisch für Sanierungsprojekte, bei denen die Gebäudehülle älterer Häuser nachträglich abgedichtet wird. Ohne ein angepasstes Lüftungskonzept können in solchen Fällen Feuchtigkeitsprobleme und eine Beeinträchtigung der Raumluftqualität entstehen, da der natürliche Luftaustausch über Undichtigkeiten in der Gebäudehülle reduziert wird.

Manuelle Fensterlüftung allein ist bei einer dichten Gebäudehülle oft nicht ausreichend, um den erforderlichen hygienischen Mindestluftwechsel zuverlässig sicherzustellen, und führt zudem zu signifikanten Wärmeverlusten, weshalb sich der Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage empfiehlt. Bezüglich der Systemwahl stellen dezentrale Lüftungsgeräte im Altbau häufig die installationsfreundlichere Variante dar. Sind jedoch ohnehin umfangreiche Umbaumaßnahmen vorgesehen, kann eine zentrale Anlage Vorteile hinsichtlich Effizienz und Geräuschentwicklung in den Wohnräumen bieten, wobei dies in der Regel die Installation eines Rohrsystems erfordert, was beispielsweise das Abhängen von Decken zur Verkleidung der Leitungen notwendig machen kann. Es ist in jedem Fall ratsam, eine fachgerechte Lüftungsplanung gemäß DIN 1946-6 erstellen zu lassen.

Wenn du nach Lüftungsplanung googelst, kommen einige Anbieter, die dir kostenlos und unverbindlich eine Planung erstellen (Luftbude, selfio,...). Anhand eines Fragebogens und nach Hochladen des Grundrisses bekommst du innerhalb von ein paar Tagen ein für dein Projekt passendes Lüftungskonzept zugesendet. Der Vorteil ist, dass du hier in der Regel unabhängigere Beratung bekommst, als vom Handwerker vor Ort - der oft feste Zulieferer oder Lieblingsmarken hat, die oft nicht das beste Preis-Leistungs-Verhältnis haben.

Beste Grüße und viel Erfolg für die Sanierung!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Fritzerich99 
Beitragsersteller
 22.05.2025, 17:26

Vielen Dank, so hatte ich es in etwa erwartet. Grüße!

andreahan8  17.05.2025, 10:07

Das deckt sich mit unserer Erfahrung.

Wir haben auch saniert und uns für dezentrale Lüfter entschieden (von Südwind). Die Dinger hörst du im Normalbetrieb echt kaum. Nur auf Vollgas, aber wann braucht man das schon? Einbau war 'ne Sache von 'nem Tag. Ja, Filter muss man einzeln wechseln, aber das ist kein Akt. Achtet auf die Wärmerückgewinnung, sonst verpufft die Heizenergie!

Kenn ich! War bei uns bei der Wohnungssanierung genauso. Wir haben dann dezentrale Dinger in die wichtigsten Zimmer gepackt (Wohnen, Schlafen, Bad). Die Löcher in der Wand waren echt fix gebohrt, an einem Tag war das durch. Definitiv weniger Stress als diese Riesen-Rohraktion. 😉 Bis jetzt sind wir happy - kein Lärm oder Zugluft!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Für einen Bestandsbau kommen eigentlich (nur) dezentale Lüftungsanlagen in Frage. Natürlich gefällt dem Heizungsbauer eine zentrale Lüftungsanlage viel besser :-)

Bei der dezentralen LA zieht es genau so viel oder wenig als bei den Deckenauslässen einer zentralen LA. Selbstverständlich ist die zentrale besser, da man Wärme von einem Raum zum anderen umverteilen kann, aber deshalb auch viel teurer.

Die dezentralen sind nicht schlecht, kann man kaufen. Am besten im Internet, beim Fachhändler sind die 3x so teuer.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – In der Bauplanung tätig seit 1979

Immer dieser Technik-Wahn... Muss das echt sein? Wir haben auch saniert und lüften halt einfach wie früher: Fenster aufreißen, paar Minuten durchziehen lassen, fertig. Ja, auch im Winter, muss man sich halt kurz überwinden. Hat doch immer geklappt! Wer das richtig macht, braucht meiner Meinung nach keinen teuren Kasten an der Wand. Gruß, ein Altbau-Fan

Ich kann leider nur aus dem Neubau berichten, da ist das schon ziemlich geil. Man öffnet kein Fenster mehr und muss sich keine Gedanken ums Lüften machen.

Geräusche, ja schon. Aber ist eher ein leises Summen, sobald Radio, Fernsehen oder sonst was läuft, hört man das nicht.